Der neue Kindersitztest des TCS zeigt einmal mehr, dass Sicherheit im Detail steckt – und dass nicht jedes bunte Versprechen im Prospekt hält, was es vorgibt. 17 Modelle standen auf dem Prüfstand, fünf davon überzeugen, drei fallen durch. Zwei Modelle sind so mangelhaft, dass der TCS schon Anfang Oktober eine Warnung herausgegeben hat. Chipolino Olympus i-Size und Reecle 360 weisen gravierende Sicherheitsmängel auf, die im Ernstfall fatale Folgen haben könnten. «Von diesen Sitzen raten wir klar ab», betont der TCS.

Getestet wurde wie jedes Jahr gemeinsam mit europäischen Partnern – Automobilclubs und Verbraucherorganisationen –, die das Prozedere über Jahre verfeinert haben. Geprüft werden die Sicherheit bei Front- und Seitenaufprall, die Bedienung, Ergonomie, Verarbeitung und der Schadstoffgehalt. Denn Kindersitze sollen nicht nur beim Unfall schützen, sondern auch im Alltag unbedenklich sein.

In dieser Hinsicht fällt ein weiteres Modell negativ auf: der Nomad Plus von Maxi-Cosi. Der TCS stuft ihn als nicht empfehlenswert ein, da die PFAS-Belastung deutlich über den Grenzwerten liegt. Diese langlebigen Chemikalien gelten als gesundheitlich bedenklich. Zusätzlich zeigte der Sitz Schwächen im Frontalcrash – kein gutes Gesamtbild für ein Produkt, das Schutz verspricht.

Auf der positiven Seite stehen fünf Modelle, die das Prädikat «sehr empfehlenswert» erhalten. Testsieger ist der Kidfix Pro von Britax Römer. Besonders bei den Sicherheitstests schneidet er hervorragend ab und gilt als solide Wahl für Kinder ab etwa vier Jahren.

Das Fazit bleibt ernüchternd klar: Die Qualitätsunterschiede zwischen den Modellen sind gross. Nicht jeder Sitz, der nach Norm zugelassen ist, erfüllt die hohen Ansprüche des TCS. Wer sein Kind gut sichern will, muss sich Zeit nehmen – beim Vergleich, beim Ausprobieren, bei der Montage. Der Sitz muss zum Kind passen, zum Auto und zur Handhabung der Eltern.

Nach dem Kauf gilt es, die Bedienungsanleitung wirklich zu lesen – und nicht erst dann, wenn der Gurt zum Rätsel wird. Der TCS erinnert zudem an ein paar Grundregeln: Der Kindersitz gehört auf den Rücksitz, fest mit dem Fahrzeug verbunden. Gurte müssen straff anliegen, dicke Winterjacken werden geöffnet oder ausgezogen. Sitzerhöhungen mit Rückenlehne bieten mehr Schutz, und rückwärtsgerichtete Systeme gehören nicht vor aktive Airbags.

Ein simpler Katalog an Regeln – aber einer, der im Zweifel Leben rettet.

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