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    Traumwagen im Abgrund:

    Carrera GT

    scheitert an

    Alpenkurve

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3,5 Stunden Sperre, gefällte Bäume und eine Feuerwehr, die mehr Bergsteiger- als Abschleppdienst spielte – so endete die Ausfahrt eines seltenen Supersportlers.

Ein Carrera GT auf einer Alpenstrasse: Für Enthusiasten klingt das nach Postkartenidylle. Für einen Fahrer wurde es zum sehr teuren Lehrstück. Auf der Postalmstrasse, einem beliebten Hochalpenpass im österreichischen Tennengau (zwischen Salzburg und dem Wolfgangsee – für alle, die in Zürich eher nach Davos oder Andermatt kurven), verabschiedete sich der in «Fayence Yellow» lackierte 603-PS-Bolide zwischen der ersten und zweiten Kehre kurzerhand in die Böschung – und blieb ein paar Meter tiefer im Hang stecken.

Die beiden Insassen, angeblich aus Singapur, hatten Glück im Unglück: Beim Eintreffen der Strobl Feuerwehr waren sie bereits befreit und in medizinischer Betreuung. Für den Porsche hingegen begann ein zäher Rückweg.

Und der war alles andere als ein schneller Boxenstopp: 3,5 Stunden Strassensperre, mehrere gefällte Bäume und Wurzelstöcke – alles nur, um an das Fahrzeug zu gelangen. Mit Seilwinde und Kran zogen die Einsatzkräfte den Carrera GT schliesslich zurück auf die Strasse. Das Fahrzeug trägt ein Heilbronner Kennzeichen – sprich, offiziell stammt der millionenschwere Supersportwagen aus Baden-Württemberg. Ein Schwabe also, der in den österreichischen Alpen Schiffbruch erlitt.

Wie der Porsche von der Strasse abkam? Noch unklar. Aber ehrlich: Der Carrera GT ist berüchtigt dafür, übereifrigen Fahrern binnen Sekunden zu zeigen, dass 603 PS und ein Kohlefaser-Monocoque keine Geduld kennen. Kein Wunder also, dass ein Spezial-Abschlepper geordert werden musste – allein die Seltenheit (nur rund 1.200 Stück gebaut) macht jeden Kratzer zur kleinen Tragödie.

Die nach der Bergung veröffentlichten Fotos zeigen erstaunlich wenig sichtbare Schäden – hauptsächlich hinten links. Doch bei einem Fahrzeug, dessen Rahmen selbst kleinste Risse übelnimmt, reicht schon ein «überschaubarer» Einschlag, um die Reparatur zum Millionenpuzzle zu machen.

Fazit? Der Fahrer durfte unverletzt ins Krankenhaus, der Porsche ins Gutachten. Und für alle, die glauben, ein Carrera GT sei der perfekte Begleiter für eine Spritztour ins Hochgebirge: Zwischen Alpenidyll und Karbon-Albtraum liegt oft nur eine einzige Kurve – egal ob in den österreichischen Voralpen oder auf dem Grimselpass.