Automobil

Automarken und ihre Logos Folge 29: Saab

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      Der Name Saab steht als Abkürzung für die «Schwedische Flugzeug Aktiengesellschaft» «Svenska Aeroplan Aktie Bolaget.» Sie wurde im April 1937 von einer Investorengruppe gegründet und erhielt schon ein Jahr später die Lizenz zur Fertigung eines deutschen Bombers. Während des Zweiten Weltkrieges konzentrierte sich die Gruppe auf die Herstellung von Aufklärungs- und Jagdflieger für die eigene Luftwaffe.

       

      Der Entscheid, auch Autos zu bauen, fiel am 27. Februar 1947. Gleich nach der Präsentation des ersten Frontantrieb-Modells «Saab 92» begann Anfang 1950 die Serienproduktion, der internationale Auftritt folgte drei Jahre später am Genfer Automobilsalon. Trotz einiger Mängel – der schlecht bremsende Saab verfügte zum Beispiel über keinen Kofferraumdeckel und musste über die Rücksitze beladen werden – war der kleine Schwede ein viel beachtetes Fahrzeug. Unter anderem wies er Einzelradaufhängung auf. Als Antrieb kam ein weiter entwickelter Zweitakt-Motor von DKW zum Einsatz. In die Schlagzeilen katapultierte sich Saab im Jahre 1962, als es dem legendären Piloten Erik Carlsson gelang, auf einem Saab 93 die Rallye Monte Carlo zu gewinnen – ein Erfolg, den er 1963 wiederholte.

       

      Das Jahr 1966 gab Saab Gelegenheit, sich in weiteren Sparten zu profilieren. Gemeinsam mit einem französischen, englischen und deutschen Unternehmen wurde eine Arbeitsgruppe auf dem Gebiet der Weltraumtechnik gegründet. Drei Jahre später einigten sich die Schweden auch noch auf eine Zusammenarbeit mit dem Nutzfahrzeughersteller Scania. Als Symbol für die beiden Unternehmungen bestand das damalige Saab-Logo aus einer kreisrunden blauen Platte. Darin integriert waren ein gekrönten Adlerkopf (Symbol der Stadt Skane im Süden Schwedens, wo sich die Wurzeln von Scania befinden) und ein wie im Weltraum frei schwebendes elliptisches Band – es dokumentierte einerseits hohe Technologie, sollte andererseits aber auch Saab und Scania als Einheit zusammenhalten.

       

      Das Band erwies sich jedoch nicht als stark genug, die Trennung war unvermeidlich. Nach verschiedenen Partnerschaftsgesprächen mit Mazda, Fiat und Ford entschied sich Saab 1989, unter das Konzerndach des US-Riesen General Motors (u.a. Buick, Cadillac, Chevrolet, Opel) zu fahren. Das hatte Konsequenzen auf die Gestaltung des Markenlogos: Das heutige Emblem besteht lediglich noch aus blauer Platte, Adlerkopf mit goldener Krone und versalem Marken-Schriftzug.

       

      Aber auch unter GM-Führung gab es kein wirtschaftliches Auskommen, weshalb die Amerikaner Saab an den holländischen Sportwagenbauer Spyker weiterreichten. Der Erfolg blieb aus, und nach diversen Lizenz-Streitigkeiten zwischen GM und interessierten Übernahmefirmen aus China (u.a. Pang Da, Youngman) wurde am 19. Dezember 2011 der Insolvenzantrag eingereicht. Seit 2012 arbeitet das chinesische Unternehmen NEVS (National Electric Vehicle Sweden) an der Produktion von Saab-Fahrzeugen, wobei als erstes alle Bauteile ersetzt werden mussten, an denen GM die Rechte hält. Allerdings steht die Produktion im schwedischen Trollhättan im Moment wieder still: Saab hat etwa 50 Millionen Franken Verbindlichkeiten und musste deshalb im September 2014 rund 200 Mitarbeiter entlassen.

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