Automobil

Automarken und ihre Logos Folge 21: Lancia

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      Wäre es nach dem Willen seines Vaters gegangen, dem vermögenden Konservenfabrikanten Giuseppe Lancia, Vincenzo Lancia hätte Rechtsanwalt werden sollen. Doch dafür mangelte es dem Filius nicht nur an Ehrgeiz, sondern auch am nötigen Lerneifer.

       

      So kam es, dass Vincenzo Lancia, geboren am 24. August 1881 in Fobello, Val Sesia (I), seine berufliche Laufbahn nach seinem väterlich aufgezwungenen Internatsaufenthalt als Mechaniker und Teilzeit-Buchhalter in einer Velowerkstatt begann. Allerdings vom Ehrgeiz beseelt, zumindest auf Rädern irgendwann einmal schneller voranzukommen.

       

      Als sich ihm die Chance bot, Testfahrer bei Fiat zu werden, griff er zu und brachte es immerhin zum offiziellen Piloten für Sportwageneinsätze. Bei diesen Anlässen lernte er seinen späteren Geschäftspartner und Freund Claudio Fogolin kennen. Am 29. November 1906 gründeten die beiden die Firma Lancia & C.

       

      Die Produktionen des jungen Unternehmens, das im Chassis-Bau begonnen hatte, folgten sich Schlag auf Schlag. Nach dem ersten Lancia Alfa 12 HP kamen Modelle auf den Markt wie Beta, Gamma, Theta, Kappa oder Dikappa. Bald einmal waren um die 30 Mitarbeiter bei Lancia beschäftigt. Anfang der zwanziger Jahre feierte der Lambda Premiere: Das weltweit erste Fahrzeug mit einer selbst tragenden Karosserie.

       

      1937, ein Jahr nach dem Bau des neuen Werks in Bozen, wurde eines der berühmtesten Autos vorgestellt: Es hiess Aprilia, konnte Einzelradaufhängung vorweisen und wurde in einer Auflage von mehr als 28 000 Exemplaren produziert. Doch diesen Triumph durfte Vincenzo nicht mehr miterleben – er starb am 15. Februar 1937 im 56. Altersjahr in seinem Heim an Herzversagen.

       

      Nach dem Zweiten Weltkrieg, der den Wiederaufbau der Werke Turin und Bozen erforderlich gemacht hatte, präsentierte Lancia die Modelle Aurelia, Appia und die luxuriöse Flaminia. Denen folgten ab 1960 die Flavia und die Fulvia, beide mit Vorderradantrieb. Im Jahre 1969 schlug Fiat mit der Übernahme zu, und fünf Jahre später stellten sich die ersten Sporterfolge ein: Der von Bertone kreierte Lancia Stratos, der den von Ferrari konstruierten Dino-Sechszylindermotor mitbekam, fuhr erfolgreich an den Rallye-Weltmeisterschaften. Ihm folgte ab 1987 der Delta HF Integrale in mehreren Evolutionsstufen.

       

      Der Entwurf des Lancia-Signets geht ins Jahr 1911 zurück. Seither hat es sich nur unwesentlich verändert. Zu der in ein Lenkrad projizierten Lanze (Lancia ital. = Lanze) kam später noch das dreieckige Rahmenschild dazu.

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