Automobil

Automarken und ihre Logos Folge 11: Mercedes-Benz

 

 

Internationaler geht es wohl kaum: Dass ein durch und durch deutsches Automobil den spanischen Mädchennamen Mercedes trägt, daran ist der damals in Nizza lebende Emil Jellinek schuld, der ab 1907 auch als österreichisch-ungarischer Generalkonsul amtete. Doch der Reihe nach.

 

Im Jahre 1898 begann Emil Jellinek, in den höchsten Kreisen der Gesellschaft Daimler-Automobile zu verkaufen. Doch schon bald forderte der umtriebige Geschäftsmann von der Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG) immer stärkere und schnellere Fahrzeuge und meldete diese ab 1899 auch zu Rennen an – allen voran zur «Woche von Nizza».

 

Bei diesen Veranstaltungen trat er gewöhnlich unter dem Pseudonym «Mercédès» auf, dem Namen seiner damals zehnjährigen Tochter.

 

Im April 1900 trafen die DMG und Jellinek eine Vereinbarung über den Vertrieb von Daimler-Wagen und -Motoren. Mit der Entscheidung, einen neuen Motor zu entwickeln, der «den Namen Daimler-Mercedes führen» sollte, wurde Jellineks Pseudonym auch zur Produktbezeichnung.

 

14 Tage später bestellte Jellinek 36 Fahrzeuge zum Gesamtpreis von 550 000 Mark – nach heutigem Geldwert etwa fünf Millionen Franken. Am 26. September 1902 wurde der Name Mercedes als Warenzeichen gesetzlich geschützt.

 

Damit hatte zwar die Ära Mercedes offiziell begonnen – bis sie aber als Mercedes-Benz weitergehen konnte, mussten noch 24 Jahre vergehen.

 

Karl Friedrich Benz und Gottlieb Daimler hatten sich in ihrem Leben nie kennen gelernt, ihre Arbeiten verrichteten sie unabhängig voneinander.

 

Benz, 1844 in Karlsruhe als Sohn eines Lokomotivführers geboren, verschrieb sich der Konstruktion eines ganzheitlich konzipierten Fahrzeugs, in das ein Viertakt-Benzinmotor integriert war.

 

1886 erhielt er auf das Fahrzeug das Patent Nr. 37 435 und stellte seinen ersten Benz Patent-Motorwagen der Öffentlichkeit vor.

 

Gottlieb Daimler, der 1834 als Sohn eines Bäckermeisters auf die Welt gekommen war, patentierte seinen ersten Motorwagen (Daimler Motorkutsche) 1886 – nur wenig später als Karl Benz.

 

1926 schlossen sich die DMG und Benz & Cie zur Daimler-Benz AG zusammen. Das neue Firmensignet zeigte den dreizackigen Stern der Daimler-Fahrzeuge, umgeben vom Benz-Lorbeer.

 

Im Gegensatz zu Daimler, der im Jahre 1900 starb, durfte Karl Benz die Fusion der beiden Unternehmungen noch miterleben: Er verschied 1929 im 85. Altersjahr.

 

 

 

 

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