Automobil

Datenklau: «Hacker» übernehmen Millionen von Kias

 

Neuwagen sind heute mit dem Internet verbunden. Das hat Vorteile, birgt aber sehr viele Gefahren – beziehungsweise ermöglicht es Hackern und Dieben, relativ leicht ihre Verbrechen zu begehen. Das hat Kia nun selbst erlebt: Computer-Spezialisten ist es nämlich gelungen, Millionen von Autos des koreanischen Herstellers zu entsperren, zu starten und zu klauen. Das Unglaublichste daran: Die «Gauner» benötigten dafür lediglich die Autonummer.

 

«Gauner» schreiben wir mit Anführungs- und Schlusszeichen, weil es sich bei ihnen um «Hacker» handelt, die im Auftrag gehandelt haben – mit der Absicht, Softwareprobleme zu finden und den Autohersteller darauf hinzuweisen. Gemäss den «Hackern» war der Auftrag schnell erledigt: Sie holten sich den Zugang zu den Systemen per Online-Konnektivitäts-Portal von Kia, über das die Smartphones mit dem Auto verbunden werden, um Funktionen wie Hupe, Türschlösser oder Zündung steuern.

 

Oder einfach gesagt: Die Spezialisten haben die Elektronik so ausgetrickst, dass sie die Fernsteuerung des Fahrzeugs übernehmen konnten. So hatten sie die Kontrolle über alle Funktionen, die der Besitzer normalerweise über die Smartphone-App steuert. Übrigens: Die mit dem Auto verbundenen Dienste auszuschalten bringt nichts. Die einzige Möglichkeit, den Diebstahl zu verhindern, ist es, die SIM-Karte zu entfernen.

 

Die Liste der betroffenen Fahrzeuge umfasst beinahe jedes Kia-Modell, das seit 2014 im Markt fährt. Der Autohersteller hat deshalb reagiert und, wie wir erfahren haben, die Schwachstellen beheben lassen. Trotzdem wurden die «Hacker» damit beauftragt, nach weiteren Angriffsmöglichkeiten zu suchen.

 

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