Automobil

Für Sie gefahren: Renault Koleos Initiale Paris

 

Der Renault Koleos hat ein Update erhalten. Hauptmerkmale: Modernere Technologien, ein markanteres Aussendesign mit viel Chrom, die neue Motorengeneration und noch mehr Fahrkomfort. Wir cruisen im Topmodell «Initiale Paris».

 

Würden wir uns die Aufgabe leicht machen, könnten wir ganz einfach behaupten: Fahren Sie den X-Trail oder Qashqai von Renault-Kooperationspartner Nissan, dann wissen Sie in etwa, wie sich der Koleos anfühlt. Schliesslich ist das Franzosen-SUV in technischer Hinsicht mit den beiden Japanern verwandt, verfügt über dieselben Gene und Motoren.


Um es aber in aller Deutlichkeit zu sagen: Damit tut man dem neuen Koleos grosses Unrecht. Er hat nämlich in vielerlei Hinsicht Eigenständigkeit zu bieten, fährt optisch mit Stil und Eleganz vor und ist – mon dieux – ein komfortabler Fauteuil-Cruiser mit gemütlich abgestimmtem Fahrwerk, aus dem man nicht mehr aussteigen, sondern nur fahren, fahren und fahren möchte.

 

Das Panorama-Glasdach streckt sich beinahe über die gesamte Wagenlänge
Wir ordnen ein: Bei 37 700 Franken gehts los. Für diese Summe gibt es die Basisversion «Zen» mit Frontantrieb und 150 PS starkem «Blue dCi»-Turbodieselmotor. Müssen es 190 PS und Allradantrieb sein, kostet das 5600 Franken mehr. «Intens» und «Initiale Paris» haben ausschliesslich den stärkeren Selbstzünder und 4x4-Technik an Bord – zu Preisen ab 46 500 beziehungsweise 50 500 Franken.
Wir halten fest: In finanzieller Hinsicht bleibt Kritik aus – 50 500 Franken für den Testwagen in der Topausstattung ist alles andere als scandaleux. Immerhin fahren Ledersitzbezüge, 19-Zoll-Alufelgen, Bose-Sound, eine per Fusskick öffnende Heckklappe, der nur warnende Spurhalter, ein adaptiver Tempomat (arbeitet in den Bereichen zwischen 40 und 160 km/h) und vieles mehr serienmässig mit. Empfehlenswert sind zusätzliche Ausstattungsdetail wie «Pack Winter» (Fondsitze, Frontscheibe und Lenkrad sind heizbar) für 700 oder das riesige Glasdach für 1500 Franken.

 

Die kühlbaren Vordersitze mit Massagefunktion sind ein markanter Mehrwert
Für die Kraftübertragung sorgt das stufenlose CVT-Getriebe X-Tronic – ebenfalls ein Erbstück aus der Nissan-Allianz. Es simuliert mit einem etwas trägen «Schaltverhalten» sieben fest definierte Übersetzungsstufen, die über Lenkrad-Schaltwippen beeinflusst werden können. Eine Gemeinschafts-Angelegenheit ist überdies das Allradsystem mit drei Fahrmodi: Traction für Frontantrieb, Auto für die selbständige Verteilung des Drehmoments an Vorder- und Hinterachse (maximal 50%) und Lock für Fahrten im Gelände bis 40 km/h. Letzteres sperrt das Zentraldifferenzial, die Antriebskraft verteilt sich starr 50:50 nach vorne und hinten.
Sitzprobe: Kopf-, Schulter- und Ellbogenfreiheit in Reihe 2 sind formidable, der Knieraum von beinahe 29 Zentimeter sans concurrence. Neu lässt sich die Rücksitzlehne in zwei Positionen verstellen. Innen wirkt im Testwagen alles hochwertig – auch dank satiniertem Chrom an Lenkrad, Lüftungsdüsen und am Automatikwählhebel. Die Materialien am Armaturenbrett und in den Türverkleidungen sind angenehm geschäumt. Um die Beinauflage individuell anzupassen, lässt sich die Länge des Sitzkissens an den kühl- und heizbaren Vordersitzen ausziehen. Zudem hat Renault deren elektrische Verstellung (6-fach plus Lendenstütze) mit einer Massagefunktion erweitert.

 

Beim Abgasverhalten und Verbrauch macht der Vierzylinder grosse Fortschritte
Wir fahren los. Nicht sportlich, aber eigentlich recht flott bringen die 190 PS die Besatzung vorwärts. Dabei horchen wir dem «Sound» des «dCi 190»-Turbodiesels, der Teil der neuen Motorenfamilie ist und im Vergleich zum Vorgänger 13 Mehr-PS zur Verfügung stellt. Ihn im kalten Zustand als Leisetreter zu bezeichnen, wäre zwar immer noch etwas verfehlt, bei konstanter Fahrt in bestimmten Drehzahlbereichen nimmt er sich aber etwas zurück. Ob die von Renault verwendete Akustikverglasung hier eine Rolle mitspielt? Durchaus möglich.
Viel wichtiger ist die Tatsache, dass die Techniker die Abgasreinigung verbessert haben – mit SCR-Kat und AdBlue. Fortschritte gibt es auch beim Verbrauch: Gemütlich unterwegs, genehmigte sich der Vierzylinder auf unserer Sparrunde sechs Liter Diesel. 7,3 Liter waren es im normalen Alltag – nicht schlecht für ein hoch gebautes, allradgetriebenes und rund 1,8 Tonnen schweres SUV.

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