Automobil

Für Sie gefahren: Nissan X-Trail 1.5 e-Power Tekna+ 4WD

Als Basis dient dem X-Trail die neue Plattform «CMF-C» – genauso wie dem Austral und Espace von Allianzpartner Renault.

• Als Basis dient dem X-Trail die neue Plattform «CMF-C» – genauso wie dem Austral und Espace von Allianzpartner Renault. Als Basis dient dem X-Trail die neue Plattform «CMF-C» – genauso wie dem Austral und Espace von Allianzpartner Renault.
• Stattliche Erscheinung: Der Nisan X-Trail hat optisch im Vergleich zum Vorgänger viel dazugewonnen. Stattliche Erscheinung: Der Nisan X-Trail hat optisch im Vergleich zum Vorgänger viel dazugewonnen.
• In die hinteren Kotflügel reichende Heckleuchten, etwas Plastik, Unterfahrschutz: Der Nissan gibt sich optisch als SUV zu erkennen. In die hinteren Kotflügel reichende Heckleuchten, etwas Plastik, Unterfahrschutz: Der Nissan gibt sich optisch als SUV zu erkennen.
• 4,68 Meter lang, viel Beinfreiheit, hoher Sitzkomfort: Im über 1,9 Tonnen schweren Nissan-SUV lässt es sich bequem reisen. 4,68 Meter lang, viel Beinfreiheit, hoher Sitzkomfort: Im über 1,9 Tonnen schweren Nissan-SUV lässt es sich bequem reisen.
• Hat man sich daran gewöhnt, ist der für Navi, Unterhaltung und Wageneinstellungen gedachte Touchscreen (12,3 Zoll) gut zu bedienen. Hat man sich daran gewöhnt, ist der für Navi, Unterhaltung und Wageneinstellungen gedachte Touchscreen (12,3 Zoll) gut zu bedienen.
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Von Heinz Schneider (Text) und Dennis Mario Schneider (Fotos)

Dieselmotoren sind Vergangenheit. Behauptet Nissan. Und schickt den wahlweise fünf- oder siebensitzig lieferbaren X-Trail – wie zuvor den kleineren Qashqai – mit neuer Hybridtechnik ins Rennen, genannt «e-Power». Das heisst: Gefahren wird nur elektrisch, da der eigentliche Antrieb aus einem Elektromotor (beim 2WD) an der Vorderachse (siehe Technikbox) besteht. Weil wir aber mit einem Allradmodell (e-4orce) unterwegs sind, sitzt hier ein weiteres E-Aggregat an der Hinterachse.

Das Verblüffende an dieser Technik (Achtung, jetzt kommts): Als Stromlieferant dient ein 158 PS starker Turbobenziner. Er ist mechanisch nicht mit den Rädern verbunden, sondern bringt einen Generator in Schwung, der den Strom für die E-Motoren quasi «just in time» an Bord erzeugt. Was dem X-Trail letztlich das Mitschleppen einer fetten Batterie und dem Autobesitzer das mühsame und zeitintensive Laden an einer Steckdose erspart. Ob es allerdings der Weisheit letzter Schluss ist, Benzin zu verbrennen, um Strom zu erzeugen, das müssen Techniker und Ingenieure verantworten.

Wir wissen eines: Fahrgefühl und Beschleunigung sind fast 1:1 mit denen eines reinen Stromers vergleichbar. Will heissen: Das Drehmoment ist vom ersten Augenblick an da, der X-Trail (4 Fahrmodi) rennt schon aus dem Stand ungestüm nach vorne. Zudem ist es in seinem Innenraum beinahe mäuschenstill. Ausser, wenn urplötzlich der Benziner ins Geschehen eingreift – seine Arbeitsweise kann Insassen mit sensiblen Ohren durchaus nerven.

Und wie zieht sich unser nur wenige Monate alter Testwagen hinsichtlich Verbrauch aus der Affäre? Nun, weder besonders gut noch besonders schlecht. Gemäss Bordcomputer hat er sich bislang auf seinen 3154 gefahrenen Kilometern im Schnitt 8,4 Liter Benzin genehmigt. Während der Tests bei uns waren es im Unterland – sehr zurückhaltend unterwegs – 6,6 Liter. Auf der Autobahn haben wir 6,4 Liter bei Tempo 100 beziehungsweise 7,6 Liter bei Tempo 120 notiert. Das sind Werte, die wir mit vergleichbaren Diesel-SUVs ebenfalls erreicht haben. Für etwas mehr Stromlieferung ist übrigens das zuschaltbare «e-Pedal» besorgt: Gibt man kein Gas, bremst das Fahrzeug stärker ab, was die Rekuperation befeuert.

Als Stärke des Nissan-SUVs beweist sich die Preisgestaltung: 40 000 Franken verlangt der Schweizer Importeur fürs Basismodell mit Frontantrieb. Der fünfsitzige Testwagen in der 4x4-Topausstattung «Tekna+» ist ab 57 690 Franken zu haben. Dafür gibt es viele Sicherheitssysteme (u. a. Fahrspur-Assistent, Notbremsung, Schildererkennung, «Toter Winkel»-Warner, Rundumkamera, Tempomat, automatischer Pannenruf) sowie ein paar gute Ideen, die das Reisen komfortabler machen. Erwähnenswert ist sicherlich das riesige Glasdach, das bis zur Hälfte geöffnet werden kann.

Hinzu kommt eine Frontscheibe, die sich nicht per Warmluft, sondern elektrisch über ganz feine Drähte im Glas schnell enteisen lässt (in den Bergen eine tolle Sache) – und ein serienmässig installiertes Head-up-Display, in dessen breit angelegtem Sichtfeld gestochen scharf gezeichnete farbige Infos abzulesen sind. So zum Beispiel die Angaben über die aktuell gefahrene und offiziell zugelassene Höchstgeschwindigkeit oder diejenigen vom Navisystem. Wirklich toll gemacht.

Genauso wie Innenraum-Atmosphäre und Verarbeitungsqualität: Sie sind im Vergleich zum Vorgänger eine Klasse besser geworden. Sogar die Materialien wirken hochwertiger – wie zum Beispiel das zweifarbige Kunstleder am Armaturenbrett (oben schwarz, unten braun) oder die mit Steppnähten versehenen Bezüge an den Türen. Zugegeben: Es gibt auch etwas «Fake»-Prunk. Zu erwähnen wären da der Plastik im Holz-Look an Türen und Mittelkonsole oder die rundum verstreuten Verzierungen im Chrom-Look. Echt ist da wenig – schön fürs Auge jedoch allemal.