Automobil
Interview: Bernd Hoch über Mitsubishis Chancen und Pläne
https://www.carwing.ch/automobil/2960-interview-bernd-hoch-ueber-mitsubishis-chancen-und-plaene.html#sigProId88b8ea2226
Zwei runde Geburtstage, viele Verkaufsaktionen, eine Weltpremiere am Genfer Automobilsalon und mit Nissan ein neuer Allianzpartner – bei Mitsubishi stehen die Räder im Moment nicht still. Bernd Hoch, Geschäftsführer von Mitsubishi Schweiz, kennt alle Details zu diesen Themen.
Herr Hoch, Mitsubishi feiert in diesem Jahr den 100. Geburtstag. Wie wird das Jubiläum zelebriert?
Bernd Hoch: Als übergreifendes Thema haben wir die sogenannte «Anniversary»-Kampagne gestartet. Das heisst aber nicht, dass wir uns selber feiern, sondern wir geben der Kundschaft Geld und Mehrwert zurück – in Form von attraktiven Sondermodellen und Sonderangeboten. Wenn Sie so wollen, zelebrieren wir das bekannte Motto «Wir jubilieren, Sie profitieren».
Was heisst das auf den Schweizer Markt und die Schweizer Kundschaft bezogen?
Bernd Hoch: Wir nehmen die 100 Jahre als Grundlage für verschiedene Sonder-Promotionen. Zum Beispiel, indem alle Baureihen mit einem top-modernen Navigationsgerät ausgerüstet sind – zu besonders vorteilhaften Preisen. Dann stehen in den Showrooms der Händler verschiedene Modelle wie der brandneue ASX oder der Outlander PHEV, die wir mit «Anniversary»-Bonus zu sehr günstigen Konditionen anbieten.
Eigentlich könnten Sie gleich ein 140-Jahre-Jubiläum durchziehen. Mitsubishi Schweiz wird heuer nämlich auch noch 2 x 20 Jahre jung.
Bernd Hoch: So ist es. 1977 hat alles begonnen, seitdem wurden mehr als 300 000 Fahrzeuge verkauft. Aber Sie haben recht: Wir feiern das Doppeljubiläum tatsächlich. Und zwar das ganze Jahr hindurch mit verschiedenen «Anniversary»-Kampagnen, mit Sonderleasing-Aktionen und dank «Anniversary»-Bonus sogar mit neu definierten Einstiegspreisen. Das meistverkaufte Mitsubishi-Modell, den Space Star, gibt es im Rahmen von «Anniversary» jetzt schon für 9999 Franken inklusive Klimaanlage und Radio/CD. Der neue ASX steht als 2WD mit 17 999 Franken und in der Diesel 4WD-Version mit 21 999 Franken in den Preislisten. Und der grosse Outlander ist für 21 999 Franken zu haben.
Das Kompakt-SUV «ASX» musste etwas untendurch, statt 1268 Einheiten wie im Jahr 2015 sind 2016 nur knapp 1000 verkauft worden. Was ist passiert?
Bernd Hoch: Wir kämpften im Frühling 2016 tatsächlich mit Verfügbarkeitsproblemen. Wir haben im Laufe des Jahres zwar markant aufholen können, aber zum guten Ergebnis von 2015 hat es nicht mehr gereicht. Aber ich bin mit Blick auf die gute Performance im zweiten Halbjahr trotzdem zufrieden, schliesslich steht der ASX ab sofort in der facegelifteten Version mit dem neuen Markengesicht zur Verfügung. Das wird ihm wieder viel Schwung verleihen.
Gesamthaft sind in der Schweiz im vergangenen Jahr knapp 4000 Mitsubishis abgesetzt worden. Was erwarten Sie für 2017?
Bernd Hoch: Sicher wieder 4000 Einheiten. Dann kommt obendrauf ein zusätzliches und komplett neu entwickeltes SUV-Modell, von dem wir uns im Verkauf weitere 1000 Einheiten pro Jahr erhoffen.
Das Fahrzeug heisst Eclipse Cross und feierte am Genfer Salon seine Weltpremiere. Wie sind die Eckdaten?
Bernd Hoch: Der Eclipse Cross ist rund 4,40 Meter lang und von der Grösse her zwischen den Modellen ASX und Outlander positioniert. Wir bieten das SUV ab Herbst 2017 mit einem völlig neu entwickelten Turbobenziner mit 150 PS und wahlweise 4x4-Antrieb mit Automat an. Anfang 2018 kommen dann die Dieselversionen, auf Wunsch ebenfalls mit Allrad. Der Eclipse Cross besitzt ein riesiges Potential und passt perfekt in die Schweiz.
Mit dem Outlander PHEV hat Mitsubishi das erste Plug-in-Hybrid-SUV mit 4x4-Technik und als Teilzeitstromer – es fährt rund 50 Kilometer rein elektrisch – im Programm. Solche Autos sind nicht staatlich gefördert. Ärgert Sie das?
Bernd Hoch: Wir müssen das so akzeptieren wie es ist. Wir arbeiten ja auch mit den gültigen Rahmenbedingungen sehr ordentlich, schliesslich ist jeder zweite verkaufte Outlander ein Plug-in-Hybrid. Ich appeliere eher dafür, dass wir in der Schweiz so schnell als möglich eine flächendeckende Lade-Infrastruktur erhalten. Das sollte auch von staatlicher Seite aktiver gefördert werden, denn die Themen PHEV und Elektroantriebe werden den Markt in den nächsten Jahren verändern.
Der grösste Teil des Mitsubishi-Aktienkapitals gehört heute Nissan. Spüren Sie die Veränderung der Besitzverhältnisse?
Bernd Hoch: Dafür ist es noch zu früh. Rein strategisch gesehen bin ich überzeugt, dass es eine kluge und zukunftsgerichtete Entscheidung ist. Zum einen, weil sich die Technologien komplementär verhalten – jeder profitiert vom anderen. Und zum anderen, weil so viele Synergien beim Einkauf und bei der Entwicklung gegeben sind. Das wichtigste aber ist: Wir haben eine japanisch-japanische Allianz. Das ist von der Sprache und vom Grundverständnis her eine völlig andere Ausgangslage als man sie bei anderen Allianzen gesehen hat. Im Bereich Marketing und Vertrieb wird jede Marke eigenständig bleiben und mit einem eigenen Auftritt arbeiten. Hinsichtlich der ersten Produkt-Entscheidungen sind wir ein wenig ungeduldig, und von uns aus könnte alles noch etwas schneller gehen. Denn ich sehe für Mitsubishi in der Schweiz in den nächsten Jahren sehr viel Potential. Wir werden dank dieser Allianz Modelle und Technologien erhalten, die wir heute noch nicht haben.
Copyright: «4x4 – Das Schweizer Automagazin»
Neuste Artikel: Automobil
- 1
- 2
Lotus Emira Clark Edition: Eine Legende fährt wieder
05-05-2025 Automobil
{gallery}Automobil/lotus_25_05_05{/gallery}Lotus zieht den Hut vor Jim Clark – nicht leise, sondern mit 400 PS. Die neue Emira Clark Edition soll... ››
Vorteil USA: Amis haben Subaru Outback auch als Benziner

29-04-2025 Automobil
Sind Sie langjähriger Fahrer von einem Subaru Outback? Oder gedenken Sie, sich den vielseitigen Allrad-Kombi im Laufe dieses Jahres als... ››