Automobil

Für Sie Gefahren: Jeep Renegade 1.5 e-Hybrid Summit

 

Von Heinz Schneider (Text und Fotos)

Der Jeep Renegade – er war in den Achtziger Jahren ein ganz besonderer Hit. Ein Kult-Auto. Mein damaliger Chef fuhr so ein Modell, genannt CJ-7, mit Fünfliter-V8, Allradantrieb, Soft- und Hardtop sowie dem goldenen Adler (Golden Eagle) auf der Motorhaube. Damals quasi die Lizenz zum Boulevard-Fahren. Ich durfte ihn ebenfalls nutzen – im Aussendienst. Ein Erlebnis und eine Show sondergleichen – vor allem im Sommer, wenn das Soft-Top demontiert war. Aber auch im Gelände, wo mein Boss häufig anzutreffen war.

 

Von dieser Achtzigerjahre-Ausführung ist der Renegade des Jahrgangs 2024, der nun vor unserer Tür für Testfahrten steht, weit entfernt. Eigentlich erinnert nur noch sein Name an vergangene Zeiten, oder die kreisrunden Scheinwerfer. Und im Innenraum ist vielleicht noch der Haltegriff für den Beifahrer über dem Armaturenbrett im Gedächtnis geblieben. Ansonsten: Wir leben in einer komplett anderen Autowelt. Was ich jedoch nicht als negatives Fazit verstanden haben will.

 

Zur neuen Autowelt zählt übrigens auch, dass Jeep als Mitglied des ehemaligen FCA-Konzerns (Fiat, Chrysler, Abarth) mittlerweile ein Teil von Stellantis geworden ist (u. a. Alfa Romeo, Lancia, Citroën, Peugeot, Opel, Maserati). Was die italienischen Gene des Renegade erklärt: Als enger Verwandter vom Fiat 500 X liebt er Asphalt, und weniger den Matsch. Zudem sind keine hubraumstarken Verbrenner mehr angesagt.

 

Auf unseren Testwagen in der Ausstattungsversion «Summit» bezogen heisst das: Er fährt nur mit Frontantrieb – und ist ein Mildhybrid mit 1,5-Literbenziner und 20 PS starkem Elektromotor, der im Gehäuse der Doppelkupplungs-Automatik sitzt. Als Teil der neuen Energieversorgung (48 Volt) hat der Stromer genügend Punch, um verschiedene Nebenaggregate wie Anlasser oder Lichtmaschine zu ersetzen. Gleichzeitig unterstützt der «Milde» beim Anfahren und Beschleunigen.

 

Spass macht diese Antriebseinheit jedoch allemal: Das Spurtvermögen des Renegade ist okay, und den vom Werk angegeben Durchschnittsverbrauch von 6,6 Liter können wir bestätigen. Im Unterland, mit ökonomischer Fahrweise bewegt, liegt sogar noch weniger drin. Erst recht in der City – da nimmt der Verbrenner öfters ein Timeout, übergibt beim Parkieren oder Schleichen an den Stromer und lädt sogar beim Bremsen noch den Akku nach.

 

Besprechen wir zum Schluss noch die finanziellen Aspekte. Im Vergleich zu seinen Konkurrenten – wir sehen da die Modelle Mini Countryman, Nissan Qashqai, Peugeot 3008, Renault Kadjar, Seat Ateca, Skoda Kodiaq und Suzuki Vitara – spielt der Jeep eine gute Rolle. Unser Testwagen in der Ausstattungsversion «Summit» ist ab 39 490 Franken lieferbar. Darin inbegriffen sind viele nützliche Details, die man gerne im Auto hat. Zum Beispiel: adaptiver Tempomat, «Toter Winkel»- und Parkier-Assistent mit Sensoren (v/h), Spurhalter, Notbremse, Rückfahrkamera, heizbares sowie höhen- und tiefenverstellbares Lenkrad, elektrische Sitzverstellung. Gadgets also, die es andernorts teilweise nur gegen Aufpreis gibt. Wenn überhaupt.

 

Jeep Renegade 1.5 e-Hybrid DDCT Summit
Preis ab 39 490 Fr.
Zylinder / Hubraum R4, 1469 ccm
Leistung 130 PS
Drehmoment 240 Nm bei 5500 U/min
Elektromotor 20 PS
Antrieb / Getriebe Front, Automat, Doppelkupplung
0 – 100 / Spitze 9,7 Sek, 191 km/h
Verbrauch (WLTP) 6,6 l / 100 km
Energieklasse C CO2 137 g/km
Länge / Breite / Höhe 4,24 / 1,80 / 1,70 m
Kofferraum 438 bis 1387 Liter
Anhängelast 1510 Kilo

Neuste Artikel: Automobil