Automobil

Für Sie gefahren: Suzuki Swace 1.8 Hybrid

 

Zur Erinnerung: Seit rund zwei Jahren pflegt Kompaktautohersteller Suzuki eine Kooperation mit Konzernriese Toyota. In dieser Partnerschaft geht es nicht nur um gegenseitige Aktienkäufe, sondern auch um «Entwicklungshilfe»: Während sich Suzuki mit der Konzeption und Herstellung von preiswerten Kleinwagen einbringt, stellt Toyota bei der Elektrifizierung von Personenwagen sein Knowhow zur Verfügung – beziehungsweise mehr oder weniger komplette Fahrzeuge im entsprechenden Outfit und mit derselben Technik.

 

Eines von ihnen war 2020 der Toyota RAV4, aus dem bei Suzuki das 4,63 Meter lange Allrad-SUV Accross geworden ist. Mit dem Swace folgt Wagen Nummer 2 – im Grundsatz ein Toyota Corolla Kombi mit Hybridtechnik, der sich lediglich durch eine andere Frontschürze, eine etwas grössere Serienausstattung und das Suzuki-Signet im Lenkrad vom Toyota-Schwestermodell unterscheidet.

 

Der Antrieb ist identisch – ein 98 PS starker 1,8-Literbenziner mit nur 142 Newtonmeter Drehmoment. Kombiniert ist er mit einem E-Motor und stufenlosem Automatikgetriebe (CVT), das den bekannten Gummibandeffekt noch nicht ganz verloren hat. Der E-Motor bezieht den «Saft» aus einer Batterie (1,3 kWh), lädt sich durch Rekuperation ohne Zutun des Fahrers automatisch auf und übernimmt nach dem Start umgehend den Antrieb. Wird beschleunigt, schaltet sich der Benziner hinzu. Die Systemleistung beträgt 122 PS, die dem nicht ganz 1,5 Tonnen schweren Suzuki zu klassengerechten Fahrleistungen verhelfen. Noch ein paar Worte zum Handling: Das Fahrwerk federt ordentlich, das Drehen am gemütlich abgestimmten Lenkrad macht Spass.

 

Ausserdem sind – je nach Vorliebe und Fahrbedingungen – drei Fahrmodi anwählbar. Während sich «Normal» als optimale Balance zwischen Fahrkomfort, Stabilität und Verbrauch für Fahrten im Alltag empfiehlt, ist «Eco» für den Stadtverkehr prädestiniert und spart durch sein abgestuftes Ansprechverhalten Benzin. Natürlich haben wir während der Testphase im Bündner Oberland ausschliesslich «Sport» den Vorzug gegeben, um auf steileren Strecken einigermassen flott voranzukommen – was den vom Werk in Aussicht gestellten Durchschnittsverbrauch (siehe Fotogalerie) auf etwas mehr als sechs Liter gehoben hat.

 

Die Auswahl an Swace-Modellen ist gering: Lediglich zwei Ausstattungsniveaus hält Suzuki Schweiz für Interessenten bereit. Die Basisversion «Compact +» kostet 33 990 Franken, unser Testwagen «Compact Top» ist für 35 990 Franken zu haben und unterscheidet sich lediglich durch kleinere Ausstattungsdetails vom Einstiegsmodell. Ein faires Angebot, zumindest unter Berücksichtigung der gebotenen Serienausrüstung: Sie umfasst Sicherheitssysteme wie Notbremsung mit Kollisionswarner, die Berganfahrhilfe oder den aktiven Spurleit- und Spurhalte-Assistenten (greift in Lenkvorgang ein, um den Swace in der Fahrbahnmitte zu halten). Ebenfalls dabei: Querverkehrswarner, Spurwechsel und Fernlicht-Assistent (wechselt automatisch zwischen Scheinwerfer- und Abblendlicht) und die Verkehrszeichenerkennung, deren Trefferquote jedoch gefühlt maximal 70 Prozent beträgt. Für Komfort sorgen die Rückfahrkamera, ein adaptiver Tempomat (hält automatisch Abstand zum Vordermann) oder die kabellose Ladestation für Smartphones. Die Einparkhilfe «S-IPA» hilft mittels Ultraschallsensoren beim Rangieren aus Quer- und Längslücken, wählt den richtigen Einlenk-Zeitpunkt und übernimmt das Lenken.

 

Zu den wenigen Optionen im Swace-Topmodell zählen die Metallic-Lackierung für 690 Franken, Ledersitze (2100.–) und eine abnehmbare Anhängerkupplung (1260.–). Weder für Geld noch gute Worte zu haben ist eine herkömmliche Navifunktion: Mit der Verbindung zwischen Handy und «Apple Car Play» oder «Android» steht aber eine Alternative zur Verfügung.

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