Automobil

Preisfrage: Wann kam der erste Fahrausweis? Hier die Antwort

 

160 Fahrzeuge und 1500 Exponate präsentiert die Dauerausstellung im Museum von Mercedes-Benz. Ein besonderer Bestandteil sind die «33 Extras»: Sie lassen am Beispiel oft überraschender Details Mobilitätshistorie und Automobilkultur lebendig werden. Hier sind 7 Facts zum Thema «Fahrausweis».

 

1 – Benz: Carl Benz erhält vermutlich den ersten Fahrausweis in der Geschichte des Automobils – auch wenn es ein Dokument mit diesem Namen damals noch gar nicht gegeben hat. Aber schon 1888 erteilt ihm das Grossherzoglich Badische Bezirksamt Mannheim die Erlaubnis zu «versuchsweisen Fahrten mit dem von ihm hergestellten Patentmotorwagen».

 

2 – Weltweit: Das deutsche Kaiserreich führt den Fahrausweis (in Deutschland heute unter dem fürchterlichen Namen Führerschein) als Nachweis der «Fahrtüchtigkeit des Wagenlenkers» offiziell im Jahr 1909 ein. In Grossbritannien ist der Besitz einer «Driving License» mit dem 1903 beschlossenen «Motor Car Act» zum 1. Januar 1904 verpflichtend. In den USA führen erste Bundesstaaten die Lizenz bereits 1903 ein und Frankreich, wo das Auto seinen Siegeszug besonders früh antritt, verlangt sogar schon 1899 eine Fahrerlaubnis. In diesem ersten Jahr werden fast 1800 Fahrausweise allein für die Region Paris ausgestellt.

 

3 – Unterricht: Die Fahrschulgeschichte beginnt Anfang des 20. Jahrhunderts. Unter anderem gründet der Mannheimer Kraftfahrzeugmeister und Rennfahrer Jean Pfanz, ein Mitarbeiter von Benz & Cie., 1904 die erste Benz-Fahrschule. In Preussen wird 1904 die erste deutsche Fahrprüfung abgenommen.

 

4 – Beruf: Für viele Menschen ist der Fahrausweis eine entscheidende Grundlage ihrer Profession: Zum Beispiel für Lastwagenfahrer oder Taxichauffeure, Busfahrer und Mitarbeiter von Logistikunternehmen. Daran erinnert der im Museum als eines der «33 Extras» gezeigte Fahrausweis für Chauffeur und Benz-Mitarbeiter Josef Strassl vom 10. September 1910.

 

5 – Digital: Die in Deutschland verbreitete umgangssprachliche Bezeichnung «Pappe» oder «Lappen» bezieht sich auf die grauen oder rosafarbenen Dokumente aus Papier, die es früher gegeben hat. Seit 1999 ist der deutsche Fahrausweis wie in der Schweiz eine Kunststoffkarte. Aber längst sind digitale Versionen auf dem Vormarsch. Genutzt werden Apps bereits zum Beispiel in Estland und im Kosovo sowie seit Herbst 2019 in Norwegen.

 

6 – Sport: Wer seine Leidenschaft für den Motorsport selbst ausleben will, braucht eine entsprechende Erlaubnis – quasi die Lizenz für Rennfahrer. Die Bandbreite reicht von der Einsteiger- bis zur Superlizenz für die Formel 1. Um in der Königsklasse mitmachen zu können, braucht man heute einen gültigen öffentlichen Fahrausweis. Bis einschliesslich 2015 ging das ohne.

 

7 – Zukunft: Auf absehbare Zeit geht es nicht ohne Fahrausweis. Wenn aber die Autos der Zukunft autonom fahren, wer braucht dann die Erlaubnis? Der Fahrzeughalter oder das Fahrzeug?

Neuste Artikel: Automobil