Automobil

Gefahren: Renault Clio Esprit Alpine E-Tech Hybrid

Sieht gemäss «Community» toll aus: Renault Clio, von dem seit 1990 über 16 Millionen Einheiten verkauft worden sind.

• Sieht gemäss «Community» toll aus: Renault Clio, von dem seit 1990 über 16 Millionen Einheiten verkauft worden sind. Sieht gemäss «Community» toll aus: Renault Clio, von dem seit 1990 über 16 Millionen Einheiten verkauft worden sind.
• Für Linkshänder unpraktisch: Türgriffe zum Aufklappen, die sich hinten im Seitenfenster verbergen. Für Linkshänder unpraktisch: Türgriffe zum Aufklappen, die sich hinten im Seitenfenster verbergen.
• Spielerische Gestaltung: Die vielen kleinen einzelnen LED-Tagfahrlichter bieten eine gelungene Signatur. Spielerische Gestaltung: Die vielen kleinen einzelnen LED-Tagfahrlichter bieten eine gelungene Signatur.
• Optischer Trick: Die weit aussen liegenden Luftauslässe lassen das Heck etwas breiter erscheinen als es tatsächlich ist. Optischer Trick: Die weit aussen liegenden Luftauslässe lassen das Heck etwas breiter erscheinen als es tatsächlich ist.
• Clio-Merkmale: Digitale Instrumente und der hochkantige Touchscreen (9,3 Zoll). Clio-Merkmale: Digitale Instrumente und der hochkantige Touchscreen (9,3 Zoll).
• Guter Ansatz: Im Innenraum verbaut Renault Materialien und Stoffe mit einem Recycling-Anteil von 50 Prozent. Guter Ansatz: Im Innenraum verbaut Renault Materialien und Stoffe mit einem Recycling-Anteil von 50 Prozent.
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Von Heinz Schneider (Text) und Dennis Mario Schneider (Fotos)

Redakteure, Zeitungsmacher und Journalisten zählen traditionell (heute nur noch in wenigen Fällen) zu den «gwundrigen» Zeitgenossen. Wie etwas war, ist oder sein sollte, das weckt normalerweise das Interesse der schreibenden Zunft. Deshalb holen sie (heute immer weniger) Zweitmeinungen ein. Schliesslich geht es in diesem Beruf um die objektive Berichterstattung (heute fast gar nicht mehr).

Wir nehmen uns die früher selbstverständlichen Gepflogenheiten und Regeln weiterhin zu Herzen – und haben deshalb Freunde, Verwandte und Bekannte darum gebeten, uns die drei auffälligsten Merkmale der neuen Clio-Baureihe zu nennen. Zumindest die ihrer Meinung nach.

Auf Platz 1 landet, wer hätte das gedacht, das Thema Platzangebot und Fahrkomfort. «Für ein Viermeter-Auto sitzt man auch in der zweiten Reihe bequem», war die einhellige Meinung – selbst während einer längeren Fahrt vom Bündner Oberland nach Zürich und zurück wurde das so geäussert. Das Kofferraumvolumen geht, zumindest für ein Vollhybridauto mit raumraubender Batterie, mit 391 bis 979 Liter für die meisten unserer Auskunftspersonen in Ordnung – obwohl das in etwa 20 Prozent weniger sind als im Verbrenner-Clio. Das Fahrwerk wiederum erhielt gute Noten, die häufigsten Bewertungen lauteten in etwa im Wortlaut «ausgewogener Kompromiss zwischen straffer Abstimmung und komfortabler Federung».

Überzeugt hat der smarte Franzose bei unserer «Community» mit seinem Outfit. Von «er sieht einfach toll aus» über «mir gefallen die dunkle Verglasung und der mit Chromakzenten geschmückte Kühlergrill» bis hin zu «die markante Front mit dem grossen Markenlogo und den schlanken LED-Scheinwerfern ist der Hammer» war alles zu hören.

Beim Thema «Preis-Leistungs-Verhältnis» war die Zahl der Motzer und Kopfnicker in etwa ausgeglichen. Fakt ist: Zu haben ist der Clio in den Ausstattungsversionen «Evolution» und «Techno» (ab 18 900 Franken) mit 90-PS-Motor und – wie unser Testwagen – als «Esprit Alpine» mit Hybridtechnik und 145 PS Systemleistung. Kostenpunkt: 28 100 Franken.

Ein attraktiver Preis, wie wir meinen. Erst recht, wenn man die Serienausrüstung (u. a. digitale Instrumente, Fernlicht u. Tempomat adaptiv, «Toter Winkel»-Assistent, Querverkehrswarner, Spurhalter, Verkehrszeichenerkennung) in die Summe mit einbezieht. Auf Wunsch kommen verschiedene Metallic-Lackierungen von 200 bis 850 Franken hinzu. Zur Auswahl stehen ebenfalls Pakete wie «Sound Bose» für 500 Franken (Multimediasystem, 9 Speaker, Touchscreen 9,3 Zoll) «City Premium» für 800 Franken (Kamera 360 Grad, Easy Park Assist) oder «Winter» für 400 Franken (Lenkrad und Vordersitze heizbar).

Was erstaunlicherweise niemand angesprochen hat, ist der Antrieb. Weil es sich dabei jedoch um eine interessante und erwähnenswerte Vollhybrid-Technologie handelt, übernehmen wir das. Das System besteht aus einem Vierzylinderbenziner (1.6, 94 PS) und einem E-Motor, der 49 PS auf die Vorderräder abgibt und mit dem der Clio maximal 75 km/h schnell fahren kann. Hinzu kommt ein zweiter Elektromotor (24 PS): Als Starter-Generator bringt er den Benziner zum Laufen und sorgt für die Verbindung zwischen Verbrenner und E-Triebwerk. Automatisch geschaltet wird über ein kupplungsloses Multi-Mode-Getriebe, das beim Beschleunigen nicht zu den Leisetretern gehört. Es bietet im E-Betrieb zwei, für den Benziner vier Fahrstufen. Womit der Clio allerdings nicht zu einer Rakete mutiert.

Den von Renault angegebenen Durchschnittsverbrauch von 4,9 Liter haben wir nicht erreicht. Auf der Autobahn mit Tempo 110 waren es im normalen Fahrmodus 5,3 Liter, im hügeligen Bündner Oberland mit den vielen Kurven und steilen Aufstiegen 6,1 Liter. Was objektiv betrachtet noch immer gute Werte sind, die sich mit zurückhaltender Fahrweise durchaus optimieren lassen. Vor allem auch in der Stadt: Gemäss Renault soll der Clio E-Tech dort dank seinem vorbildlichen Rekuperationspotential zu rund 80 Prozent rein elektrisch fahren.