Tuning/Zubehör

Kindersitze: Test bringt grosse Qualitätsunterschiede hervor

 

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Der TCS hat 28 Kindersitze getestet. Resultat: Es gibt zwar viele gute Produkte auf dem Schweizer Markt, aber nur eines mit dem Prädikat «hervorragend». Ein Sitz wurde mit «nicht empfehlenswert» abgestraft.

 

Im diesjährigen Kindersitztest wurden 28 Kindersitze aus allen Gewichtsklassen auf die Aspekte Sicherheit, Bedienung und Ergonomie, Schadstoffgehalt sowie Reinigung und Verarbeitung hin untersucht. Dabei konnte in einem Fall die Note «hervorragend» mit fünf Sternen vergeben werden. Weiter wurde die Bewertung «sehr empfehlenswert» in 18 Fällen erreicht. Für jede Altersgruppe stehen somit mehrere gute Kindersitze zur Auswahl. Vier Produkte konnten nicht überzeugen und erreichten lediglich ein oder zwei Sterne. Erstmals seit der Einführung des Schadstoff-Kriteriums 2011 fällt kein Sitz durch eine hohe Schadstoffbelastung auf. Bei Axkid Duofix, Römer Max-Fix 2, Concord Ultimax sowie Airsafe wurden deutlich bessere Werte als bei den Vorgängermodellen verzeichnet.

 

Für jene Kindersitze, die schon ab Geburt eines Kindes (und bis Körpergewicht von 13 oder 18 Kilo) eingesetzt werden können, sind häufig Babyschalen erhältlich, die mit oder ohne Basis im Angebot sind. Dieses Zubehör rechtfertigt seinen Preis durch einfache und in der Regel problemlose Bedienung. Die Basis kann mit den genormten Isofix-Halterungen im Fahrzeug befestigt und dort belassen werden.

 

Einzig der Recaro Privia mit Recaro Fix schneidet mit fünf Sternen ab. Er überzeugt sowohl punkto Sicherheit als auch bei der Bedienung. Ohne Basis erhält er noch vier Sterne, gleich wie Concord Airsafe, Cybex Aton Q, Maxi-Cosi Pebble, HTS Besafe iZi Go X1, Kiddy Evolution Pro 2 (alle jeweils mit und ohne Isofix-Basis), Römer Max-Fix 2, Concord Ultimax (beide bis 18kg), Maxi-Cosi 2way Pearl & 2way Fix (67-105cm, gemäss ECE-R129), Chicco Oasys 1 Isofix, Migo Saturn (beide 9-18kg) und Römer Kidfix XP (15-36kg). Mit drei Sternen noch «empfehlenswert» sind: Peg-Pérego Viaggio 1 Duofix TT (9-18kg), Nania I-Max SP Isofix (9-36kg) und Graco Assure (15-36kg). Bei diesen wurden entweder bei der Sicherheit oder bei der Bedienung/Ergonomie kleinere Schwächen festgestellt.

 

Jané Matrix Light, das einzige Produkt im Test, das auch quer zur Fahrtrichtung verwendet werden kann, sowie der ABC Design Risus (beide bis 13 kg) erreichen ohne Basis ebenfalls drei Sterne. Mit Basis erhält der ABC Design nur zwei Sterne und ein «nicht empfehlenswert», da er bei einem Frontalaufprall eklatante Schwächen zeigt und der Sitz während des Tests aus der Basis ausreisst. Auch der Jané Matrix Light erreicht mit Basis aufgrund des aufwändigen Sitzeinbaus nur zwei Sterne. Gleich bewertet sind der Römer Dual-Fix (bis 18 kg) und der Axkid Duofix (9-25kg). Beim ersten lassen sich die Kinderhaltegurten nicht ausreichend an Neugeborene anpassen, letzterer kann sowohl vorwärts als auch rückwärtsgerichtet verwendet werden und weist bei einem Frontal- oder einem Seitenaufprall Defizite auf.

 

So wurde getestet?
Die Sicherheit bei einer Kollision wurde mit Frontal- und Seitenaufpralltests in allen Konfigurationen der Kindersitze untersucht. Bedienung und Ergonomie wurden ebenfalls genau unter die Lupe genommen. Dabei wurde vor allem untersucht, wie einfach ein Sitz eingebaut werden kann und wie das Kind darin untergebracht ist. Nur bei gutem Abschneiden in den Testkriterien Sicherheit und Bedienung/Ergonomie wird eine gute Bewertung vergeben.

