Automobil

Für Sie gefahren: Kia Sorento 1.6 T-GDi Style Hybrid

 

Kennen Sie den? Garagist Hugentobler tritt vors Himmeltor. Und ist alles andere als gut gelaunt. «Du rufst mich schon zu Dir, obwohl ich noch keine 60 bin», herrscht er Petrus verärgert an. «Moment, das kann nicht sein», entgegnet dieser. Und blättert in seinem dicken Gästebuch. «Hier sind alle Servicestunden notiert, die du in deinem Leben den Kunden verrechnet hast. Und wenn ich die addiere, hast du vor vier Monaten den 88. Geburtstag gefeiert».

 

Nun, welche Automarke Garagist Hugentobler früher vertreten hat, lassen wir jetzt mal offen. Verbürgt ist nur, dass er kein Kia-Vertreter gewesen sein kann. Denn die verrechnen ihren Kunden keine Servicekosten – die koreanische Hyundai-Tochter gewährt nämlich auf dem Schweizer Markt sieben Jahre Werksgarantie auf alle ihre Modelle. Ein sehr gutes Verkaufsargument des einstigen Nobodys, der in den vergangenen 20 Jahren beachtliche Verkaufsergebnisse in ganz Europa erzielt hat.

 

Klar, dass die Werksgarantie auch für den neuen Sorento gilt, der aktuell in vierter Modellgeneration vorfährt. Und sich optisch markant von seinem eher rundlichen Vorgänger unterscheidet – dank kurzer Carrosserie-Überhänge vorne und hinten, mit vielen Kanten, Linien und Sicken im Blech sowie der hoch aufbauenden Front inklusive grobem Maschengrill. Am Heck fallen sofort die neuen Heckleuchten auf: Sie sind statt waagrecht wie bisher nun senkrecht angebracht.

 

Zu haben ist das neue Korea-SUV ausschliesslich mit Allradantrieb und nur in zwei Antriebsversionen: Entweder mit 2,2-Literdiesel ab 49 950 Franken oder in der Art, wie er vor unserer Redaktion vorgefahren ist – als siebensitziger Hybrid (siehe Box Bildergalerie) in Kombination mit 1,6-Literbenziner, Elektromotor und 230 PS Systemleistung. Stromlieferantin ist eine unter dem Laderaum installierte Lithium-Ionen-Batterie (1,49 kWh). Das gesamte Powerpaket stellt klassengerechte Fahrleistungen zur Verfügung, wobei der Stromer dazu dient, beim Anfahren und im Stop-And-Go-Verkehr helfend einzuspringen und Benzin zu sparen. Den von Kia in Aussicht gestellten Durchschnittsverbrauch (7,5 Liter) haben wir – praktisch nur im Bündner Oberland unterwegs – mit 9,2 Liter allerdings weit verfehlt.

 

Und wie sitzt man so im neuen Sorento? Gut, sehr gut sogar. Vor allem in Reihe 2, denn dort ist die Beinfreiheit um beinahe zehn Zentimeter gewachsen. Mitverantwortlich dafür ist der auf 2,82 Meter gewachsene Radstand – im Vergleich zum Vorgänger ein Plus von 3,5 Zentimeter.

 

Allerdings: Bei einem Verkaufspreis von 64 950 Franken inklusive dritter Sitzreihe für den Testwagen in der Ausstattungsstufe «Style» ist das früher zutreffende Wort Schnäppchen nun nicht mehr angebracht. Auch wenn die Serienausstattung – unter anderem beheizte und belüftete Sitze, «Toter Winkel»-Assistent per Kameras, Head-up-Display, Querverkehrswarner – als beinahe komplett eingestuft werden darf. Rechnet man aber die weisse Pearl-Lackierung für 850 Franken, das Panoramaglasdach (1750.–) und die Sitze in Nappaleder (1150.–) hinzu, reden wir schon bald von rund 70 000 Franken. Ganz schön viel Holz.

 

 

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