Automobil

Für Sie gefahren: Porsche Taycan 4S

 

Porsche, neu ein Hersteller von Elektromobilen – für viele Traditionalisten ist diese Tatsache noch immer so unpassend wie für die «GSoA» eine Schweizer Armee. Selbst dann, wenn sich das Erstlingswerk der Zuffenhausener, der Taycan, optisch hervorragend in die Marken-Designsprache integriert und sein aus dem Arabischen stammender Name soviel wie «junges und lebendiges Pferd» bedeutet.
Als dritter vollelektrischer Taycan steht der allradgetriebene «4S» bereit – mit 435 PS (Overboost 530 PS) das «Schwachstrommodell» im Angebot. Dafür ist er rund 55 000 Franken günstiger als der 625 PS (Overboost 680 PS) starke Turbo. Fast 100 000 Franken beträgt der Preisunterschied zur Spitzenversion Turbo S, die mit sagenhaften 1050 Newtonmeter Drehmoment und 761 Overboost-PS lockt.

 

Unter den 4 Fahrmodi ist «Sport plus» der Dynamiker, «Range» der Energiesparer
Im Fahrbetrieb outet sich der «Schwachstrom»-Porsche dann aber als Athlet. Sein Schwerpunkt ist tief, die Lenkung präzise und direkt ausgelegt. Gleichzeitig lässt sich das 2,4-Tonnen-Auto wie auf Schienen durch Kurven scheuchen – dem straffen adaptiven Fahrwerk, Breitreifen, den harten Stabilisatoren und der optionalen Hinterachslenkung sei Dank. Auch an Traktion und sowieso Kraft mangelt es nicht – die Hatz im Fahrmodus «Sport plus» und die Power-Starts sind Erlebnisse der besonderen Art.

 


Logische Konsequenz aus dieser Fahrweise: Der Verbrauch steigt auf rund 60 kWh, der Ladezustand der Batterie sackt nullkommanix auf etwa 30 Prozent. Aber der Taycan kann auch ganz anders. Auf unserer auf Sparsamkeit ausgelegten Dienstfahrt vom Redaktionsbüro in Lenzburg (AG) zum Hauptsitz ins Bündner Oberland nach Surcuolm betrug der Verbrauch knapp 20 kWh, was einer Laufleistung von etwa 450 Kilometern entspricht. Um das zu schaffen, muss allerdings der Fahrmodus «Range» aktiviert werden: Er entlässt den Motor an der Hinterachse in die Pause. Das «Volltanken» mit 270 kW Gleichstrom an der Schnell-Ladesäule dauert dann etwa 60 Minuten, mit elf Kilowatt sind es rund neun Stunden. Die Haushaltsteckdose ist nicht empfehlenswert – ausser man hat etwa 40 Stunden Zeit übrig.

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