Automobil

Automarken und ihre Logos Folge 14: Fiat

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Seit 2007 aktuell: das Fiat Logo

 

  

Von Heinz Schneider

 

Dass Fiat bereits im Jahre 1923 über eine hauseigene Teststrecke verfügte, ist an sich schon bemerkenswert. Noch erstaunlicher aber war der Ort, wo sie sich befand: Hoch oben auf dem Dach des Werkes Lingotto in Turin, einem über 150 000 Quadratmeter grossen und fünfstöckigen Gebäude.

 

Wie der Franzose André Citroen bemühte sich auch der italienische Autohersteller, schon in den ersten Jahren nach der Gründung mit seinen Produkten in den Export zu gelangen. So war es denn 1902 auch Engländern, Franzosen und Amerikanern (ab 1903) möglich, die bis dahin gebauten vier Wagentypen zu ordern.

 

Ebenfalls waren bei den Verantwortlichen in Turin Bestrebungen im Gange, aktiv in den verschiedensten Sektoren mitzuarbeiten. Was allerdings auch ins Pflichtenheft gehörte, denn im Firmengründungsvertrag hiess es unter anderem, es seien Lösungen für die Fortbewegung zu Lande, zu Wasser und in der Luft zu suchen.

 

Diesen Vertrag erarbeiteten und unterzeichneten acht vermögende Kaufleute am 11. Juli 1899, ihre Firma tauften sie auf den Namen Fiat (Fabbrica Italiana Automobili Torino).

 

Am 19. März 1900 fand die Eröffnungsfeier für das Werk statt, ein Tag später nahmen 150 Beschäftigte ihre Arbeit auf. Diese Zahl wuchs stetig, zwei Jahre danach waren es bereits 500, und die Fläche des Betriebs hatte sich vervierfacht. Auch die Absicht von Fiat, in den verschiedensten Sektoren aktiv zu sein, sollte sich lohnen.

 

1906 wurde das Werk erweitert, und rund 2500 Angestellte bezogen nun ihren Lohn bei der Firma, die 1908 den ersten Flugzeugmotor mit acht Zylindern präsentierte. Nur kurze Zeit später erfolgte dann der Startschuss für den Bau von Schiffen und die Flugzeug-Serienfertigung.

 

Auf diesem Weg hatte der industrielle Aufstieg von Fiat als Konzern seinen Anfang genommen. Beteiligungen an Seat (1950), Autobianchi (1957), Lancia und Ferrari (1969), Abarth (1971) sowie Alfa Romeo (1986) bildeten das Ergebnis jahrelanger Bemühungen.

 

Verschiedene Produktionsstätten für Gasturbinen, Kühlschränke und Werkzeug- und Waschmaschinen sowie Abteilungen für den Bau von Schiffshäfen, Autobahnen und Kernkraftwerken wurden ebenfalls eröffnet, in den Krisenjahren 2003 bis 2005 jedoch wieder abgestossen.

 

Heute konzentriert sich Fiat nur noch auf die Herstellung von Autos (Ferrari, Maserati, Fiat, Alfa Romeo, Lancia, Fiat Professional), Motoren und Getriebe (Fiat Powertrain), Komponenten (Magneti Marelli, Comau), Lastwagen (Iveco), Traktoren und Baumaschinen (CNH – Case New Holland).

 

Mit der Lancierung der kompakten Mittelklasselimousine «Bravo» hat Fiat 2007 ein neues Markenlogo lanciert, das nach und nach bei allen neuen Modellen Verwendung gefunden hat. Dabei handelt es sich um eine modernisierte Reprise aus den dreissiger Jahren: Sie zeigt in einer schaltstockähnlichen Grafik den weissen Schriftzug «Fiat» auf rotem Hintergrund. Das Emblem löst das längliche und 1968 eingeführte blaue Logo ab.

 

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