Automobil

Achtung: Kontrollsystem für den Pneudruck ist jetzt obligatorisch

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Seit dem 1. November 2014 müssen neue Personenwagen in der Schweiz serienmässig mit einem Reifendruck-Kontrollsystem ausgerüstet sein. Ausschlaggebend fürs Obligatorium ist das Einfuhrdatum eines Fahrzeugs.

 

Zu geringer Reifendruck ist gefährlich und kann zu Unfällen führen. Neben der Sicherheit werden aber auch Fahrverhalten, Materialverschleiss und Treibstoffverbrauch negativ beeinflusst: So kann ein um 0,5 bar zu geringer Druck einen Mehrkonsum von bis zu 0,3 Litern auf 100 Kilometer bewirken. So genannte Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) überwachen deshalb fortlaufend und informieren den Fahrer automatisch über Verlust.

 

Zwei Systeme auf dem Markt
Mit direkt (oder aktiv) und indirekt (oder passiv) messenden Systemen gibt es derzeit zwei relevante Lösungen: Das direkte System verfügt über einen Druck- beziehungsweise Druck-Temperatursensor am Inneren der Felge und übermittelt den momentanen Wert per Funk an einen Empfänger im Fahrzeug. Das indirekte System hingegen vergleicht die Raddrehzahlen mittels Sensoren, die in den meisten Fahrzeugen mit ABS und ESP ohnehin bereits eingebaut sind. Bei Druckabfall an einem Rad verringert sich der Abrollumfang des Rades. Dadurch steigt die Drehzahl des Rades an und das System erkennt den Verlust.

 

Im Vergleich schneiden die direkt messenden Systeme besser ab. Sie liefern laufend Werte für alle vier Reifen und warnen sehr schnell. Indirekt messende Systeme hingegen warnen nicht sofort und bemerken auch keinen gleichmässigen Druckverlust auf allen vier Reifen.

 

Direkte Systeme sind allerdings meist nur gegen einen Aufpreis ab 300 Franken erhältlich und verursachen Mehrkosten beim Reifenwechsel und der Umrüstung des Winterrädersatzes, da zusätzliche Sensoren verbaut werden müssen. Die Kosten pro Sensor liegen bei 100 bis 200 Franken plus Montage. Die Lebensdauer der Batterie im Sensor beträgt sieben bis zehn 10 Jahre (100 000 bis 150 000 km). Zurzeit ist es noch nicht möglich, nur die Batterie zu ersetzen, sondern es muss der ganze Sensor ausgewechselt werden.

 

Aufgrund der geringeren Kosten und dem einfacheren Unterhalt und Reifenwechsel werden bei neuen Fahrzeugen deshalb serienmässig meistens indirekt messende Systeme verbaut. Diese entsprechen der neuen Norm vollumfänglich.

 

Tipps zum Reifendruck
Angaben zum optimalen Reifendruck findet man in der Betriebsanleitung, an der Tankklappe oder Fahrzeugtüre. Der Druck sollte regelmässig und auch am Reserverad überprüft werden. Reifen können bis 0,1 bar Luft pro Monat verlieren. Bei schwerer Ladung oder schnellen Fahrten sollte um etwa 0,2 bar erhöht werden.
Ein Druck von bis zu 0,5 bar über den Herstellerangaben verbessert das Fahrverhalten und spart etwa drei Prozent Treibstoff, reduziert aber den Fahrkomfort. Einige Fahrzeughersteller weisen diesen erhöhten Druck als «Eco»-Luftdruck aus. Reifen sollten regelmässig auf Beschädigungen wie Stichverletzungen oder kleine Risse in der Lauffläche überprüft werden.

 

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