Automobil

Was lange währt: Der neue Pickup von Ineos ist da

 

Von Dennis Mario Schneider

Mit grosser Verspätung war es nun endlich soweit: Der bereits im Sommer 2020 angekündigte Ineos Grenadier Pick-up mit der Bezeichnung «Quartermaster» hatte am diesjährigen «Goodwood Festival of Speed» seine Weltpremiere. Danach wurde er in der Schweiz in einem eher kleinen, aber feinen Rahmen der Öffentlichkeit präsentiert – und zwar am ersten «Ineos Grenadier Festival Switzerland», unter freiem Himmel inmitten der wunderbaren Natur von Wolfertswil (SG). Genauer gesagt auf dem «Hölzli», eine Waldlichtung abseits der Hauptstrasse zwischen der Eich und Moos – genau die richtige «Location», um diesen tollen Event ins «Offroad-Leben» zu rufen.

 

Nebst der Quartermaster-Präsentation stand das Schweizer Festival auch für «Spiel und Spass» für die ganze Familie. So konnte man vor Ort selbst Offroad-Testfahrten machen, an verschieden Abenteuer-Workshops teilnehmen, sich beim Axtwurf oder Pfeil- und Bogenschiessen messen. Wem das noch nicht wild genug war, durfte die Funktion der Seilwinde am Fahrzeug testen – und Bäume aus dem Wald ziehen.

 

Für die ganz harten Offroad- und Adventure-Zeitgenossen gab es darüber hinaus lehrreiche Tipps, wie man ohne irgendwas in der Wildnis überlebt – quasi die «Bear Grylls»-Ausbildung für Grenadierfahrer. Natürlich konnte sich jeder von verschiedenen Ausstellern in den Bereichen Offroad, Overlander und Campingausrüstung kompetent beraten lassen. Oder seinen Allradler mit Zubehör «aufpeppen».

 

Kurz nach dem Mittagessen war es dann soweit, der Grenadier Quartermaster wurde enthüllt und dem Publikum vorgestellt. Unverkennbar ist seine Verwandtschaft zum Land Rover Defender – den gab es nämlich in der Version «130» auch als verlängerten Pickup.

 

Im Gegensatz zum Grenadier-SUV «Station Wagon» ist der «Quartermaster» grösser geworden. Die technischen Daten zeigen es deutlich: Der Radstand wächst von 2,92 Meter (Station Wagen) auf satte 3,27 Meter beim «Quartermaster». Noch eindrücklicher ist die Länge: Während schon das SUV stolze 4,89 Meter misst, streckt sich der Pickup auf 5,44 Meter. Dies war nötig, damit neben dem Reserverad auch ein Europalett auf der Ladefläche transportiert werden kann. Die Motorisierung ist identisch: Hier wie da kommen zwei BMW-Sechszylinder zum Einsatz – ein Dreiliterbenziner mit 286 PS und ein Dreiliterdiesel mit 249 PS.

 

Kommen wir noch schnell zum Thema Masse und Gewichte. So beträgt die Breite der Ladefläche gut 1,56 Meter, also rund zwei Zentimeter weniger als zum Beispiel diejenige vom neuen VW Amarok. In der Länge sind es 1,62 Meter (Amarok: 1,65 m). Das zulässige Gesamtgewicht liegt bei 3,5 Tonnen – genauso wie die Anhängelast. Je nach Motorisierung gestaltet sich die Zuladung: Beim Diesel sind es 760, beim Benziner 835 Kilo. Allerdings sind nicht nur diese Daten und Fakten beeindruckend, sondern auch der Verkaufspreis: Los gehts in der Modellpalette bei 89 900 Franken.

 

Gegen 18 Uhr klang das Festival aus, und die meisten Gäste und Teilnehmer verliessen das Gelände. Bis auf 65 Unentwegte: Sie übernachteten in ihren Dach-oder Bodenzelten auf dem Festgelände. Und lauschten zuvor am Lagerfeuer den Erzählungen der beiden Piloten Klaus Wolf und Florian Graf: Sie haben im September mit ihrem Ineos Grenadier an der «Super Karpata Trophy» teilgenommen, eines der letzten Offroad-Abenteuer in Europa. Gemeinsam mit 160 Teilnehmern aus acht Ländern waren die beiden eine Woche lang in den rumänischen Karpaten unterwegs – ohne Roadbook und Service-Truck, zwischen Bären und Wölfen, völlig auf sich allein gestellt.

 

 

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