Automobil

Für Sie gefahren: Cupra Formentor 4Drive

 

Sportliche Seat-Modelle hiessen mal Cupra. Das ist Vergangenheit. Heute hat sich Cupra zur eigenständigen Marke entwickelt, macht künftig nur noch mit eigenen heissen Fahrzeugen auf sich aufmerksam. Wie zum Beispiel mit dem Formentor – der erste von der Seat-Tochter selbst entwickelte und gebaute Dynamiker. Und der sorgte während den Testwochen gehörig für Furore: Nur selten sind wir vor Einkaufszentren, Waschstrassen oder im Stau so häufig auf ein Auto angesprochen worden wie auf diesen Cupra.

 

Im VW-Konzern fährt der Formentor, gemäss Hersteller übrigens «eine moderne Symbiose aus Sportwagen und SUV», gegen Audi SQ2 und VW T-Roc R. Aber – man kann, darf und muss es sagen: Im Vergleich zu seinen beiden Geschwistern transportiert der Spanier eine Menge mehr Emotionen, sieht innen und vor allem aussen aus allen Perspektiven richtiggehend messerscharf aus.

 

Okay, Gemeinsamkeiten gibt es viele. Vor allem unter dem Blech. Einerseits beim Allradantrieb, der bei VW «4Motion» heisst. Und bei Seat «4Drive», bei Audi «Quattro». Und andererseits mit dem im Testwagen verbauten und direkt eingespritzten Vierzylinderbenziner (siehe Bildergalerie) mit Turbolader und 310 PS, der seine Arbeit im Cupra nicht nur kultiviert, sondern auch vergleichsweise leise verrichtet. Was im Übrigen nicht jedem Sportfan gefallen hat, der mit uns eine Proberunde absolvieren durfte.

 

Wird das Gaspedal durchgedrückt, zieht und schiebt der Turbo-Vierzylinder vehement, aber nie brachial vorwärts. Wenn es sein darf, geht es – nicht zuletzt dank dem fein arbeitenden Siebengang-Direktschaltgetriebe – in weniger als fünf Sekunden auf Tempo 100. Logisch, dass mit dieser Fahrweise auch der Verbrauch steigt. Während unserer Testphase, fast ausschliesslich im «Pedal to the Metal»-Modus im Bündner Oberland absolviert, flossen stets um die zwölf Liter durch die «Venen» des Vierzylinders. Nimmt mans gelassen, sind die vom Werk in Aussicht gestellten neun Liter allerdings machbar.

 

4,45 Meter lang, ist der Formentor ein überraschend kompaktes Auto, das vorne schön weite Platzverhältnisse bietet. Hinten wird die Kniefreiheit – zumindest für Erwachsene ab 1,80 Meter Körpergrösse – relativ knapp. Genauso wie der Raum zwischen Scheitel und Dachhimmel, was der nach hinten abfallenden Dachlinie geschuldet ist.

 

Der Verkaufspreis ab 50 000 Franken geht in Ordnung – zumindest im Vergleich zur Leistung und dem Ausstattungsniveau, das mit Rückfahrkamera, adaptiver Fahrwerksregelung, Auspark-Assistent und vielem mehr als hoch bezeichnet werden darf. Im Testwagen kam noch einiges obendrauf – zum Beispiel die Aussenfarbe «Magnetic Grey» für 800 Franken, Schalensitze (400.–), Brembo-Bremsen (2600.–), die Alarmanlage mit Innenraumüberwachung (400.–) oder das Audio-Soundsystem «Beats» für 600 Franken. Macht zusammengerechnet rund 55 000 Franken. Was jedoch gemessen am gebotenen Fahrspass noch immer nicht zuviel ist.

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