Tuning/Zubehör

Just in Time: Kundenansprüche erfordern gigantische Teilelager

 

Seit 20 Jahren übernimmt das «Parts Center» von Skoda in Mladá Boleslav die Versorgung von Originalteilen und Zubehör in rund 100 Länder. Als eines von drei Europazentren des VW-Konzerns übernimmt es auch die Versorgung anderer Konzernmarken. Seit Aufnahme des Betriebes wurde die Anlage technisch konsequent weiterentwickelt und ausgebaut. Heute erstreckt sich allein die Lagerfläche auf 105 000 Quadratmeter – das entspricht in etwa der Grösse von 13 Fussballfeldern.

 

Im Center bearbeiten täglich 550 Mitarbeitende im Dreischichtbetrieb 28 000 Bestellungspositionen. Garagen in Tschechien werden über Nacht versorgt, europaweit erhalten die Skoda-Partner ihre Lieferungen meist innerhalb von 24 Stunden.

 

Als eines von drei europäischen Zentrallagern des VW-Konzerns spielt das Center auch bei der Teileversorgung für die Marken VW, Audi, Seat und VW Nutzfahrzeuge in Nord- und Osteuropa eine wichtige Rolle. Neben Tschechien und der Slowakei werden inzwischen auch die baltischen Märkte, Polen, Russland, Schweden und Norwegen versorgt.

 

Im Skoda-Center nahe Prag fahren täglich 200 Lastwagen vor, die Teile von 2000 Zulieferern aus 45 Ländern herankarren. Der Versand erfolgt dann über Land, Wasser oder per Luftfracht. Ausserdem werden monatlich 50 Container nach Übersee verschifft. Teile aus Mladá Boleslav, die für Service-Betriebe in Neuseeland bestimmt sind, legen mit 18 135 Kilometern die derzeit längste Distanz zurück.


Um auch nach solchen Wegen einen einwandfreien Zustand der Teile zu gewährleisten, greift Skoda auf spezielle Verpackungen zurück. Sie durchlaufen Prüfungen wie etwa einen Falltest, um die Stabilität von Flächen, Ecken und Kanten zu prüfen. Mit Erfolg, wie der Gewinn des tschechischen Wettbewerbs «Verpackung des Jahres» oder Preise der internationalen World Packaging Organization belegen.


Zur Zeit des Sozialismus und in den Jahren nach der Wende lag die Ersatzteilversorgung in der Hand des Staatsunternehmens Mototechna. Ab 1992 übernahm das Stammwerk in Mladá Boleslav die Zuständigkeit. Damals wurden Bestellungen in unterschiedlichen Hallen abgewickelt, für den Export mussten die Waren über einen halben Kilometer transportiert werden. Dieser Umstand sowie die schnell wachsende Anzahl an Skoda-Fahrzeugen auf den internationalen Märkten führten zum Bau eines eigenen Teilezentrums.


1998 wurde in Řepov bei Mladá Boleslav der Grundstein für ein neues Teilelager gelegt, zwei Jahre später nahm das «Parts Center» den Betrieb auf. Dabei belief sich die Grundfläche zunächst noch auf 36 000 Quadratmeter, bevor sie im Jahr 2013 auf 74 000 Quadratmeter erweitert wurde (plus 31 000 m2 im Jahr 2018).

 

Ein Hochregallager ist seit 2013 in Betrieb: Die elf Regalstrassen des 42 Meter hohen Gebäudes fassen 40 000 Paletten, Ein- und Auslagerung von Teilen und Zubehör erfolgen vollautomatisch. Gleichzeitig betreibt Skoda in Řepov ein Blocklager mit 8000 Palettenplätzen. Spezielle Regale erlauben es, den zur Verfügung stehenden Raum maximal effizient zu nutzen.


Bis 15 Jahre nach Ende der Serienproduktion werden Skoda-Autos mit Teilen versorgt, in bestimmten Fällen auch deutlich länger. Das älteste Teil, das im Lager ruht, trägt die Nummer 6U0905851B – ein Zündschlossschalter, wie er ab 1. August 1976 in den Modellen 105/120/130/135/136, im Garde Coupé sowie später im Favorit, Forman und Felicia zum Einsatz kam. Jährlich verschickt das Center rund 3000 dieser Schalter und trägt so dazu bei, dass ältere Modelle mobil bleiben.

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