Automobil

Für Sie gefahren: Hyundai Santa Fe 2.2 CRDi 4WD Vertex

 

Von Heinz Schneider

Hyundai-Kenner erinnern sich: Vor ein paar Monaten haben wir den Tucson 1.6 T-GDi einem umfassenden Test unterzogen. Und dabei auch nicht mit Lob gespart – vor allem hinsichtlich Optik schwingt das 4,5-Meter-SUV obenauf. Klar, dass wir nun auch den grösseren Bruder Santa Fe zu einer längeren Probefahrt eingeladen haben. Aber nicht als Modell mit Hybridtechnik wie der Tucson, sondern als gute alte Dieselversion mit 2,2 Liter Hubraum. Eine, wie uns scheint, für Langstreckenfahrer durchaus sinnvollere Alternative als ein Hybrid.

 

Um es gleich vorwegzunehmen: Der 202 PS starke Vierzylinder-Turbodiesel hat uns nicht enttäuscht. Er gibt sich recht kultiviert, bringt das leer fast 2,1 Tonnen schwere SUV vor allem im Sport-Modus zügig voran. Überzeugen kann dabei auch das serienmässig installierte Doppelkupplungsgetriebe (DCT), das weich und flott schaltet.

 

Aber damit wir uns richtig verstehen: Dieser Santa Fe ist ein Gleiter und komfortabler Reisewagen, sportliche Ambitionen hat er keine. Dazu besitzt er unserer Meinung nach eine etwas zu leichtgängige Lenkung, und in schnell gefahrenen Kurven pflegt er mit seinem hohen Schwerpunkt zu fest die Seitenneigungs-Tendenz. Punkto Verbrauch gibts kaum etwas zu bemängeln: 7,6 Liter sind akzeptabel für ein SUV dieser Grösse – vor allem wenn man weiss, dass es bei uns zu achtzig Prozent im Gebirge unterwegs sein musste.

 

Ordnen wir noch schnell das Modellprogramm ein: Der Santa Fe ist nur als Allradler in drei Ausstattungsversionen zu haben – Origo, Amplia und Vertex, die auch mit Benzin-Hybrid (1.6 T-GDi / 230 PS Systemleistung) oder eben wie unser Testwagen mit 2,2-Liter-Turbodiesel vorfahren. So oder so kostet die Basisversion 44 900 Franken, der Amplia ist in beiden Antriebsarten 10 000 Franken teurer. 62 900 Franken kostet unser Testmodell Vertex, das obendrein mit dem sogenannten «Luxury Pack» für 2500 Franken ausgerüstet war.

 

Es beinhaltet weitere Ausstattungsdetails wie die speziellen 20-Zoll-Alufelgen, eine zentrale Bedienkonsole, ein Lederlenkrad, die Nappaleder-Innenausstattung oder aussen einen Kühlergrill in «Dark Chrome». Zudem sind Radläufe und der untere Carrosserie-Teil in Wagenfarbe lackiert. Eine Metallic- oder Pearl-Lackierung steht mit 900 Franken zu Buche. Empfehlenswert kann die automatische Ein- und Ausparkfunktion für 300 Franken sein – oder, je nach Familiengrösse, die dritte voll versenkbare Sitzreihe für 1000 Franken. Zusätzlich zu den vier Fahrmodi punktet der Santa Fe obendrein mit drei über Drucktasten anwählbaren Offroad-Programmen (Sand, Schlamm, Schnee) – und neben dem gut ablesbaren Headup-Display mit einigen Fahrhilfen. Die können jedoch, wie in vielen modernen Fahrzeugen, mit ihren Warntönen und dem ewigen Gepiepse tüchtig nerven.

 

Optisch macht der Santa Fe wie sein kleiner Bruder Tucson einiges her: Er ist elegant, und repräsentativ. Selbständigkeit verleihen ihm vor allem der breite Kühlergrill und die eigenwillig gestalteten Scheinwerfer mit den T-förmigen Tagfahrleuchten. Am Heck fällt die reflektierende waagrechte Leiste auf, welche die Leuchten verbindet. Beinahe edel geht es innen zu und her – dank braunem Nappaleder oder dem neu gestalteten Armaturenbrett, bei dem mehrheitlich auf den herrschen Bildschirm-Wahn verzichtet wurde. Resultat: Trotz einigen Knöpfen und Schaltern sieht das alles sehr modern aus, und punkto Innenraum-Haptik kann es der Koreaner sowieso mit seinen teuren Konkurrenten aus Deutschland aufnehmen.

 

Santa Fe 2.2 CRDi 4WD Vertex
Preis ab 62 900 Fr.
Dieselmotor / Hubraum R4, 16V, Turbo / 2151 ccm
Leistung 202 PS bei 3800 U/min
Drehmoment 440 Nm ab 1750 U/min
Antrieb 4x4, DCT, 8 Stufen
0 – 100 / Spitze 9,2 Sek, 205 km/h
Verbrauch (WLTP) 6,9 l / 100 km
Energieklasse D CO2 181 g/km
Länge / Breite / Höhe 4,78 / 1,90 / 1,71 m
Kofferraum, 5-Plätzer 634 bis 1695 Liter
Kofferraum, 7-Plätzer 547 bis 1625 Liter
Anhängelast 2500 Kilo

 

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