Lackierer und Autolacke

«Green car repair»: Fazit der Zertifizierung ist positiv

 

Im Zuge der Rezertifizierungen von «Repanet Suisse» liessen sich die Carrosserie Stalder und die Carrosserie Luzern zeitgleich nach den neuen Standards von «green car repair» zertifizieren. Hier äussern sie sich über ihre Erfahrungen mit dem Zertifizierungsprozess und zum Thema Nachhaltigkeit.

 

Andi Stalder, Geschäftsleiter der Stalder Carrosserie AG, führte an einem Tag drei verschiedene Zertifizierungen durch: «Repanet Suisse», «green car repair» und «Carrosserie Suisse/Eurogarant». «Die Vorteile liegen bei den sich überschneidenden Punkten der verschiedenen Prozesse. Man wird nur einmal mit der gleichen Frage und den dazugehörenden Dokumenten konfrontiert», so der Carrossier aus Geuensee LU). Wenn auch der administrative Teil der Vorbereitung im Online-Portal etwas zeitintensiv scheinen mag, so ist der effektive Zertifizierungstag mit den Experten vom «Xpert Center» sehr professionell und speditiv. Die Durchführung ist objektiv und die benötigten Unterlagen, Dokumentationen und Nachweise werden konsequent verlangt und geprüft.

 

Auch Thomas Jauch, Geschäftsleiter und Leiter Carrosserie von der «Carosserie Luzern AG», findet die kombinierte Zertifizierung vorteilhaft: «Es entsteht weniger administrativer und zeitlicher Aufwand. Es wäre sogar wünschenswert, wenn noch weitere Zertifizierungen, die oft die gleichen Themen beinhalten, zusammengelegt werden könnten.»

 

Was kann man sich von der Zertifizierung von «green car repair» erhoffen? Thomas Jauch: «Green car repair ist ein Thema bei Versicherungen, Flottenbetreibern und vereinzelt auch bei Privatkunden. Eine entsprechende Zertifizierung ist also ein aktiver Schritt, der dem aktuellen Zeitgeist entspricht.» Die Vorbereitung darauf wirkt sich auch positiv auf betriebsinterne Prozesse aus. «Es ist immer wieder wichtig, die Reparaturquote möglichst hochzuhalten. Bei einer Zertifizierung wird das Thema wieder neu angeschaut, aktualisiert und vorangetrieben.»

 

In Geuensee ist Andi Stalder entschlossen: «Es kommt nicht nur auf die Zertifizierung an, sondern ob der Betrieb auch danach lebt. Es ist wichtig bei den verschiedenen Reparaturen, die Kenntnisse und Praktiken einzusetzen, nur so kann auch CO2 eingespart werden.» Umweltschonende Reparaturen wirken auch den ständig steigenden Ersatzteilpreisen entgegen – oder helfen, den Schadendurchschnitt tief und die Auslastung hochzuhalten.

 

«Reparieren vor Ersetzen ist ein Thema, das uns immer wieder fordert und auch weiterentwickelt werden muss», hält Thomas Jauch fest. Die CO2-Reduktion kann auf vielen Ebenen stattfinden. «Wir sind zum Beispiel auch Teil des CO2-Kompensationsprojekts KMU Clima.»

 

Und was kann oder sollte bezüglich Nachhaltigkeit gemacht werden? Dazu Andi Stalder: «Die Produkte, Materialien und Herstellervorgaben ändern sich ständig. Deswegen sind fortlaufende Weiterbildungen und Mitarbeiterschulungen unumgänglich. Auch müssen zum Teil neue Geräte für Reparaturen ins Auge gefasst werden.» Die Ernsthaftigkeit des Themas Nachhaltigkeit unterstreicht man zudem durch die kontinuierliche Überwachung der Betriebsprozesse, was für jeden Unternehmer ein Muss ist.

 

Was die Zukunft genau bereit hält, kann man nie wissen. Was sich die beiden Carrossiers aber wünschen, ist, dass die Fahrzeughersteller mehr in die Pflicht genommen werden. Andi Stalder bringt es auf den Punkt: «Es müssen Fahrzeuge so hergestellt werden, dass die verbauten Materialien auch reparierbar sind.» Das heisst: Nur ein Zertifikat ausstellen bringt nichts, es müssen noch weitere Massnahmen ergriffen werden. «Erstrebenswert wären sogar obligatorische Weiterbildungen und Kurse für Mitarbeitende sowie mess- und nachweisbare Kennzahlen dazu», so Stalder. «Um ökologische Reparaturen an modernen Fahrzeugen überhaupt zu meistern, braucht es
bestens geschulte Handwerker und gute Lieferanten und Reparaturpartner», bestätigt Thomas Jauch.

 

Bei der Carrosserie Luzern und auch bei der Stalder Carrosserie sind umweltschonende High-Perfomance Lacke von Standox (Axalta) im Einsatz, die auch an der Luft trocknen. Dieser Weg kann in Lackierereien sicher auch in Zukunft beigehalten werden und wird vielleicht bald mit weiteren, modernen Reparaturprodukten und -methoden oder Regularien zur Nachhaltigkeitsförderung begleitet.

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