 

Neue Richtlinie für die Zulassung von Kindersitzen
Der Gesetzgeber überarbeitet die Zulassungsvorschrift für Kindersitze. Die erste Phase der neuen Richtlinie wurde bereits von der UN-ECE verabschiedet und gilt seit Anfang 2014 auch in der Schweiz. Die neue Richtlinie wird während mehrerer Jahre Übergangszeit parallel zur bisherigen Norm ECE-R 44 bestehen.

 

Die wesentlichen Neuerungen sind:
Die Produkte müssen einen Seitenaufpralltest bestehen, um eine Zulassung zu erhalten. Damit wird eine langjährige TCS-Forderung umgesetzt, denn ein solcher ist bereits seit über 10 Jahren Teil des Testes.
Der Kindersitz muss nicht mehr aufgrund des Gewichts des Kindes ausgewählt werden, sondern aufgrund seiner Körpergrösse. Dabei kann der Hersteller selbst festlegen, für welchen Grössenbereich sein Sitz geeignet ist. Die Einteilung der Sitze in Klassen entfällt.

 

Alle Kinder bis 15 Monate müssen gegen die Fahrtrichtung transportiert werden. Das gilt nur für Kindersitze, die nach der neuen Richtlinie zugelassen sind, nicht für Produkte mit ECE-R 44-Zulassung. Auch bei herkömmlichen Babyschalen ist eine längere Verwendung möglich. Da aber bereits neun Kilo leichte Kinder häufig in einen grösseren, vorwärts gerichteten Sitz wechseln, kommt dies einer Einbusse bei der Sicherheit gleich. Der TCS empfiehlt daher, Kinder so lange wie möglich rückwärts zu transportieren, das heisst, bis der Kopf aus der Schale kommt respektive 13 Kilo Körpergewicht erreicht sind. Bis auf weiteres wird die bestehende Norm ECE-R 44 ihre Gültigkeit behalten. Sie darf parallel zur neuen Richtlinie weiterverwendet werden, somit sind die aktuellen Kindersitze noch während mehrerer Jahre kauf- und einsetzbar.

 

Schadstoffprüfung
Die Schadstoffprüfung wurde durch die «Stiftung Warentest» in Auftrag gegeben. Untersucht wurden die Sitze auf den Gehalt von PAK’s, Phthalaten, Flammschutzmitteln, phenolischen Verbindungen, Organozinn, AZO-Farbstoffen, Formaldehyd und Schwermetallen. Dabei wurden alle Teile des Sitzes untersucht, mit denen ein Kind in Berührung kommt. Die Prüfung und Bewertung erfolgt dabei anhand des Dokuments ZEK 01.2-08 (u. a. Bestandteil der GS-Prüfung), der Richtlinie 1907/2006/EG («REACH»), der EN-71 («Spielzeugrichtlinie») und dem Standard Ökotex 100.

 

Ratgeber «Auto-Kindersitze 2014»
Weitere Informationen über Kinder-Insassensicherheit, Kauftipps und der aktuelle TCS-Kindersitztest sind im neusten Ratgeber «Auto-Kindersitze 2014» zusammengefasst. Beim Kindersitzeinbau helfen auch Einbauvideos, die direkt über einen Pixel-Code in der Broschüre oder auf der Homepage abgerufen werden können. Der Ratgeber ist das Ergebnis einer Gemeinschaftsarbeit des TCS und der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu). Der Ratgeber kann sofort unter www.kindersitze.tcs.ch bestellt werden oder ist bei der bfu in Bern erhältlich. Der Ratgeber ist kostenlos.

 

Vorschriften bei der Kindersicherheit
Seit rund drei Jahren müssen Kinder bis 12 Jahre oder 150 cm (was zuerst eintrifft) in einem entsprechenden Kindersitz gesichert sein. Bei einem gebrauchten Kindersitz muss darauf geachtet werden, dass er nicht zu alt ist (vor 1995). Dies lässt sich am besten an der orangefarbigen Etikette am Kindersitz erkennen. Auf dieser muss die Prüfnummer mit den Anfangsziffern 03 oder 04 stehen. Mehr Informationen sind im neunsprachigen Flyer «Kinder im Auto» enthalten, der unter www.ratgeber.tcs.ch bestellt werden kann.

 

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