Lackierer und Autolacke

Kunststoff: So wird ihnen bei der Vorbereitung geholfen

 

In den Schweizer Carrosseriebetrieben kommt es immer häufiger zu Lackierungen von Kunststoffstossfängern. Tatsächlich wird im Markt bis 2030 eine jährliche Wachstumsrate von 5,5 Prozent erwartet. Ein zuverlässiger, schneller und durchgängig gleichmässiger Prozess für diese Reparaturen ist für die Effizienz entscheidend.

 

Spies Hecker hat deshalb eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Vorbereitung erstellt. «Zum Verfahren gehört ein vielseitiger Grundierfüller, der in drei Farbtönen erhältlich ist, darunter reines Weiss», sagt Clint Kaufmann, Technischer Leiter bei Axalta Refinish Schweiz. Der Grundierfüller eignet sich für die Nass-in-Nass-Applikation direkt auf den Kunststoff, wobei der Auftrag eines zusätzlichen Haftvermittlers entfällt. Der Füller ist nach fünf Minuten Ablüftzeit überlackierbar.

 

Schritt 1
Tempern Sie zunächst den neuen, nicht grundierten Stossfänger beziehungsweise ein anderes neues Kunststoffteil, 60 Minuten lang bei 60 bis 65 °C. Überprüfen Sie stets die Hitzebeständigkeit des Teils, um Verformungen zu vermeiden. Durch diesen Schritt gelangen eventuell noch vorhandene Trennmittel an die Oberfläche des neuen Teils. Das Reinigen und die Vorbereitung werden so erheblich vereinfacht. Dazu Clint Kaufmann: «Sie können Energiekosten sparen, wenn sie vorausplanen und den Stossfänger mit in die Spritzkabine geben, während sie einen anderen Auftrag trocknen.»

 

Schritt zwei
Reinigen sie das getemperte Kunststoffteil mit einem geeigneten Reiniger oder Silikonentferner wie beispielsweise dem «Permaloid 7010» und dem ultrafeinen Vlies-Schleifmittel von Audurra – dem Zubehörsortiment von Axalta. Wischen sie die Oberfläche ab, um Verunreinigungen zu lösen. Auf diese Weise werden die Trennmittel gründlich entfernt.

 

Schritt drei
Reinigen sie die Oberfläche erneut mit einem Audurra-Entfettungstuch, das mit einem geeigneten Kunststoffreiniger oder Silikonentferner (Permaloid 7010) angefeuchtet wurde. Wischen sie mit einem sauberen Tuch gründlich nach und tauschen sie das Tuch bei Bedarf aus. Stossfänger oder das neue Kunststoffteil müssen danach eine Zeit lang ruhen, damit eventuell verbliebenes Lösemittel aus dem Kunststoffuntergrund verdampfen kann.

 

Schritt vier
Verwenden Sie eine Antistatikpistole, um die Oberfläche abzublasen und Staub- oder Schmutzeinschlüsse zu reduzieren. Die Pistole neutralisiert elektrostatische Aufladung auf dem Kunststoff, sodass die folgenden Lackschichten in jeden Spalt fliessen können.

 

Schritt fünf
Bei der Verwendung von «Speed-TEC Kunststoff Additiv 9260» mit «Speed-TEC HS Füller 5500» beziehungsweise «TEC HS Nass-in-Nass Füller 5550» (Permasolid) werden sowohl die bei der Lackierung von Kunststoffteilen erforderliche gute Haftung als auch Flexibilität geboten – und das ohne Abstriche bei Qualität oder Leistung.

«Mit dem Speed-TEC Kunststoff Additiv 9260 profitiert der Lackierer sofort von Vorteilen. Es verbessert die Haftung auf dem Kunststoff und flexibilisiert den Füller, mit dem es gemischt wird», weiss Clint Kaufmann. Dies stellt eine wichtige Möglichkeit dar, Zeit zu sparen, da hier ein Arbeitsschritt im Farbmischprozess entfällt und ein Produkt weniger benötigt wird. Für den idealen Auftrag des Grundierfüllers empfiehlt er übrigens eine Einstellung der Decklackpistole auf 1,3 oder 1,4 mm sowie einen Eingangsdruck von 1,5 bis 1,8 bar. «Für den Weisston sind zwei volle Schichten erforderlich, die nass-in-nass aufgetragen werden. Für die Schwarz- und Grautöne wird für die optimale Deckkraft nur eine halbe Schicht benötigt, gefolgt von einer vollen Schicht.

 

Schritt sechs
Nach einer Trocknungszeit von fünf Minuten kann das Kunststoffteil mit dem ultrafeinen (blauen) doppelseitigen Audurra-Schleifschwamm «Flex» zwischengeschliffen werden, um mögliche Staubeinschlüsse zu entfernen. Das Teil kann nun mit dem Basislack lackiert werden.

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