Lackierer und Autolacke
So geht das – Mercedes von 1929 braucht Lackkorrektur
- Eine Seltenheit: Mercedes 710 SS aus dem Jahr 1929. Eine Seltenheit: Mercedes 710 SS aus dem Jahr 1929.
- Eine Seltenheit: Mercedes 710 SS aus dem Jahr 1929. Eine Seltenheit: Mercedes 710 SS aus dem Jahr 1929.
- Eine Seltenheit: Mercedes 710 SS aus dem Jahr 1929. Eine Seltenheit: Mercedes 710 SS aus dem Jahr 1929.
- Der Mercedes ist mit dem Serienfarbton 291 lackiert – ein dunkles Grün, das an den Carrosserierändern mit einem helleren Olivton abgesetzt ist. Der Mercedes ist mit dem Serienfarbton 291 lackiert – ein dunkles Grün, das an den Carrosserierändern mit einem helleren Olivton abgesetzt ist.
- Armin Sauer bei der Farbtonermittlung Armin Sauer bei der Farbtonermittlung
- Armin Sauer mit der Restauratorin Gundula Tutt. Armin Sauer mit der Restauratorin Gundula Tutt.
- Damals hatten die Fahrzeughersteller noch Sinn für markante Details. Damals hatten die Fahrzeughersteller noch Sinn für markante Details.
- Damals hatten die Fahrzeughersteller noch Sinn für markante Details. Damals hatten die Fahrzeughersteller noch Sinn für markante Details.
- Damals hatten die Fahrzeughersteller noch Sinn für markante Details. Damals hatten die Fahrzeughersteller noch Sinn für markante Details.
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Auf der Liste berühmter Sport- und Rennwagen sind auch Klassiker von Mercedes aufgeführt – zum Beispiel die Modelle S, SS und SSK, die Daimler-Benz von 1926 bis 1933 baute. Und die fuhren selbst auf der Rennpiste vorne weg – so wie der SS, der eine Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h erreichte. Damals schwindelerregend. Durch Zuschalten eines Kompressors liess sich die Motorleistung kurzzeitig um fast 50 Prozent steigern.
Für einen normal verdienenden Automobilisten der späten 20er Jahre war eine solche Motorleistung unglaublich. Und unerschwinglich: Letztlich baute Daimler-Benz von den Typen S, SS und SSK nicht einmal 300 Stück. Die wenigen noch existierenden Exemplare werden heute für Unsummen gehandelt. Vor einigen Jahren wechselte ein S-Modell mit einer Spezial-Carrosserie für 7,5 Millionen Euro den Besitzer.
Armin Sauer, Coloristik-Spezialist bei Standox, hatte im Laufe seines Berufslebens schon mit vielen Oldtimern zu tun. Doch als er im Januar 2020 in die Umgebung von Frankfurt fuhr, um einen Mercedes 710 SS in Augenschein zu nehmen, war das auch für ihn etwas Besonderes. Der vor zehn Jahren bereits einmal restaurierte dunkelgrüne Mercedes von 1929 war technisch tadellos im Zustand und wirkte, als sei er gerade frisch vom Werk ausgeliefert worden. «Das einzige, was gemacht werden musste, war eine Stelle an der Front, etwa dreissig Mal vierzig Zentimeter gross, wo der Lack beschädigt war», sagt Sauer.
Dass gerade er zur Begutachtung und Farbtonmessung herangezogen wurde, verdankt er der Restauratorin Gundula Tutt. Die Kennerin historischer Autolacke ist eine Kritikerin des «Überrestaurierens» von Klassikern, wie es in manchen Sammlungen geschieht. Sie legt stattdessen Wert darauf, die Authentizität eines historischen Autolacks zu bewahren, selbst wenn er dann im Endeffekt etwas gealterter aussieht. Sie hatte sich mit dem Fahrzeugbesitzer ausgetauscht und danach Armin Sauer angerufen, dessen Firma Standox über das Knowhow verfügt, um historische Lacke exakt nachzumischen.
Der Mercedes 710 SS in Bad Homburg war bei seiner Restaurierung im Jahr 2010 mit einem Nitrolack beschichtet worden – so wie es üblich ist bei Vorkriegsfahrzeugen. Nitrolacke reagieren empfindlich auf Witterungseinflüsse, da sie wegen ihres besonderen Bindemittels «Zellulosenitrat» aufmerksam zu pflegen sind. Sie müssen oft aufpoliert werden, was allerdings sukzessiv den Decklack abträgt. «Standox ist eine der wenigen verbliebenen Lackmarken, die heute noch ein Nitrozellulose-Material liefert, das zur Reparatur und Ergänzung von originalen und restaurierten Nitrolacken verwendet werden kann», ist Gundula Tutt überzeugt.
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