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Wintertipps: So kommen Sie gut durch die kalte Jahreszeit

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Sinken die Temperaturen und die Schneefallgrenze, steigen die Anforderungen an das Fahrzeug und an den Lenker. Neben der Geschwindigkeit, die an den Strassenzustand angepasst werden muss, ist die richtige Vorbereitung entscheidend. Die praktischen Tipps des TCS helfen, sicher durch die kalte Jahreszeit zu fahren. Es empfiehlt sich der Wintercheck in einer Garage oder einem der 19 Technischen Zentren des Touring Clubs.

 

Wer im Winter mit Sommerreifen fährt, handelt unverantwortlich und fahrlässig. Die Winterreifen sollten bereits auf alle vier Räder montiert sein, bevor die ersten Schneeflocken fallen. Die besseren Reifen sollten unabhängig von der Antriebsart immer auf der Hinterachse (Führungsachse) montiert werden. Wichtig ist, dass Winterreifen mindestens vier Millimeter Profiltiefe aufweisen, da sie sonst ihre typischen Wintereigenschaften verlieren (kürzerer Bremsweg, mehr Halt und besserer Aquaplaning-Schutz).

 

Geländewagen sind häufig ab Werk mit Ganzjahresreifen ausgerüstet, die allerdings nur eine Kompromisslösung darstellen – im Winter wie im Sommer. Daher sollten auch Geländewagen im Winter mit den geeigneten Winterreifen ausgerüstet werden.

 

Sommerreifen sind für die Fahrt bei tiefen Temperaturen und winterlichen Verhältnissen gänzlich ungeeignet. Deren Gummimischung ist anders als bei Winterreifen und wird bei niedrigen Temperaturen schnell hart und unelastisch. Dadurch kann der Reifen die geforderten Leistungen nicht mehr erbringen. Zudem verlängert sich durch die ungeeignete Profilgestaltung der Bremsweg mit Sommerreifen auf Schnee um das Doppelte.

 

Gute Winterreifen hingegen bewähren sich sowohl auf nasser als auch schneebedeckter Fahrbahn. Dank ihrem griffigen Reifenprofil, das feine Lamellen aufweist, können sie sich im Schnee richtiggehend «festkrallen». Darüber hinaus ist die Gummimischung weicher und deshalb besser auf die Verwendung bei kalten Temperaturen ausgerichtet.

 

Winterreifenpflicht in der Schweiz
Es existiert keine explizite gesetzliche Vorschrift, ein Fahrzeug mit Winterreifen auszurüsten. Wer jedoch infolge ungenügender Bereifung einen Unfall verursacht oder mitverursacht, muss je nach Umständen mit einer Kürzung oder Rückforderung der Versicherungsleistungen rechnen und wird zusätzlich mit einer Busse belegt (wegen Grobfahrlässigkeit beziehungsweise des Führens eines nicht betriebssicheren Fahrzeugs). Auch wer andere Verkehrsteilnehmer behindert, kann gebüsst werden.

 

Natürlich empfiehlt es sich, nicht nur rechtzeitig auf Winterpneus umzustellen, sondern auch die Sommerreifen richtig zu lagern, womit deren Lebensdauer verlängert wird. Idealerweise sollten sie lichtgeschützt an die Wand gehängt oder geschützt auf dem Boden gestapelt werden. Eine Alternative ist natürlich auch die Lagerung gegen Gebühr bei einem Garagisten. Dieser prüft vorher noch Reifen und Felgen auf die Profiltiefe und eventuelle Schäden.

 

Winter-Gepäck sicher verstauen
Auch beim Verstauen des Gepäcks kann viel für die Sicherheit getan werden. Gepäckstücke sollten stets gut gesichert und maximal bis zur Oberkante der Rücksitzlehne in den Kofferraum geladen werden. Ungenügend gesicherte Gegenstände können sich bei einem Aufprall in gefährliche Geschosse verwandeln. Zudem sollten starre und schwere Gegenstände, wie etwa Skischuhe oder Schalenkoffer, im Koffer- oder im Fussraum verstaut und gesichert werden. Snowboard, Skistöcke und Skis können auch in einer Dachbox untergebracht werden. Bei Dachboxen ist jedoch zu beachten, dass sich diese auf das Fahrverhalten eines Fahrzeugs auswirken können. Vor diesem Hintergrund sollten stets sowohl das Gesamtgewicht des Fahrzeugs als auch die maximale Dachlast und Höhe berücksichtigt werden.

 

Fahren mit Guckloch ist gefährlich
Lichter, Rückstrahler, Scheiben und Rückspiegel sind gemäss Verkehrsregelverordnung (Artikel 57, Absatz 2) sauber zu halten. Deshalb das Auto mit einem stabilen Eiskratzer mit Kunststoff-Kanten und einem Schneebesen von Eis und Schnee befreien. Wer sich nicht daran hält und mit einem «Guckloch» losfährt, gefährdet sich und andere Verkehrsteilnehmer und riskiert eine Busse mit Ausweisentzug. Funktional und praktisch sind Frostschutz-Planen, die etwa morgens vor der Arbeit viel Zeit ersparen.

 

Wer sichergehen will, dass sein Fahrzeug für den Winter gut gerüstet ist, kann einen Wintercheck in einem der 19 Technischen Zentren des TCS durchführen lassen. Damit werden alle wichtigen Elemente auf ihre Wintertauglichkeit hin überprüft sowie Räder, Reifen Aufhängung, Lenkung, Motor, Kühlsystem, Scheibenwischer, Lüftung, Batterie, Beleuchtung und das elektrische System umfassend getestet.

 

Selbstverständlich sollten auch Fahrerin und Fahrer auf winterliche Verhältnisse vorbereitet werden. Die Schnee- und Eiskurse, die von «TCS Training & Events» und einigen Sektionen angeboten werden, bieten die Möglichkeit, das Fahrzeugverhalten unter realen Bedingungen auf Schnee und Eis zu erleben. Die Eintageskurse umfassen eine Einführung in die Fahrphysik und vielfältige praktische Übungen auf eigens präparierten und sicheren Teststrecken.

 


Tipps zur Wintervorbereitung
Betriebsflüssigkeiten Ölstand, Kühlwasser und weitere Betriebsflüssigkeiten sollten regelmässig kontrolliert werden und frostsicher sein
Batterie Starterbatterien haben in der Regel eine Lebensdauer von mehr als fünf Jahren, sind aber durch die winterliche Kälte einer Zusatzbelastung ausgesetzt. Wenn man das Alter seiner Batterie nicht genau kennt, sollte man dies durch einen Fachmann überprüfen lassen
Beleuchtung Die Beleuchtungseinheiten sollten regelmässig auf ihre Funktionalität hin überprüft werden, beispielsweise durch einen kurzen Rundgang um den Wagen bei eingeschaltetem Stand- und Abblendlicht
Türgummi/Dichtung Zugefrorene Türen und Türelemente – wie etwa Schlösser – können mit handelsüblichen Mitteln behandelt werden
Scheibenwaschanlage und Wischerblätter Eine klare Sicht ist im Winter unerlässlich. Deshalb frühzeitig auf wintertaugliches Scheibenwaschmittel umstellen, Wischblätter kontrollieren und wenn nötig ersetzen
Winterzubehör überprüfen Neben dem obligatorischen Pannendreieck empfiehlt es sich, einen Eiskratzer, Enteiser-Spray, Handschuhe und Schneebesen mitzuführen. In höheren Lagen sind Schneeketten teilweise sogar erforderlich. Um das Wageninnere vor Dauernässe und Schnee zu schützen, empfiehlt sich der Kauf von Gummimatten.

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