Lackierer und Autolacke

Mattlackierungen reparieren? Cromax sagt, wie das geht

 

Die Lackmarke Cromax von Axalta weiss, wie komplex sich die Reparatur von mattlackierten Fahrzeugen gestalten kann. Die technischen Experten haben daher eine praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung für derartige Reparaturen mit dem System «Chroma Matt Klarlack» erstellt. Sie soll helfen, produktiv zu arbeiten und den Fachbetrieben einen Wettbewerbsvorteil in der Lackierkabine zu verschaffen.

 


Clint Kaufmann (Technischer Leiter, Axalta Refinish Schweiz) ist überzeugt: «Selbst für den erfahrensten Lackierer kann die Reparatur dieser beliebten Mattlackierungen eine Herausforderung darstellen. Dies trifft zu, weil der Trend hin zu Lackierungen geht, die Oberflächen mit weitaus niedrigeren Glanzgraden aufweisen. Mit unserer bewährten Schritt-für-Schritt-Anleitung kann der Grossteil der Schwierigkeiten überwunden werden. Sie trägt zum Erzielen einer produktiven Lackreparatur und so letztendlich zur Kundenzufriedenheit bei.» Mit den untereinander mischbaren Klarlacken «Chroma Matt System» (CC 6020) und «Chroma Semi Matt System» (CC 6010) verfügen die Lackierer über ein branchenführendes System. Es bietet sechs Mattgrade, die auf die grosse Vielzahl an Originallackierungen abgestimmt werden können – von matt (5 GU) bis halbmatt (65 GU).

 

Schritt eins
Wie bei allen effizienten Reparaturmethoden, sollten Sie zunächst das Fahrzeug reinigen. Auf diese Weise können präzise Farbtonmessungen mit dem «Chroma Vision Pro Mini» vorgenommen werden, dem modernsten Farbtonmessgerät von Cromax. Bei Reparaturen an Mattlackierungen reicht jedoch ein einfaches Waschen nicht aus. Die Messung muss an einem unbeschädigten Bereich ohne Kratzer und Oberflächenstörungen vorgenommen werden, der sich so nah wie möglich an der Schadstelle befindet. Reinigen Sie den ausgewählten Bereich mit dem 3910WB wasserbasierenden Prepclean Reinigungsmittel. Verwenden Sie anschliessend den 3911WB wasserbasierenden Final Clean in Kombination mit einem Mikrofasertuch.

 

Schritt zwei
Nehmen Sie die Farbtonmessung vor und beginnen Sie danach mit der Farbtonsuche. Clint Kaufmann erklärt: «Zu diesem Zeitpunkt bestimmen Sie den Mattgrad für die Reparatur.» Filtern Sie bei der Suche in der digitalen «Chroma Web» Farbtonmanagement-Software mithilfe der Auswahloption ‹glänzend/matt nach matten› Farbtönen. Nachdem Sie die Farbtonformel ausgewählt haben, finden Sie den für die Formel empfohlenen Mattgrad beziehungsweise die Gruppe der Mattgrade im Informations-Textfeld. Wählen Sie nun den Untergrund aus und geben Sie den Mattgrad beziehungsweise die Gruppe der Mattgrade unter «sonstige Produkte» ein.

 

Schritt drei
Sie sollten nun eine geringe Menge anmischen, mindestens 250 Gramm der Farbtonformel, und das Farbmuster erstellen. Die Muster sollten auf einem grösseren Teil und nicht auf dem Ende eines Rührstabs erstellt werden. So wird sichergestellt, dass die Applikationsmethode derjenigen entspricht, die später für die Reparatur genutzt wird.

In diesem Prozessschritt existieren viele Variablen, welche die endgültigen Glanzgrade ändern können. Dazu gehören das Alter des Fahrzeugs, sein Wartungszustand, vorherige Reparaturen, die natürliche Alterung und selbst Produktionsschwankungen am selben Auto. Sie sollten deshalb Farbtonmuster der Standardmischung erstellen und jeweils die Muster in einer Stufe matter und einer Stufe glänzender anfertigen.

Clint Kaufmann empfiehlt: «Beschriften Sie alles genau und bewahren Sie die Muster auf – für den Fall dass in der Zukunft der gleiche Farbton, jedoch möglicherweise nicht der gleiche Glanzgrad, repariert werden muss.»

 

Schritt vier
Vergleichen Sie nun die fertigen Farbtonmuster mit denselben Fahrzeugbereichen, an denen die Messung erfolgte. Dies sollte möglichst bei guter Beleuchtung durch Tageslicht geschehen. Entscheiden Sie sich für ein Farbtonmuster und einen Glanzgrad.

 

Schritt fünf
Bereiten Sie das Fahrzeug wie gewohnt vor und decken Sie es ab.

 

Schritt sechs
Zunächst muss die Grundierung aufgetragen werden. «Value Shade», die patentierte Grundierungstechnologie von Axalta, bildet den optimalen Untergrund für jeden Decklack-Farbton. Unterschiedliche Graustufen werden mit unterschiedlichen Decklack-Farbtönen gepaart – eine perfekte Kombination, die weniger Lack benötigt. Die Farbtonfindungs-Systeme legen die richtige «Value Shade»-Abstufung für jeden Decklack fest. Durch niedrigeren Lackverbrauch und schnellere Prozesse werden Produktivität und Rentabilität gesteigert.

Als Nächstes folgt der Basislack – entweder Cromax Pro oder Centari 6000. Beachten Sie das technische Datenblatt für das Klarlack-System «Chroma Matt», da es für den Basislack unterschiedliche Verfahren geben kann. Bei Einsatz des Systems «Cromax Pro» dürfen im Reparaturbereich keine Flächen unlackiert verbleiben – das heisst, für Beilackierungen immer Blender verwenden, da anderenfalls Glanzunterschiede sichtbar werden.

 

Schritt sieben
Nun ist es Zeit für den Klarlack. Wiederholen Sie ganz einfach das Anmischen der zwei Klarlacke für das ausgewählte Farbtonmuster und rühren Sie dabei das Material gründlich auf. «Chroma Web» steht bei Bedarf als Referenz zur Verfügung.

 

Schritt acht
Tragen Sie den matten Klarlack in zwei Spritzgängen mit einer Zwischenablüftzeit auf.
Clint Kaufmann erläutert: «Der erste Spritzgang sollte gleichmässig aufgetragen werden, gefolgt von einer 15-minütigen Ablüftzeit. Beim zweiten Spritzgang wird ein voller Gang mit versetzten Überlappungszonen aufgetragen, um höhere Schichtstärken zu vermeiden. Dies ist das Best-Practice-Applikationsverfahren. Die abschliessende Ablüftzeit beträgt 15 Minuten vor der Trocknung bei 60 Grad für 30 Minuten.

 

Schritt neun
Beim Zusammenbau des Fahrzeugs können leichte Markierungen auf dem frischen Klarlack auftreten – wie Fingerabdrücke. Nutzen Sie zur Entfernung Glasreiniger in Kombination mit einem sauberen Mikrofasertuch. Das «Chroma Matt» Klarlack-System spricht eine Nische an, die bisher im Markt gefehlt hat. Diese Reparaturen stellen zwar eine Herausforderung dar, aber die Schritt-für-Schritt-Anleitung und das Video sind dazu da, um jedem Lackierer die Arbeit zu erleichtern und effizienter zu gestalten.

 

Für weitere Informationen zur Reparatur von Mattlackierungen sehen Sie sich hier das zielgerichtete Trainingsvideo «Let’s get to work» an.

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