Automobil

Automarken und ihre Logos Folge 22: Seat

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      Am 23. Dezember 1986 ist es soweit: Der Volkswagenkonzern ringt sich zu einer endgültigen Entscheidung durch, übernimmt den spanischen Automobilhersteller Seat zu 75 Prozent. Damit erweitern die Wolfsburger eine seit vier Jahren bestehende Zusammenarbeit, die bis dahin die Lizenzfertigung der Modelle Santana, Passat und Polo vorsah. Nach weiteren vier Jahren wagt VW auch den letzten Schritt und kauft das gesamte Aktienpaket bis auf ein einziges Prozent.

       

      Die eigentliche Entstehungsgeschichte von Seat (Sociedad Española de Automoviles de Turismo = Spanische Fabrikgesellschaft für Verkehrsfahrzeuge) beginnt allerdings schon viel früher – nämlich 1919, als Fiat in Barcelona eine Niederlassung gründet und die dort produzierten Fahrzeuge unter dem Namen Fiat-Hispanias verkauft.

       

      Kurz nach dem 2. Weltkrieg übernimmt die staatliche Finanzierungsgesellschaft «Institucion Nacional de Industria» (INI) den bestehenden Betrieb und ändert den Namen in Seat um. 1950 erfolgt die Grundsteinlegung des Stammwerkes im Industriepark Zona Franca in Barcelona, am 5. Juni 1953 ist Werkseröffnung und Produktionsaufnahme. Das erste Auto, ein Seat 1400 A, rollt am 13. November desselben Jahres vom Band. 925 Mitarbeiter stellen fortan täglich fünf Autos her.

       

      1979 ist die Reihe wieder an Fiat. Die Turiner kaufen Seat, wollen die Marke aber zwei Jahre später wieder loswerden. Um zu verhindern, dass die 32 000 Angestellten arbeitslos werden, beschliesst die spanische Regierung ein Sanierungsprogramm und übernimmt das Unternehmen zu 95 Prozent. Die Entwicklung eigener Fahrzeuge beginnt.

       

      Doch es will nicht so recht vorwärts gehen mit den Seat-Autos, bis VW Anfang achtziger Jahre die Zügel in die Hand nimmt und sich vorerst die Mitarbeit von Porsche (Motorenentwicklung) und Karman (Prototypenentwicklung) sichert. Auch der Italiener Giorgio Giugiaro mit seinen unbestrittenen Designkünsten sagt wertvolle Hilfe zu.

       

      Als erstes Modell resultiert aus dieser Zusammenarbeit der Seat Ibiza (1984). Ein weiterer wichtiger Schritt folgt fünf Jahre später mit der Grundsteinlegung für das neue Seat-Stammwerk in Martorell, 30 Kilometer ausserhalb Barcelonas.

       

      1999 präsentiert Seat am Genfer Salon ein neues Firmenlogo – ein stilisiertes «S». Es wurde ursprünglich von einer amerikanischen Werbeagentur entworfen, zeigt sich in Genf aber neu in den Farben Rot und Silber, was in der Hauptsache Sportlichkeit und Dynamik ausdrücken soll.

       

      Im Oktober 2012 präsentieren die Spanier am Autosalon Paris ein nochmals überarbeitetes Emblem, das mit dem neuen Leon eingeführt wird. Im «S» entfällt die rote Kontur, zudem steht das Logo gemäss offizieller Eigendeklaration nun für die Präzision und Eleganz der hauseigenen Designsprache, dokumentiert gleichzeitig aber auch die Ingenieurskunst und den Qualitätsanspruch des Unternehmens.

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