Automobil

Sie habens getan: Mazda bringt Dieselmotor mit 6 Zylindern

 

Von Heinz Schneider (Text)

Es gibt Hunderte von Rocksongs, die mich seit Jahrzehnten tagtäglich begleiten. Einer davon ist «The way I choose» von «Bad Company» aus dem Album «Bad Co.» von 1974. Die Einstiegszeile in die Ballade, deren Titel übersetzt «Der Weg, den ich wähle» heisst, lautet folgendermassen: «Ich lebe mein Leben so, wie ich es will – ich bin zufrieden, habe nichts zu verlieren».

 

Warum ich Ihnen das so detailliert erzähle? Ganz einfach, denn genau mit diesem Song verbinde ich die Automarke Mazda. Auch die Japaner haben ihren «The way I choose», leben ihr Autoleben so, wie es ihnen gefällt. Nehmen wir als Beispiel das Jahr 1989: Damals brachten sie den MX-5 auf den Markt – zu einer Zeit, in der kein Mensch einen zweisitzigen Roadster wollte. Ausser vielleicht die Triumph-Fans, die dem Spitfire huldigten. Das wars dann aber auch schon.

 

Oder 1967: In diesem Jahr war die bemerkenswerte Premiere von Mazdas Kreiskolbenmotor. Und 2012 wurden die Skyactiv-Triebwerke entwickelt – sie sind höher verdichtet, arbeiten effizienter und sparsamer im Ausstoss von CO2. Kein anderer Hersteller hat ähnliches schon getan.

 

Der Gipfel vom japanischen «The way I choose» markiert jetzt aber etwas beinahe Unglaubliches. In einer Zeit, in der die Konkurrenten downsizen, ja sogar wieder Dreizylindermotoren verbauen und die grün-roten Hetzer den Diesel verteufeln, kommen die Mazda-Techniker daher und verbauen im neuen Flaggschiff CX-60 ausgerechnet einen von Grund auf neu entwickelten . . . Selbstzünder mit sechs Zylindern in Reihe. Er heisst «e-Skyactiv D», hat 3,3 Liter Hubraum und gehört gemäss Mazda-Schweiz-Chef Matthias Walker «zu den saubersten Dieselmotoren der Welt, der auch künftige und noch strengere Schadstoff-Emissionsvorschriften einhalten wird.»

 

Aktuell sollen es – bei einem Durchschnittsverbrauch von rund fünf Litern – 128 Gramm CO2 pro Kilometer sein. Dies gilt für die Version mit 200 PS (450 Nm.), die in Verbindung mit Heckantrieb lieferbar ist. Die stärkere mit 254 PS und 550 Newtonmetern – es gibt sie nur in Verbindung mit Allradtechnik – soll sich etwa 5,2 Liter Diesel genehmigen und 137 Gramm CO2 pro Kilometer in die Luft pusten. Wenn das stimmt, ist das mehr als bemerkenswert.

 

Beide Ausführungen werden übrigens serienmässig vom System «M Hybrid Boost» (48 Volt) in Verbindung mit einem 17 PS starken Elektromotor unterstützt, der direkt auf die Eingangswelle der neuen Achtstufenautomatik wirkt – was letztlich Bremsenergie für mehr Effizienz rekuperiert. Dass beide Verbrenner über genügend Power und Punch verfügen, davon konnten wir uns anlässlich einer ersten Probefahrt in der Umgebung von Barcelona überzeugen.

 

Der Mazda CX-60 Diesel ist in vier Ausstattungsversionen lieferbar und kostet zwischen 54 900 und 61 700 Franken. Damit ist er je rund 7000 Franken günstiger als die entsprechenden Ausführungen mit Plug-in-Hybrid. In der Schweiz erwartet der Importeur von der stärkeren Allradversion einen Verkaufsanteil von 95 Prozent. Die Schweiz – ein 4x4-Land.

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