Automobil

Für Sie gefahren: Porsche Panamera 4S Sport Turismo

 

Der einstige Sportwagenhersteller Porsche ist sich einmal mehr untreu, baut neben verschiedenen SUVs nun auch noch den Panamera als Shooting Break im «Kombikleid.» Seine weitere Besonderheit: Es gibt ihn nur mit Allradantrieb.

 

Ohne Übertreibung: Der aktuelle Porsche Panamera ist fahraktiver und bequemer als sein Vorgänger. Und vor allem weitaus attraktiver. Aber ist die Limousine nun ein Luxusliner? Oder ein Sportwagen? Die Verwirrung ist noch grösser, seit die Baureihe durch die Version «Sport Turismo» erweitert wurde. Sie unterscheidet sich nämlich erst ab B-Säule durch eine längere und höhere Dachlinie vom Ursprungsmodell, hat aber ein neu gestaltetes Heck mit grosser Klappe bekommen. Ist der «Sport Turismo» also ein Kombi?
«Nein», sagt Porsche. Und verwendet für den Neuen ausschliesslich die Bezeichnung «Sport Turismo». Vielleicht auch deshalb, weil sich unter seiner elektrischen Heckklappe ein Midi-Kofferraum mit nur 520 Liter Volumen befindet – das sind gerademal 20 Liter mehr als in der Limousine. Dafür ist die Ladekante etwas tiefer, weshalb die schweren Koffer nicht mehr ganz so hoch nach oben gewuchtet werden müssen. Gibts also Familienferien mit dem «Sport Turismo»? Wohl kaum. Deshalb schliessen wir uns dem «Nein» von Porsche an. Fügen aber noch hinzu, dass er für uns das vielseitigste, praktischste und attraktivste Modell ist, seit es Panameras gibt.

 

Eine Mehrausstattung im Wert von 30 000 Franken? Im Porsche kein Problem
Leider auch ein Teures. Das heisst auf unseren Testwagen «4S Sport Turismo» bezogen: Ab 159 000 Franken ist man dabei. Natürlich fehlen ihm dann die vielen Gadgets, mit denen unser Fahrzeug aufgemöbelt war – zum Beispiel die Lederausstattung in Bi-Color für 5200 Franken. Oder das Panoramadach für 2560 Franken, die Hinterachslenkung für 2170 Franken, die 21-Zoll-Alufelgen im Turbodesign (5330.–) oder die Memory-Vordersitze mit 14-facher elektrischer Verstellung. Auch die Sitzheizung vorne und im Fond für 600 Franken, der Spurhalteassistent inklusive Verkehrszeichenerkennung (1290.–) und sogar der Abstandsregeltempomat (2900.–) sind aufpreispflichtig. Macht unter dem Strich: 191 570 Franken. Als erster Porsche bietet der «Sport Turismo» übrigens im Fond eine Sitzbank mit drei Plätzen (2+1). Sie kann auf Wunsch – und natürlich gegen Entgelt – durch zwei Einzelsitze ersetzt werden.

Den neuen Sport Turismo gibts in vier Versionen ab 129 300 bis 210 000 Franken
Für die Testfahrt haben wir wie erwähnt die Version «4S» mit 440 PS aufgeboten. Wem sie zu schwachbrüstig erscheint, empfehlen wir den 550 PS starken «Turbo», der mit 210 000 Franken minim teurer ist. Hier wie da kommt die Achtgangautomatik mit Doppelkupplungsgetriebe (heisst bei Porsche PDK) zum Einsatz: Sie setzt den enormen Vorwärtsdrang in rasante Beschleunigung um, garantiert präzise Gangwechsel innerhalb von Millisekunden ohne spürbare Zugkraftunterbrechung. Die Höchstgeschwindigkeit – sollte sie jemand überhaupt jemals ausloten – lässt sich im sechsten Gang erreichen. Die Stufen 7 und 8 sind lang übersetzt und sorgen für niedrige Drehzahlen.

 

Alle Modelle haben den Allradantrieb «Porsche Traction Management» an Bord
Viel zur hervorragenden Traktion im «Sport Turismo» trägt der serienmässig verbaute Allradantrieb bei. Das aktive System (PTM) hat eine elektronisch geregelte und kennfeldgesteuerte Lamellenkupplung, welche die Antriebskraft zwischen Hinter- und Vorderachse permanent überwacht und in jeder Fahrsituation optimal verteilt. Sensoren kontrollieren unter anderem die Drehzahlen aller vier Räder, die Längs- und Querbeschleunigung des Fahrzeugs sowie den Lenkwinkel. Verlieren die Hinterräder beim Beschleunigen Grip, greift die Lamellenkupplung stärker ein und überträgt die überschüssige Kraft auf die Vorderachse.

 

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