Automobil

Pebble Beach: Mercedes bringt 76 Jahre altes Einzelstück mit

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      Vom 15. bis 17. August 2014 ist es wieder soweit: Am 18. Grün des «Pebble Beach Golf Links» in Monterey (Kalifornien) wird der «Concours d’Élégance» zelebriert – der wohl berühmteste Schönheitswettbewerb für edle Automobile. In diesem Jahr mit dabei: der Mercedes 540 K Stromlinienwagen.

       

      Er wurde in den Jahren 1937/38 in der Abteilung Sonderwagenbau im Werk Sindelfingen entwickelt. Aus heutiger Sicht würde man ihn als Coupé im Stil eines Gran Turismo bezeichnen. Doch entsprechend der Gepflogenheiten der dreissiger Jahre nennen die Stilisten die Carrosserie-Form «Stromlinien-Limousine» oder schlicht «Stromlinienwagen».

       

      Das auf einem Fahrgestell des Serienmodells 540 K basierende Fahrzeug wurde dafür gemacht, mit seinem leistungsstarken Kompressorantrieb rasch auf hohe Geschwindigkeiten zu kommen und diese über längere Distanzen zu halten. Das Einzelstück entstand seinerzeit mit dem Potenzial, an der für Herbst 1938 geplanten Fernfahrt Berlin – Rom teilzunehmen, die zunächst auf 1939 verschoben und schliesslich wegen des Beginns des Zweiten Weltkriegs ganz abgesagt wird.

       

      Ab Mitte 1938 wird der Stromlinienwagen bei der deutschen Niederlassung des Reifenherstellers Dunlop eingesetzt, um Hochgeschwindigkeitsreifen für schnelle Fahrzeuge der strapaziösen Alltagserprobung zu unterziehen. Nach dem Krieg eingelagert, rückt er im Jahr 2014 wieder ans Licht der Öffentlichkeit.

       

      Die hauseigene Abteilung «Mercedes-Benz Classic» hat das Fahrzeug im Rahmen eines höchst anspruchsvollen und aufwendigen Restaurierungsprojekts absolut originalgetreu wieder aufgebaut. Verwendet wurden dabei zeitgenössische Techniken, Methoden und Materialien. Die Spurensuche in den Archiven brachte wichtige Unterlagen zutage, und am Ende steht ein spektakuläres Unikat.

       

      Ein weiteres Mercedes-Thema am «Concours d’Élégance» ist der französische Grand Prix vom 4. Juli 1914 in Lyon, an dem die Stuttgarter einen Dreifachsieg feierten. Die drei heute noch existierenden Exemplare dieses Rennwagens werden in «Pebble Beach» in einer eigens geschaffenen Wertungskategorie gezeigt, darunter das originale Siegerfahrzeug von 1914. Die fahrbereiten Grand-Prix-Wagen stammen aus der Sammlung von George Wingard, aus der Collier Collection und aus der Fahrzeugsammlung von «Mercedes-Benz Classic.»

       

      Das Rennen wurde damals auf dem 37,6 Kilometer langen Rundkurs südlich von Lyon ausgetragen. 20 Runden über insgesamt gut 750 Kilometer waren zu absolvieren. Obwohl Mercedes einer vermeintlich übermächtigen Konkurrenz gegenüber stand – vor allem von Peugeot und Delage aus Frankreich, Sunbeam aus England und Fiat aus Italien – fuhren Christian Lautenschlager, Louis Wagner und Otto Salzer nach mehr als sieben Stunden ganz nach vorne an die Spitze.

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