In Villaz-Saint-Pierre (FR) ging es dieser Tage um die Zukunft. Toyota hat nämlich dem dort ansässigen Ausbildungszentrum vom «Auto Gewerbe Verband Schweiz» (AGVS) einen brandneuen «bZ4X» in die Hofeinfahrt gestellt – vollelektrisch, glänzend und bereit, junge Schrauberhände an Hochvolt-Systeme heranzuführen. Der ehrwürdige Prius der zweiten Generation darf sich damit nach Jahren treuen Dienstes in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden.

Man könnte sagen: Der Prius war das «Übungsobjekt» einer ganzen Mechanikergeneration, eine Art rollender Professor mit Nickel-Metallhydrid-Akzent. Doch die Zeiten ändern sich. Heute gehts nicht mehr nur um Zahnriemen und Abgaswerte, sondern um Stromflüsse, Batteriemanagement und Software-Updates.

Genau deshalb zieht jetzt der «bZ4X» ins Klassenzimmer ein – finanziert gemeinsam von Toyota Schweiz AG und dem AGVS Freiburg. «Unsere Lernenden müssen die Technik von morgen nicht nur kennen, sie müssen sie beherrschen», heisst es aus Villaz. Und morgen, das bedeutet: Hochvoltsysteme, vernetzte Steuergeräte und eine Mobilität, die Nachhaltigkeit nicht als Randnotiz, sondern als Prüfungsfach führt.

Toyota wiederum bleibt seinem Ruf als Technologie-Diplomat treu. In Tokio wie in Safenwil heisst das Credo: Der Gegner ist CO₂, nicht der Antrieb. Darum setzt man weiter auf eine Multi-Path-Strategie – Hybrid, Plug-in-Hybrid, Batterie und Wasserstoff sollen nebeneinander bestehen, ganz so, wie es der Markt, die Politik oder schlicht der Alltag verlangen.

Apropos Alltag: Den leben junge Talente in Garagen wie jener von Berset. Das Familienunternehmen wurde jüngst zur «Besten Ausbildungsfirma 2025» im Bereich der technischen Automobilberufe gekürt – nicht zuletzt, weil ein Lernender als Automobil-Mechatroniker herausragte. Ein schöner Beweis, dass es im Klassenzimmer wie in der Werkstatt vor allem auf eines ankommt: Leidenschaft für Technik.

Und so «lebt» der Elektro-Toyota jetzt in Villaz-Saint-Pierre. Kein Showcar, kein Messestar – sondern ein Arbeitsgerät für die nächste Generation. Wer hier Hand anlegt, übt nicht nur an Kabeln und Steuergeräten, sondern auch am Fundament einer Branche, die sich gerade selbst neu erfindet.