Lackierer und Autolacke

Lotus begrüsst den Fortschritt – und sagt Handlackierung ade

 

Der Sportwagenhersteller Lotus automatisiert seine Carrosserie-Lackierabteilung am Stammsitz in Hethel (GB). Die Modernisierung umfasst eine automatisierte Decklacklinie einschliesslich Sonderfarbversorgung und Fördertechnik. Als Lieferantin der neuen Roboteranlage wählten die Briten die deutsche Firma Dürr aus Bietigheim.

 

Bislang wurden bei Lotus alle Autos von Hand lackiert. Für die Aussenlackierung setzen die Briten jetzt aber auf Automatisierung: Vier Roboter vom Typ «Eco RP E133» übernehmen ab etwa Mitte 2021 diese Aufgabe. Mit ihren sechs Achsen plus Verfahrschiene sind sie flexibel einsetzbar für unterschiedliche Anwendungen.

 

Bei den mit einer leitfähigen Grundierung beschichteten Verbundwerkstoff-Carrosserieteilen übernimmt ein Roboterpaar die Applikation von Primer und Klarlack in einer Kombizone, ein zweites Duo wird den farbgebenden Basislack in einer weiteren Kabine auftragen. Die Roboter können nicht nur lackieren, sondern durch ihre modulare Konstruktion auch Hauben und Türen öffnen.

 

Alle Lotus-Fahrzeuge werden auf Bestellung bei «Lotus Exclusive» gefertigt, wodurch sie zu Unikaten werden. Jedes Fahrzeug ist nach individuellen Wünschen fertiggestellt worden, einschliesslich einer fast unendlichen Anzahl von Farben, die bei allen Modellreihen unbegrenzt zur Auswahl stehen. Individuelle Besonderheiten wie Streifen werden weiterhin manuell lackiert.

 

Um diese grosse Farbvielfalt bei geringen Stückzahlen bereithalten und effizient applizieren zu können, wird die Sonderfarbversorgung «Eco Supply P» mit drei Systemen eingesetzt. Diese befördern die diversen Farben in Schläuchen zur Lackierkabine – und zwar nahezu ohne Verlust, wodurch Lack eingespart wird. Ausserdem minimiert «Eco Supply P» den Spülmittelverbrauch und die Farbwechselzeiten im Vergleich zu herkömmlichen Ringleitungssystemen.

 

Zur Effizienzsteigerung trägt auch «Eco Dry Rack» bei. Das mehrstufige Filtersystem für Overspray besitzt alle Vorteile der Trockenabscheidung. Es benötigt weder Wasser noch Chemie – das hält die laufenden Kosten gering und schont die Umwelt. Mit dieser Technologie können bis zu 95 Prozent der Prozessluft als Umluft geführt werden, was den Energieverbrauch in der Kabine im Vergleich zu einer klassischen Nassauswaschung um 60 Prozent reduziert. Das wirkt sich positiv auf die CO2-Emissionen aus. Sind die Filter gesättigt, lassen sie sich üblicherweise in den regulären Produktionspausen austauschen. Anschliessend können sie thermisch entsorgt werden.

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