Automobil

Für Sie gefahren: Skoda Kodiaq 2.0 TDI SCR 4x4, L & K

 

Von Heinz Schneider (Text und Fotos)

«Dörfs äs bitzeli meh si»? Wenn Sie diese Frage im Hinblick auf den fiktiven Kauf eines dieselgetriebenen Skoda Kodiaq mit «Ja, unbedingt» beantworten würden, kommt für Sie nur die Ausstattungsversion «Laurin & Klement» in Frage. Benannt nach den Skoda-Firmengründern Vàclav Laurin (16. Oktober 1865 bis 3. Dezember 1930) und Vàclav Klement (16. Oktober 1868 bis 13. August 1938), ist diese Ausführung der Luxusliner innerhalb der Kodiaq-Modellpalette. Und demensprechend beinahe komplett ausgestattet – mit unter anderem 19-Zoll-Alufelgen in Anthrazit, Voll-LED-Matrix-Lichtern, elektrischer Heckklappenbetätigung und elektrisch einstellbaren Vordersitzen mit Memoryfunktion.

 

Allerdings beträgt der Mindestpreis 61 180 Franken. Wird das eine oder andere zusätzliche Komfort- und Sicherheitspaket im Konfigurationsblatt angekreuzt oder sonst ein paar Dinge, die man halt einfach ebenfalls noch gerne mit an Bord hätte, ist die 70 00er-Marke schnell übersprungen. Unser Testwagen «2.0 TDI SCR 4x4 Laurin & Klement» zum Beispiel hatte verschiedene zusätzliche Gadgets an Bord – wie zum Beispiel die belüfteten Ledersportsitze für 1550 Franken, die dritte Sitzreihe
(1200.–) oder das geradezu geniale Panorama-Schiebedach (1790.–).

 

Hingegen zählt im Topmodell die adaptive Dämpferreglung mit Fahrprofilauswahl (Driving Mode Selection) von komfortabel bis sportlich zur Serienausrüstung. Das Ergebnis ist ein angenehmer Federungskomfort – immer und überall. Auch grobe Unebenheiten oder Schwellen im Asphalt bügelt der Luxus-Kodiaq, der sich von der Technik her natürlich kaum von seinen preisgünstigeren Schwestermodellen unterscheidet, dank langer Federwege glatt.

 

Wie diese, basiert er auf demselben Baukasten, den Konzernmutter VW schon für den Tiguan nutzt. Dafür ist er länger, breiter und höher – und stellt in Reihe 2, die sich übrigens 18 Zentimeter längs verschieben lässt, ein Platzangebot zur Verfügung, das selbst Personen mit etwa 1,85 Meter Körpergrösse als sehr komfortabel bezeichnen würden. Was man von Reihe 3 nicht behaupten kann: Sie eignet sich ausschliesslich für Kinder.

 

Antriebsseitig erhält der nur als Allradler erhältliche Luxus-Kodiaq den bekannten Zweiliter-Turbodiesel (TDI) mit Direkteinspritzung und 200 PS. Und der erledigt seine Aufgaben in der Tat mehr als angemessen, zieht und schiebt das über zwei Tonnen schwere SUV zügig voran – unterstützt vom serienmässig verbauten Siebenstufen-Direktschaltgetriebe (DSG), das komfortabel und kaum spürbar zwischen den Gängen hin und her wechselt.

 

Weitere Pluspunkte verdient sich der Vierzylinder in der Disziplin Durchschnittsverbrauch, der gemäss Werk 7,4 Liter beträgt. Was man jedoch toppen kann, wenn man will: Zurückhaltend von uns im Unterland gefahren, sind im Testwagen 5,6 Liter daraus geworden. Klar aber auch, dass die Quittung für die sportliche Hatz nie ausbleiben wird: Entsprechend unterwegs, verbrannten wir im hauptsächlichen Testgebiet von carwing, im Bündner Oberland, glatt 9,8 Liter Diesel.

 

Zum Schluss würden wir uns, zu Gunsten eines runden Bildes über das Skoda-SUV, noch ein wenig seinem Lebenslauf widmen. Die Produktion startete 2016 im tschechischen Werk Kvasiny, in das die tschechische VW-Tochter im Zuge ihrer gestarteten SUV-Offensive umgerechnet rund 300 Millionen Franken investiert hat. Und weil sich der Erfolg an der Verkaufsfront schon von Anfang einstellte und die Marke als Folge davon die jährliche Auflage massiv nach oben schrauben wollte, wurden drei weitere Karoq-Produktionslinien hochgezogen: In China (Changsha), Indien (Aurangabad) und Russland (Nizhny Novgorod). Bis heute sind gegen 750 000 Kodiaq-Exemplare vom Band gerollt.

 

Übrigens: Wer die Eingangsfrage mit einem «Nein, danke» beantworten möchte, muss hinsichtlich Kodiaq-Serienausrüstung nicht zwangsweise auf sehr viel verzichten. Los geht es in der Kodiaq-Hierarchie nämlich schon mit der ansprechend ausgerüsteten Basisversion «Ambition» für 48 550 Franken, darüber rangieren «Style» (ab 51 160.–) und «Sport Line» (ab 54 390.–). Die haben zwar nicht alle Allradantrieb an Bord, dafür immer das Siebenstufen-Direktschaltgetriebe (DSG).

 

 

Skoda Kodiaq 2.0 TDI SCR 4x4, Laurin & Klement
Preis ab 61 180 Fr.
Zylinder / Hubraum R4 / 1968 ccm
Leistung 200 PS bei 3500 U/min
Drehmoment 400 Nm ab 1750 U/min
Antrieb 4x4, 7 Gänge, DSG
0 – 100 / Spitze 7,7 Sek, 218 km/h
Verbrauch (Werk) 7,4 l / 100 km
Energieklasse E CO2 193 g/km
Länge / Breite / Höhe 4,70 / 1,88 / 1,69 m
Kofferraum, 5 Sitze 835 bis 2065 Liter
Kofferraum, 7 Sitze 270 bis 2065 Liter

 

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