Automobil

Tipps: So vermeiden Sie Unfälle bei Regen

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Die Geschwindigkeit den miserablen Sichtverhältnissen anpassen – das gilt, wenn bei der Fahrt auf der Autobahn plötzlich Regen einsetzt. (Foto: TÜV Süd)

 

 

Sommer 2013 in der Schweiz – Gewitter und Platzregen gehören dazu. Egal, ob auf der Autobahn, der Überlandstrasse oder in der Stadt: Bei plötzlichem Regen drohen Aquaplaning, Schleudern beziehungsweise miserable Sicht. Die Experten von TÜV Süd erklären die Fahrphysik auf nassen Strassen und geben Tipps für den Überraschungsfall.

 

Abstand: Werden Strassen plötzlich nass, ist es zunächst wichtig, den Abstand zu den anderen Verkehrsteilnehmern zu vergrössern. Dazu aber auf keinen Fall hektisch bremsen, sondern langsam vom Gas gehen. Das gilt besonders auf Autobahnen. Fängt es plötzlich an, stark zu regnen, Scheibenwischer auf höchste Stufe, Fuss vom Gas, leicht bremsen, Verkehr beobachten und Ruhe bewahren. Nach dem Verzögern nicht vergessen: linke Spur verlassen.

 

Tempo: Ab welcher Geschwindigkeit das Auto aufschwimmt, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Einen sehr starken Einfluss hat natürlich die Profiltiefe der Reifen. Ein neues Profil mit sieben und mehr Millimetern leitet das Wasser noch bei rund 80 km/h ab. Bei drei Millimetern ist es Zeit, die Pneus zu erneuern, denn schon bei Tempo 70 fährt der Autofahrer Wasserski.

 

Beim gesetzlichen Grenzwert von 1,6 Millimetern droht Aquaplaning schon bei 50 Sachen. Breite Schlappen schwimmen tendenziell früher auf als eine ausgewogene Bereifung. Deshalb Pneus rechtzeitig wechseln, Experten empfehlen eine Profiltiefe von mindestens drei bis vier Millimeter.

 

Lenkung: Schwimmen die Vorderräder erst einmal, ist Lenken nicht nur unmöglich, sondern geradezu schädlich. Das Auto reagiert nämlich zunächst nicht, wechselt dann aber unter Umständen schlagartig die Richtung, wenn die Reifen wieder greifen. Tipp: Vor Lenkkorrekturen erst die Geschwindigkeit senken, damit die Bodenhaftung wieder hergestellt ist.

 

Bremse: Im Gegensatz zur Lenkung darf die Bremse jederzeit eingreifen – jedenfalls wenn das Auto zumindest mit ABS ausgerüstet ist, womit ein Ausbrechen schon weitgehend verhindert wird. Nicht zu zaghaft aufs Pedal treten – das ABS sorgt dafür, dass kein Überbremsen eintritt. Bei nassem Wetter soll auch hin und wieder leicht auf die Bremse getreten werden. Das trocknet Beläge und Scheiben, die im Notfall dann schneller greifen. Moderne Systeme in Premium-Fahrzeugen tun dies übrigens von allein und ohne dass es der Fahrer merkt.

 

Vorbeugen: Aquaplaning kündigt sich an. Meist ist die Fahrbahnoberfläche bereits mit einem Wasserfilm versehen. Oft hört man dann ein lautes Geräusch von Wasser, das in die Radkästen oder unter den Fahrzeugboden spritzt. Durchdrehende Räder oder zuckende Zeiger von Drehzahlmesser oder Tachometer sind da schon die grossen Warnzeichen. Auch ein Rucken in der Lenkung zeigt, dass zeitweise der Boden unter den Rädern des Autos verloren gegangen ist.

 

Durchblick: Regnet es plötzlich, ist die Sicht oft sehr schlecht. Draussen wird gerade im Sommer liegen gebliebener Staub aufgewirbelt, drinnen beschlägt die Windschutzscheibe wegen des plötzlichen Temperaturunterschieds. Deshalb Geschwindigkeit anpassen und Gebläse und Klimaanlage einschalten – das sorgt schnell für klare Sicht.

 

Vorausschauen: Besonders innerhalb geschlossener Ortschaften muss bei plötzlichem Regen auch verstärkt auf Fussgänger geachtet werden, die schnell die Strasse überqueren, um der Nässe zu entkommen – auch bei Rotlicht. Beim Schauer also Fuss vom Gas und verstärkt die Trottoirs und Fussgängerstreifen beobachten. Beim Durchfahren von Pfützen darauf achten, dass Passanten nicht noch nasser werden. Vorausschauend fahren und Rücksicht nehmen – so lautet die Devise nicht nur bei schlechtem Wetter.

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