Automobil

Dacia Spring: Ab Herbst im Markt, hier in Wort & Bild

 

Von Heinz Schneider (Text und Fotos)

Renault-Tochter Dacia lud zu Probefahrten nach Bordeaux, um den bis aufs Dach komplett neu entwickelten vollelektrischen «Spring» auf Herz und Batterie zu testen. Spring bedeutet im englischen bekanntlich Frühling – ein Name, der sich für diese Neuerscheinung tatsächlich als Programm interpretieren lässt. Denn der 3,7 Meter kurze Stromer hat vieles, um die Elektromobilität innerhalb der Dacia-Renault-Baureihen etwas aufblühen zu lassen.

 

In erster Linie ist das wie bei Dacia üblich der günstige Preis: 15 000 Franken kostet die Basisversion «Essential» (45 PS), die hochwertigere Ausführung «Expression» (45 und 65 PS) steht mit 15 900 beziehungsweise 16 800 Franken in den Preislisten. Topmodell ist der «Extreme» (65 PS) für 17 700 Franken. Dacia ist überzeugt, dass sich 80 Prozent der Käufer in der Schweiz für dieses Modell entscheiden werden. Nicht zuletzt wegen der grosszügigen Serienausstattung: Unter anderem fahren elektrisch verstellbare Aussenspiegel, elektrische Fensterheber, Klimaanlage, das Multimedia-System mit Zehnzoll-Bildschirm und die Rückfahrkamera serienmässig mit.

 

Wir setzen uns hinters Lenkrad. Und stellen fest, dass auch Innenraum und Armaturenbrett im Vergleich zum 2021 eingeführten Vorgänger komplett neugestaltet sind. Es gibt digitale Bildschirme sowie – rund ums Kombi-Instrument, den Schalthebel, die Türablagefächer und unterhalb des Handschuhfachs – ganzflächige weisse Elemente, um die Atmosphäre aufzulockern.

 

Dass ein günstiger Verkaufspreis halt auch im Gleichschritt mit Verzicht geht, ist daran zu erkennen, dass die Insassen ohne Armlehne, Startknopf und die Beifahrerin ohne Schminkspiegel in der Sonnenblende auskommen muss. Zudem wischen auf der Frontscheibe nicht zwei, sondern nur ein Arm das Wasser weg, was sich unterwegs jedoch nie nachteilig erwiesen hat: Auch bei starkem Regen hat der Scheibenwischer seinen Job bestens erledigt.

 

Im Fahrbetrieb gibt sich der rund 980 leichte und 65 PS starke Spring kaum eine Blösse. Er federt komfortabel, springt aus dem Stand locker nach vorne, ohne jedoch eine Granate zu sein: Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 125 km/h, für den Spurt auf Tempo 100 vergehen 13,5 Sekunden. Das reicht allemal, um im Stadtverkehr flott unterwegs zu sein – in jenem Einsatzgebiet also, in dem der City-Hopper wohl meistens anzutreffen ist.

 

Was Reichweite und Ladeverhalten betrifft, gibt es vorderhand nur vom Werk kommunizierte theoretische Werte. Der Energieverbrauch wird mit 13,5 kWh pro hundert Kilometer angegeben, was einer Reichweite von 225 Kilometern entspricht. Um dies zu erreichen, fährt der Spring mit einem neuen B-Fahrmodus (Brake) mit stärkerer regenerativen Bremsstrategie vor. Serienmässig ist ein 7-kW-Ladegerät (Wechselstrom) an Bord, das die Batterie (26,8 kWh) in etwa elf Stunden an einer Haushaltsteckdose auflädt. Ein optionales Gleichstrom-Ladegerät (30 kW) ermöglicht eine Schnellladung von zwanzig auf achtzig Prozent in 45 Minuten.

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