Automobil

Versicherung: Es geht abwärts – Prämien für Autos sinken

 

Die Prämien für Autoversicherungen auf dem Schweizer Onlinemarkt sind gegenüber dem Corona-Jahr 2020 um 4,5 Prozent gesunken. Eine Vollkaskoversicherung kostet im Durchschnitt noch rund 800 Franken. Im Dreijahresvergleich sind die Prämien sogar um gut 17 Prozent zurückgegangen. Das zeigt eine Analyse des Online-Vergleichsdienstes Comparis.

 

«Der Preisdruck auf dem Autoversicherungsmarkt bleibt hoch», sagt Comparis-Mobilitätsexpertin Andrea Auer. «Vor allem für rein digitale Anbieter sind die Margen noch immer sehr attraktiv. Das zeigt auch die Tatsache, dass immer wieder neue Anbieter ins Autoversicherungsgeschäft einsteigen», so Auer.

 

2019, und damit vor der Corona-Pandemie, hat Postfinance den Eintritt ins Autoversicherungsgeschäft gewagt. Im Laufe des Monats wird der Neuling Wefox im Schweizer Autoversicherungsmarkt Einzug halten.

 

Ein vertiefter Blick auf die verschiedenen Fahrzeugklassen zeigt: Den grössten Prämienrückgang verzeichnen Fahrzeuge der oberen Mittelklasse (bei Fahrzeugneuwert 44 000 Franken). Im Dreijahresvergleich haben die Prämien um 19 Prozent abgenommen. Eine Vollkaskoversicherung für ein entsprechendes Fahrzeug kostet aktuell durchschnittlich rund 840 Franken.

 

Einen etwas weniger starker Rückgang verzeichnen die Prämien für Mittelklasseautos mit einem Neuwert bis 33 000 Franken sowie Kleinwagen (22 000 Franken). Die Prämie für eine Vollkaskoversicherung kostet hier durchschnittlich 790 beziehungsweise 700 Franken – das ist ein Rückgang von rund 15 Prozent innert drei Jahren.

 

«Der Markteintritt von neuen Online-Anbietern hat neben dem Konkurrenzkampf auch die Digitalisierung der ganzen Branche zusätzlich angekurbelt», erklärt Auer. So hätten Versicherer in den letzten Jahren verschiedene Stufen von der Informationsbeschaffung bis zur Schadensabwicklung auf die digitalen Kanäle ausgeweitet. Interne Kostenstrukturen wurden damit verschlankt, was sich im Endeffekt aus Sicht der Kundschaft positiv auf die Prämien auswirkt.

 

Im Pandemie-Jahr 2020 haben die gefahrenen Autokilometer gemäss einer Studie gegenüber dem Vorjahr abgenommen. «Wo weniger gefahren wird, passieren auch weniger Schäden», so Auer. Ob die Versicherungsgesellschaften allenfalls eingesparte Schadensausgaben zugunsten tieferer Prämien einsetzen, werde sich im Spätsommer zeigen. «Preisanpassungen können von den Versicherungen in der Regel nicht sofort umgesetzt werden. Solche Analysen erfordern viel Aufwand. Hinzu kommt, dass Versicherer mit Preisanpassungen gewöhnlich auf das Herbstgeschäft abzielen», so die Expertin.

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