Automobil

Jubiläum: 50 Jahre Porsche 911

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Seit seiner Präsentation als Typ 901 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) im September 1963 begeistert der Porsche 911 Sportwagenfans auf der ganzen Welt. 820 000 gebaute Einheiten sprechen eine deutliche Sprache. Deshalb ist das 50-Jahre-Jubiläum des Elfers auch das zentrale Thema von Porsche fürs Jahr 2013.

 

Das Spektrum der Jubiläums-Aktivitäten ist breit gefächert: Den Auftakt bildet die Stuttgarter Automobilmesse «Retro Classics.» Vom 7. bis 10. März wird das Porsche-Museum mit vier besonderen Exponaten das Jubiläumsjahr einläuten. Neben einem Vorserien-911 Turbo 3.0 von 1973, einer 911 Turbo Cabriolet-Studie von 1981 und der Strassenversion des 911 GT1 (1997) wird auch der Prototyp 754 «T7» zu sehen sein. Dieser Entwurf von Ferdinand Alexander Porsche aus dem Jahr 1959 gilt als ein Meilenstein auf dem Weg zum 911-Design.

 

Darüber hinaus schickt der Hersteller einen originalen und unrestaurierten 911 von 1967 auf Weltreise. Er bereist fünf Kontinente und wird in Kalifornien (Pebble Beach), Shanghai, Goodwood, Paris und Australien zu sehen sein. Als Botschafter der Marke wird er verschiedene internationale Veranstaltungen, Messen, historische Rallyes und Motorsportveranstaltungen begleiten. Auf porsche.com/follow-911 können die einzelnen Stationen mitverfolgt werden.

 

Das Porsche-Museum würdigt das Jubiläum zudem mit einer Sonderausstellung. Vom 4. Juni bis 29. September 2013 blickt Porsche auf die Historie und Entwicklung des Elfers zurück. Der Eigenverlag «Edition Porsche-Museum» bringt zudem im Frühjahr den Jubiläumsband «911 x 911» auf den Markt.

 

{slider=Das sind die sieben Modellgenerationen                                                     hier klicken}

 

Ur-Elfer (1963) – Als Nachfolger vom 356 startet der Ur-Elfer 1963 auf der Frankfurter IAA als Typ 901. Sein luftgekühlter Sechszylinder-Boxermotor leistet 130 PS – genug für 210 km/h. Wer es weniger schnell mag, kann ab 1965 den vierzylindrigen Porsche 912 ordern. 1966 kommt der 160 PS starke 911 S, gegen Ende des Jahres der 911 Targa mit markantem Edelstahl-Überrollbügel. Ab 1967 gibts den Elfer mit dem halbautomatischen Viergang-Getriebe «Sportomatic». Mit Hubraum-Erhöhungen auf 2,2 Liter (1969) und 2,4 Liter (1971) wurde der Porsche 911 immer leistungsstärker. Bis heute ein Traumwagen: der 911 Carrera RS 2,7 aus dem Jahr 1972, 210 PS stark und 1000 Kilo leicht. Sein charakteristischer Entenbürzel war der erste serienmässige Heckspoiler für Serienfahrzeuge.

 

G-Serie (1973) – Zehn Jahre nach der Premiere haben die Ingenieure den 911 gründlich überarbeitet und bauen von 1973 bis 1989 das sogenannte G-Modell. Besonderes Merkmal: Die markanten Faltenbalg-Stossstangen – eine Innovation, um den damals neuen US-Crashtest-Bedingungen gerecht zu werden. 1974 präsentiert Porsche den 911 Turbo mit Dreiliter-Motor, 260 PS und Heckspoiler. 1977 folgt die nächste Leistungsstufe: Der 911 Turbo 3.3 erhält einen Ladeluftkühler und 300 PS. Bei den Saugmotoren löst 1983 der 911 Carrera den SC ab und wird mit 3,2 Liter Hubraum und 231 PS zu einem beliebten Sammlerstück. Frischluft-Fans können den Elfer ab 1982 als Cabriolet erwerben. Mit dem 911 Carrera Speedster knüpft Porsche 1989 an einen Mythos an.

