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Hitzefalle Auto: Das müssen Sie wissen, um Unfälle zu vermeiden

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80 Grad auf der Oberfläche und deutlich über 40 Grad im Innenraum: In der Sommersonne abgestellte Fahrzeuge können in kürzester Zeit gefährlich heiss werden. Der TCS hat nachgemessen, wie sich ein Auto aufheizt und sagt, wie man Risiken für Mensch und Tier vorbeugen kann.

 

Bei den Messungen wurden im Labor mit UV-Scheinwerfern die Bedingungen eines durchschnittlichen europäischen Sommertages mit 25 Grad nachgestellt. Resultat: Bei direkter Sonneinstrahlung auf den Oberflächen und im Innenraum eines Autos können sich ziemlich rasch Temperaturen entwickeln, die für Menschen und Tiere schädlich und gefährlich sein können.

 

Was ihre Aussenhülle betrifft, so heizen sich Autos gleich in den ersten 20 Minuten am stärksten auf. Zudem zeigen sich deutliche Unterschiede aufgrund der Lackierung: Bei einem weissen Auto steigt die Aussentemperatur nach 20 Minuten von 25 auf 55 Grad, bei einem schwarzen sind es schon 70 Grad. Anschliessend steigt die Temperatur zwar nicht mehr so stark an, nach einer Stunde hat das weisse Auto aber dennoch über 60, das schwarze rund 80 Grad. Weil schwarz mehr Sonnenstrahlen absorbiert, heizt sich ein entsprechend lackiertes Auto rascher und stärker auf. Beide Lackierungen sind aber bereits nach kurzer Zeit so heiss, dass eine Berührung Verbrennungen und Hautschäden verursachen kann.

 

Im Innenraum erwärmen sich Fahrzeuge unabhängig von ihrer Lackierung etwa gleichmässig. Dennoch erreichen die Temperaturen ziemlich rasch Dimensionen, die für Menschen und Tiere kritisch sein können: Nach sechzig Minuten beträgt die Temperatur auf dem Armaturenbrett fast 80, auf Kopfhöhe beinahe 45 Grad.

 

Während die Oberflächentemperatur eines Fahrzeugs nur mit einem schattigen Parkplatz tiefer gehalten werden kann, gibt es durchaus eine Möglichkeit, die Innenraumtemperatur auch bei direkter Sonneinstrahlung auf einem erträglichen Niveau zu halten. Zwar haben leicht geöffnete Fensterscheiben keinen signifikanten Effekt auf die Luftzirkulation und damit auf die Temperatur im Inneren, aber mit einer Sonnenschutzfolie an der Windschutzscheibe kann die Innentemperatur doch deutlich verringert werden. So liegt sie mit Folie und nach 60 Minuten auf dem Armaturenbrett lediglich bei 35 und im Innenraum bei 32 Grad. Idealerweise verfügt eine Sonnenschutzfolie über eine verspiegelte und stark reflektierende Oberfläche.

 

Folgende Punkte müssen berücksichtigt werden:
Nie in einem Auto bleiben, das der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Kinder und Tiere in keinem Fall auch nur für kurze Stopps im Fahrzeug zurücklassen. Hautverbrennungen und Hautschädigungen können ab 51 Grad innerhalb von wenigen Sekunden eintreten. Deshalb gilt Vorsicht beim Einsteigen und beim Berühren von Sitzen, Lenkrad, Ganghebel oder anderen Innenraumkomponenten. Vor dem Einsteigen empfiehlt sich ein kurzes Durchlüften. Und: Der Unterschied zwischen einem klimatisierten Innenraum und der Aussentemperatur sollte maximal sechs Grad betragen. Grössere Temperaturunterschiede können den Organismus belasten und beispielsweise zu einer Erkältung führen.

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