Automobil

Für Sie gefahren: Skoda Superb 2.0 TDI 4Motion

 

Von Heinz Schneider (Text) und Irene Schneider (Fotos)

Es waren die späten Siebziger und Achtziger Jahre: Wir und viele andere Familien hatten damals Kombis – weil sie erschwinglich waren, und obendrein viel Platz für Kinder, Hund und fürs Spedieren von Hobbygeräten boten (bei uns waren es Musikinstrumente). In den Neunziger Jahren verschwanden sie dann aber leider in der Versenkung – verdrängt von Familien-Vans, insbesondere den Sport Utility Vehicles (SUV), wollte fast niemand mehr etwas von den bewährten Praktikern wissen. Der Steigflug der höher gelegten SUV-Personenwagen, die mit Allradantrieb sogar bedingt geländegängig waren und sind, hält übrigens bis heute an: Fast jeder zweite verkaufte Neuwagen ist aktuell ein SUV.

 

Mit Blick in die Vergangenheit war es ein überaus freudiges Wiedersehen, als kürzlich der neue und nur als Kombi lieferbare Skoda Superb vor unserer Redaktion stand. Ein sehr angenehmes Rendez-vous dazu, denn der Mittelklässler der tschechischen VW-Tochter sieht nicht nur elegant aus, sondern hat darüber hinaus auch noch sehr viel zu bieten. In unserer Testwagenversion «2.0 TDI 4x4» zum Beispiel ein grosszügig geschnürtes Ausrüstungspaket. Darin enthalten sind alle aktuell erhältlichen Sicherheitssysteme inklusiv Berganfahr-Assistent – sowie einige Komfort-Details wie Fussraumbeleuchtung, Sprachsteuerung, Rückfahrkamera oder Ambiente-Beleuchtung.

 

Apropos Testwagenversion: Ausgerüstet mit dem 193 PS starken Zweiliter-Turbodiesel und somit «zwangsläufig» mit Allradantrieb versehen, halten wir dieses Modell für das interessanteste innerhalb der Superb-Baureihe. Einerseits wegen dem Vierzylinder-Selbstzünder mit Stopp-Start-System, DOHC, den vier Ventilen pro Zylinder, der Common-Rail-Einspritzung und der variablen Ladergeometrie: Er hat in jeder Beziehung gute Manieren, wirkt schon im Antritt souverän und überzeugt mit Durchzug, und konsequenter Leistungsentfaltung. Und akzeptablen Trinksitten: Der Durchschnittsverbrauch während unserer Testphase betrug rund 6,5 Liter. Für ein Auto dieser Grösse kann sich das durchaus sehen lassen. Zudem kostet die 4x4-Ausführung knapp 63 000 Franken – womit sie auch im Markt gegen die Konkurrenten Mazda 6, Peugeot 506 oder VW Passat locker mithält.

 

Die Freude am Fahren hält im Superb auch auf langer Strecke an. Dafür sorgen einerseits die bequemen Sitze und das angenehm straff abgestimmte Fahrwerk: Die Dämpfer federn sauber und komfortabel – aber nie weich, genauso wie wir es gerne haben. Andererseits punktet der Kombi mit geringer Geräuschkulisse: Im Innenraum geht es beinahe so leise zu, als ob man Kopfhörer aufhätte. Kaum ein Laut stört die Idylle, weder Überland noch auf der Autobahn. Gemäss Skoda sind dafür verschiedene Massnahmen verantwortlich, die unter der Bezeichnung «Akustikpaket» laufen. Es bedeutet, dass die Innengeräuschdämmung nochmals verbessert wurde, sogar die getönten Seitenscheiben sind diesbezüglich nochmals in die Kur genommen worden.

 

Was mich bei Skoda-Probefahrten stets wunder nimmt, sind all die kreativen Detail-Ausstattungen, die der Hersteller unter dem Namen «Simply Clever» zusammenfasst. Sie wissen schon: Ich meine all die genialen Details wie das in die Türe integrierte kleine Abfallchübeli oder den Knirps. Der neue Superb hat mittlerweile 28 von diesen trendigen und praktischen Ideen an Bord. Neu sind die längs verstellbare Mittelarmlehne im Fond, die Natel-Ablagetasche in der Rückenlehne des Vordersitzes und die – besonders genial – variabel verstaubare Sonnenbrillen-Box zwischen den Vordersitzen. Auch wenn man sie in so regnerischen Sommermonaten wie heuer kaum in Gebrauch nehmen durfte.

 

Skoda Superb 2.0 TDI 4Motion
Preis ab 62 710 Fr.
Zylinder / Hubraum R4 / 1968 ccm
Leistung 193 PS / 400 Nm
Antrieb 4x4, DSG, 7 Stufen
0 – 100 / Spitze 7,6 Sek, 230 km/h
Verbrauch (WLTP) 6,0 l / 100 km
Energieklasse D CO2 157 g/km
Länge / Breite / Höhe 4,90 / 1,85 / 1,48 m
Kofferraum 690 bis 1920 Liter
Anhängelast 2200 Kilo

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