Automobil

Automarken und ihre Logos Folge 8 - Ferrari

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Der Enzo Ferrari wurde zwischen 2002 und 2004 zu Ehren des gleichnamigen Firmengründers gebaut.

 

 

 Von Heinz Schneider

 

«Jeden Morgen, wenn ich aufstehe, schaut der Tod mir zu. Das Sterben ist mein unheimlicher Begleiter», gestand Enzo Ferrari einst dem italienischen Journalisten Gino Rancati. Der Tod – er hatte im Leben des Commendatore in der Tat oftmals urplötzlich und unbarmherzig zugeschlagen und im früh den Vater, Bruder, den 24 Jahre jungen Sohn Alfredo (genannt Alfredino oder Dino) sowie seinen rennfahrenden Freund Ascari genommen.

 

Weitere Weggefährten, die weitaus mehr als nur den Respekt des Konstrukteurs, Patriarchen und Rennstallbesitzers genossen hatten und plötzlich nicht mehr lebten, waren die Rennfahrer Bandini, Villeneuve und Pironi.

 

Der Konstrukteur Enzo Anselmo Ferrari wurde am 18. Februar 1898 geboren. Kleine Notiz am Rande: Sein Geburtstag ist von Amtes wegen erst zwei Tage später beglaubigt worden. Der Grund dafür soll der viele Schnee gewesen sein, der damals im Berggebiet rund um die Region Emilia-Romagna gefallen war und eine rechtzeitige Anmeldung verhindert hatte.

 

Im Winter 1918 bewirbt sich Ferrari als Mitarbeiter bei Fiat, erhält jedoch eine Absage. So bestreitet er mit Erfolg zehn Jahre lang Berg- und Rundstreckenrennen und gründet später in Modena die Scuderia Ferrari S.p.A. – ein Unternehmen, das sich vorerst auf die Lieferung, Vorbereitung und Instandhaltung von Rennautos aus dem Hause Alfa Romeo konzentriert.

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Enzo Ferrari starb am 7. August 1988.

 

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Cavallino rampante: Das wohl berühmteste Autoemblem der Welt.

 

Über das springende Pferd im Ferrari-Emblem ist schon viel spekuliert worden. In den Geschichtsbüchern steht jedoch geschrieben, dass Enzo Ferrari im Jahre 1923 die Eltern des legendären italienischen Jagdfliegers Frenseco Baracca kennengelernt hatte, auf dessen Flugzeugrumpf ein auf den Hinterbeinen stehender Rappe abgebildet war. Baraccas Mutter soll dann zu Ferrari gesagt haben: «Bilden Sie auf ihren Wagen das Pferd von meinem Sohn ab, das wird ihnen Glück bringen.» Der gelbe Hintergrund im Logo ist der Ferrari-Stadt Modena gewidmet.

 

Noch während des Zweiten Weltkrieges zieht Enzo mit seiner Firma nach Maranello, knapp 20 Kilometer südlich von Modena. Dort baut er Schleifmaschinen und Motoren für Ausbildungsflugzeuge. Bald einmal sind 160 Mitarbeiter im Betrieb tätig. 1947 stellt Enzo seinen ersten selbst konstruierten Rennwagen vor – den «125 Sport», was sich auf die 125 Kubikzentimeter für jeden Zylinder bezieht. Multipliziert mit zwölf, ergeben sich daraus 1500 Kubikzentimeter Hubraum und eine Leistung von 100 PS.

Am 23. Mai 1960 verwandelt Enzo, der sich Sorgen um die Nachfolge macht, seine Firma in eine Aktiengesellschaft namens S.E.F.A.C. (Società Esercizio Fabbriche Automobili e Corse). Der Verwaltungsrat besteht neben dem Commendatore aus vier weiteren Personen. Am 21. Juni 1969, um 16.30 Uhr, meldet Fiat offiziell die Übernahme von Ferrari. Heute gehören den Turinern 90 Prozent der Aktien, den Rest teilen sich Privatinvestoren, Banken und Ferraris ausserehelicher Sohn Piero Lardi, der, nachdem Enzo seine erste Ehefrau Laura verloren hatte, offiziell den Namen Ferrari tragen darf.

 

Am Sonntag, 7. August 1988 stirbt Enzo Anselmo Ferrari zu Hause im 91. Lebensjahr. Seinem Wunsch entsprechend, wird die Öffentlichkeit erst eine Woche nach der Beisetzung informiert. Das ist auch der Grund, weshalb Enzos Todestag in vielen Chroniken fälschlicherweise mit 14. August angegeben wird.

 

 

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Wurde nur 24 Jahre jung: Alfredo Ferrari.

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