Mit dem ersten Frost kehrt auch die alte Pflichtübung zurück: Winterreifen montieren. Der Touring Club Schweiz nimmt diese Saison 31 Modelle unter die Lupe, Dimension 225/40 R18 92V, eine gängige Grösse für Golf, A3, 1er BMW und Co. Das Ergebnis ist ernüchternd. Mehr als ein Drittel der Reifen fällt durch – elf Stück landen in der Kategorie «nicht empfehlenswert». Allesamt Billigreifen.
Besonders drastisch zeigt sich der Unterschied auf nasser Fahrbahn. Mit dem Testsieger Goodyear UltraGrip Performance 3 steht ein Golf 8 nach 31,7 Metern. Mit dem schlechtesten Kandidaten, dem Syron Everest 2, rutscht derselbe Wagen erst nach 47,1 Metern zum Stillstand. In dem Moment, in dem der Goodyear längst ruht, zeigt der Tacho mit dem Syron noch 45,7 km/h – eine Geschwindigkeit, bei der ein Aufprall fatal enden kann.
Die Spanne reicht von Premium über Quality bis Budget. Von 31 Reifen erhalten sechs die Bewertung «sehr empfehlenswert», allesamt aus dem oberen Regal. Darunter Michelin Pilot Alpin 5 und Bridgestone Blizzak 6. Zehn Modelle gelten als «empfehlenswert», vier als «bedingt empfehlenswert». Am unteren Ende stehen Namen wie Syron Everest 2, CST Medallion Winter WCP1 und Evergreen EW66 – sie scheitern besonders deutlich an den Sicherheitskriterien.
Bewertet wurde in zwei Hauptkategorien: Fahrsicherheit und Umweltbilanz. Die Tester prüften nicht nur auf trockener und nasser Strecke, sondern auch auf Schnee und Eis. Dazu kamen Aspekte wie Verschleiss, Effizienz, Geräuschentwicklung und Nachhaltigkeit. Alle Modelle liefen auf einem Volkswagen Golf 8.
Der Touring Club Schweiz empfiehlt, nur Reifen zu wählen, die im Test mindestens als «empfehlenswert» eingestuft wurden. Denn Winterreifen sind nicht allein für verschneite Strassen gedacht – ihre weichere Gummimischung sorgt auch auf kaltem Asphalt und bei Nässe für besseren Halt. Kritisch wird es, wenn die Profiltiefe unter 4 Millimeter sinkt. Ob noch genug Gummi vorhanden ist, zeigt der «Zweifranken-Test»: Verschwindet die Basis der Helvetia im Profil, reicht die Tiefe aus. Klar bleibt jedoch: Selbst modernste Assistenzsysteme können schlechte Reifen nicht ausgleichen.