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    Für Sie gefahren:

    Alfa Romeo

    Junior Elettrica

    Speciale

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Von Heinz Schneider (Text)

In den 13 Jahren, seit es carwing.ch gibt, standen wohl so gegen 260 Testwagen vor der Türe zur Redaktion. Und nur ganz wenige – zum Beispiel Audi R8 oder Porsche 911 Turbo – haben so viel Aufmerksamkeit erregt und positive Signale ausgelöst wie der kleine Alfa Romeo Junior Elettrica, der kürzlich unsere Flotte bereichert hat. Egal, ob wir mit ihm auf der Autobahn gefahren oder an der Tankstelle gestanden sind: Es gab aussergewöhnlich viele Victory- und Daumen-hoch-Zeichen. Und zahlreiche positive Kommentare – natürlich von gestandenen Alfisti, aber auch von jungen Menschen, die in erster Linie und in ihren eigenen Worten die «dynamische und elegante Optik» sowie die schicke rote Aussenfarbe gelobt haben.

Zugegeben: Das unterhalb vom «Tonale» positionierte Kompakt-SUV dürfte noch etwas von seinem News-Wert profitieren, die Baureihe ist komplett neu und wurde erst vor ziemlich genau einem Jahr offiziell vorgestellt. Darauf drohte übrigens ein Rechtsstreit: Alfa wollte das Auto ursprünglich «Milano» taufen, weil es jedoch im polnischen Tychy vom Band rollt, kündigte die italienische Regierung an, juristisch dagegen vorzugehen. Grund: Milano suggeriere, dass das im Ausland gebaute Auto ein italienisches Produkt sei. Alfa-CEO Jean Philippe Imparato reagierte, und gab daraufhin am 15. April 2024 bekannt, den Namen in «Junior» zu ändern.

An der attraktiven Modellpalette hat das natürlich nichts geändert. Sie besteht aus Hybrid-Benzinern (136 PS, auch 4x4) ab 31 490 Franken, hinzu kommen drei Versionen der vollelektrischen Baureihe «Elettrica». Es sind dies «Junior» (156 PS) für 35 490 Franken, die Topausführung nennt sich «Veloce» (280 PS), und dazwischen rangiert unser Testwagen «Speciale» (156 PS) für 45 490 Franken, der mit einigen aufpreispflichtigen Gadgets für rund 8000 Franken vorgefahren ist – dazu zählen zum Beispiel die Lackierung «Rosso Brera», das elektrische Panorama-Glasschiebedach und die beiden Pakete «Tech» und «Sport». Sie beinhalten unter anderem LED-Matrix-Scheinwerfer, Parksensoren, Sportsitze in Alcantara (el. für Fahrer). Auf Wunsch lassen sich Garantieverlängerungen (4 bis 6 Jahre) zwischen 784 bis 2503 Franken ordern.

Serienmässig ist ein umfangreiches Angebot an Assistenzsystemen verbaut – inklusiv Verkehrszeichenerkennung, auf die aber wie bei allen Fahrzeugen kein Verlass ist, sollte man sein «Billett» behalten wollen. Spezifisch für den «Speciale» gibt es den dunklen Frontgrill (Scudetto) in V-Form und schwarzem Emblem (siehe Fotogalerie), ein Carrosserie-Kit mit schwarzen Einsätzen, Pedalen und Einstiegszierleisten aus Alu, Ambiente-Beleuchtung (8 Farben) und die elektrische Heckklappe.

Für Autotester immer spannend zu erfahren: Schlägt in einem neuen Alfa auch tatsächlich das oft zitierte «Cuore sportivo» (sportliches Herz)? Nun, wir möchten von einem besseren Amateursportler berichten. Das Ansprechverhalten des E-Motors ist direkt, und die 260 Newtonmeter Drehmoment bieten schon vom Start weg Kraft. Bis Tempo 100 erreicht ist, vergehen allerdings auch im Sport-Modus neun Sekunden. Dafür reagiert die Lenkung direkt, und der agile Alfa wetzt flott durch Kurven.

Elektroautos mögen keine kalten winterlichen Bedingungen – sowieso die in unserem Testgebiet im Bündner Oberland nicht. Nur schon deswegen fiel bei uns die vom Werk in Aussicht gestellte Reichweite – trotz Wärmepumpe zur optimalen Vortemperierung der Batterie – von 410 auf 370 Kilometer zurück. Darüber hinaus gibt es ein paar einladende Strecken wie zum Beispiel diejenige von Ilanz hinauf ins Büro nach Surcuolm. Da lässt es manch einer gerne auch mal fliegen. Dem Tester gefällts, dem Energiesparer kaum, weil der Verbrauch so von 16,7 auf etwa 19,0 kWh steigt und die Reichweite von 370 auf 280 Kilometer sinkt. Im Unterland, bei wärmeren Temperaturen und zurückhaltend gefahren, brachten wir den Verbrauch problemlos auf rund 15 kWh. Das schnelle «Tanken» von 20 auf 80 Prozent mit 100 kW (Gleichstrom) hat uns 25 Minuten, die Wechselstromladung mit dem «Mode-3-Kabel» (von Null auf 100) knapp sechs Stunden gekostet.

Übrigens: Am allerletzten Testtag haben wir im «Junior» noch ein tolles «Schmankerl» gefunden. Ein Detail zwar, aber ein ganz besonderes und erwähnenswertes. Das Navisystem – selbstverständlich errechnet es bei längeren Strecken die passenden Ladestopps und verrät die notwendige Ladedauer – plant auf Wunsch einen Boxenstopp in einem bevorzugten Restaurant ein. Dabei lassen sich bevorzugte Küchen filtern – je nach Gusto mit Blick auf italienische, asiatische, arabische, türkische oder spanische Menukarten. Ein Hoch auf den, der auf diese Idee gekommen ist. Es muss ein Italiener gewesen sein.

  

Alfa Romeo Junior Elettrica Speciale
Preis ab 45 490 Fr.
Antrieb / E-Motor Front, 156 PS / 260 Nm 
Batteriekapazität 51 kWh (netto
0 – 100 / Spitze 9,0 Sek, 150 km/h
Verbrauch (WLTP) 16,7 kWh / 100 km
Reichweite (WLTP) 410 km
Länge / Breite / Höhe 4,17 / 1,78 / 1,53 m
Leergewicht ca. 1700
Kofferraum 400 bis 1265 Liter

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