Automobil

Kommt 2015: Elektro-Kleinwagen mit 136 PS und 200 km/h Spitze

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      Die «Nano Flowcell AG» aus Liechtenstein hat eine weitere Niedervolt-Elektroautostudie auf die Räder gestellt. Sie heisst «Quantino» und soll das kleinere Schwestermodell von «Quant E» und «Quant F» werden. Gemäss Cheftechniker Nunzio La Vecchia ist der neue Stromer – er feiert am Genfer Automobilsalon (5. bis 15. März 2015) seine Premiere – alles andere als nur ein Konzeptfahrzeug. «Wir werden noch in diesem Jahr mit dem Auto fahren. Und streben sehr schnell die Strassenzulassung an», sagte La Vecchia auf Nachfrage.

       

      «Quant»-Autos setzen auf die Speichertechnologie «Nano Flowcell», eine Weiterentwicklung des bereits etablierten Systems der «Redox-Flow-Cell.» Besonderes Markenzeichen ist die hohe Energiedichte bei der Speicherung und Umsetzung elektrischer Ladung. So erzielt das leistungsfähige und kompakte Batterie-System mit Flusszellen-Technik im «Quantino» eine Reichweite von 1000 Kilometer.

       

      Mit nur 48 Volt Nennspannung erreicht der «Quantino» durch die Kombination aus «Nano Flowcell», Puffersystem und Elektromotoren vier Mal 25 kW. Das entspricht etwa 136 PS. Damit fährt das Auto vollelektrisch eine Spitzengeschwindigkeit von 200 km/h. Mit 3,91 Meter Länge ist der «Quantino» ein 2+2 Sitzer. Dank seiner beiden 175-Liter-Tanks kann er 350 Liter ionische Flüssigkeit aufnehmen, eine positiv und eine negativ geladen. Das Tanken ähnelt dabei dem heute üblichen Vorgang, nur mit dem Unterschied, dass man zwei verschiedene Tanks gleichzeitig mit jeweils einer Flüssigkeit befüllt.

       

      Bisher waren Niedervoltantriebe hauptsächlich bei Fahrzeugen mit sehr geringen Antriebsleistungen bekannt. So zum Beispiel bei Golfkarts, Elektrorollern oder elektrischen Leichtkraftfahrzeugen für den urbanen Einsatz. Der Einsatz eines reinen Niedervolt-Antriebssystems in einem Personenwagen ist eine Premiere.

       

      Für fahrzeugübliche Antriebsleistungen sind normalerweise sehr hohe Ströme notwendig. Dies bedingt bei Hochvoltsystemen aussergewöhnlich grosse Kabelquerschnitte und höhere Übertragungsverluste. Mit der «Nano Flowcell» wurde diese Problematik gelöst, indem hohe Ströme bei einer niedrigen Nennspannung generiert werden, die für das Niedervoltsystem perfekt nutzbar sind.

       

      Grundsätzlich haben Niedervoltsysteme gegenüber Hochvoltsystemen mehrere Vorteile. Benötigt man bei Hochvolt-Elektrofahrzeugen noch einen vollständigen Berühr- und Lichtbogenschutz, so ist dieser gemäss ECE-R 100 bei Niedervoltfahrzeugen überflüssig. Daraus ergibt sich auch, dass die Homologation so viel schneller erfolgen kann, da die funktionale Sicherheit einfacher umzusetzen ist.

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