 

Typ 964 (1988) – In diesem Jahr kommt der 911 Carrera 4 als Typ 964. Nach fünfzehn Jahren Bauzeit wurde der 911 zu 85 Prozent überarbeitet. Sein luftgekühlter 3,6-Liter-Boxer leistet 250 PS. Äusserlich unterscheidet sich der 964 durch die PU-Stossfänger und den elektrisch ausfahrbaren Heckspoiler, technisch ist der Neue aber kaum noch zu vergleichen und der Fahrer kann sich an ABS, Tiptronic, Servolenkung und Airbags erfreuen. Nahezu revolutionär: Der neue Elfer wird als Carrera 4 erstmals mit Allradantrieb angeboten. Neben den Carrera-Varianten Coupé, Cabriolet und Targa gibts ab 1990 auch den 964 Turbo. Als begehrte Sammlerfahrzeuge der Typenreihe 964 gelten insbesondere 911 Carrera RS, 911 Turbo S sowie 911 Carrera 2 Speedster.

 

Typ 993 (1993) – Der letzte Luftgekühlte, intern 993 genannt, ist bis heute die grosse Liebe vieler Porsche-Fahrer. Die Frontpartie ist flacher, was durch den Wechsel von Rund- zu Polyellipsoid-Scheinwerfern möglich ist. Daneben gilt der 993 als agil, denn als erster 911 erhielt er ein neu konstruiertes Aluminiumfahrwerk. Erstmals wurde die Turbo-Variante mit einem Biturbo-Aggregat ausgestattet. Für ganz schnelle Sportwagenfreunde baut Porsche den 911 GT2. Eine Neuheit des 911 Targa war das elektrisch hinter die Heckscheibe zurückfahrende Glasdach. Der wichtigste Grund aber, warum Porsche-Enthusiasten den 993 bis heute schätzen: Die von 1993 bis 1998 gebaute Version ist der letzte Elfer mit luftgekühltem Boxermotor.

 

Typ 996 (1997) – Die grosser Zäsur in der 911-Historie: Der Typ 996, der von 1997 bis 2005 vom Band läuft, ist eine völlige Neuentwicklung und wird von einem wassergekühlten Boxermotor (300 PS) angetrieben. Die Linienführung des 996 ist zugleich ein Resultat des Gleichteilekonzeptes mit dem Boxster. Auffälligstes und bei den Fans nicht sonderlich beliebtes Designmerkmal sind die Frontscheinwerfer mit integrierten Blinkern. Innen gibts ein völlig neues Interieur. Ein Höhepunkt des Modellprogramms ist ab 1999 der 911 GT3, der die Tradition des Carrera RS weiterführt. Als Extremsportler wird ab Herbst 2000 der 911 GT2 angeboten, der erstmals serienmässig mit Keramik-Bremsen verzögert.

 

Typ 997 (2004) – Im Juli präsentiert Porsche mit 911 Carrera und 911 Carrera S eine weitere Elfer-Generation mit der internen Typenbezeichnung 997. Seine ovalen Klarglas-Frontscheinwerfer mit den Zusatzleuchten im Bugteil knüpfen wieder an das traditionelle 911-Design an. Doch nicht nur beim Design, auch bei den Fahrleistungen kann der 997 überzeugen: Der 3,6-Liter-Boxermotor leistet zunächst 325 PS, der neu entwickelte 3,8-Liter des Carrera S sogar 355 PS. 2006 stellt Porsche einen neuen 911 Turbo vor, der als erstes Serienautomobil mit Benzinmotor über einen Turbolader mit variabler Turbinengeometrie verfügt. Nach der Modellpflege im Herbst 2008 wird der 997 dank Benzin-Direkteinspritzung und Doppelkupplungsgetriebe nochmals effizienter. Carrera, Targa, Cabriolet, Heck- und Allradantrieb, Turbo, GTS, Sondermodelle und Strassenversionen von GT- Rennfahrzeugen – die Elfer-Familie umfasst am Ende 24 Modellvarianten.

 

Typ 991 (2011) – Der intern 991 genannte Elfer verkörpert den grössten technischen Sprung. Ein komplett neues Fahrwerk mit geändertem Radstand, grösserer Spurbreite und mächtigeren Reifen sowie ein ergonomisch optimierter Innenraum sorgen für ein komfortableres Fahrgefühl. Technisch bietet dieser Elfer weniger Verbrauch bei noch mehr Leistung. Etwa durch die Hubraumverkleinerung auf 3,4 Liter beim Grundmodell Carrera (dennoch fünf PS mehr als der 997/II) und die Hybrid Bauweise (Stahl/Aluminium), die zur deutlichen Gewichtsreduzierung führt. Ausserdem neu: die Porsche Dynamic Chassis Control und das weltweit erste manuelle Siebengang-Schaltgetriebe.


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