Automobil

Junglenker: Ein «Bügelbrett» vom Occasionsmarkt

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Noch immer ist der erste eigene Wagen für junge Erwachsene der Inbegriff persönlicher Freiheit und Unabhängigkeit.

 

 

Man vergisst es nie, sein ganzes Leben lang. Und verbindet mit ihm Emotionen, Freude, Ärger und Enttäuschungen: das erste eigene Auto. Auch wenn laut Bundesamt für Statistik die Zahl junger Schweizer sinkt, die den Fahrausweis machen – noch wollen sechs von zehn selbst ans Steuer. Kein Wunder: Noch immer ist der erste eigene Wagen für junge Erwachsene der Inbegriff persönlicher Freiheit und Unabhängigkeit.

 

Jeder fünfte Schweizer pflegt der Comparis-Umfrage zufolge ein inniges Verhältnis zu seinem ersten Wagen. Zum Ausdruck kommt diese Beziehung in herzig-witzigen Kosenamen wie Baby, Pupsi, Schätzi, Fröschli, Bügelbrett oder Höllenpflug. Frauen und Westschweizer liebkosen ihr Auto laut Untersuchung besonders gerne verbal.

 

Wie hat man sich den Schweizer Erstwagenbesitzer aber ansonsten vorzustellen? Den Ergebnissen der Comparis-Untersuchung zufolge handelt es sich um einen 19-jährigen Mann oder eine 20-jährige Frau. Fast alle Junglenker, nämlich knapp neun von zehn, legen sich zunächst eine Occasion zu. Gekauft wird sie bevorzugt beim Händler, in der Familie oder von Bekannten. Männer übernehmen ihren Erstwagen eher aus dem persönlichen Umfeld. Frauen hingegen vertrauen öfter auf den Autohändler.

 

Bei der Finanzierung verschulden sich Schweizer Junglenker nur ungern, wie die Umfrage von comparis.ch zeigt. Rund zwei Drittel zahlen bar. Lediglich zwei Prozent nehmen zur Autofinanzierung einen Bankkredit auf und sieben Prozent pumpen Familienmitglieder oder Freunde an. Gut sechs Prozent leasen ihren Erstwagen. Auffallend ist, dass Westschweizer ihr erstes Auto häufiger von den Eltern geschenkt bekommen als Deutschschweizer (20:11 Prozent).

 

 

So wurde die Befragung durchgeführt

Für die Junglenker-Studie befragte das Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag des Internet-Vergleichsdienstes comparis.ch 750 junge Schweizerinnen und Schweizer im Alter zwischen 18 und 30 Jahren per Online-Interview. Auf standardisierte Fragen gaben sie Antworten zur Suche, zum Kauf, zur Finanzierung und zu Versicherung ihres ersten Autos.

 

Auf der Suche nach der passenden Autoversicherung hören knapp vier von zehn Befragten auf den Rat der Eltern, zwei weitere setzen auf die Tipps von Freunden und Verwandten. Dagegen analysiert nur jeder zehnte Junglenker selbst den Versicherungsmarkt auf der Suche nach dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis. Städter dabei noch eher als Autoneulinge vom Land.

 

Wie beim Kauf ist bei der Versicherungswahl frappierend, dass das sonst im Lebensalltag so wichtige Internet als Informationsbörse vernachlässigt wird. West- schweizer lassen sich in Versicherungsfragen eher von Freunden und Verwandten un- terstützen als Deutschschweizer, die stärker auf den Händlerrat setzen.

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