Automobil

Für Sie gefahren: Cupra Formentor 2.0 TSI VZ 4Drive

 

Von Heinz Schneider (Text und Fotos)

Scharfe Optik, agiles Fahrverhalten, kompakte Aussenmasse: Der Cupra Formentor ist in seinen ersten vier Lebensjahren fast schon ein bisschen Kult geworden. Das belegt einerseits die Aufmerksamkeit der Passanten, die unserem Testwagen zuteil geworden ist, andererseits haben sich im vergangenen Jahr weltweit 120 000 Neukunden für den feurigen Spanier entschieden. Ein Erfolg. Deshalb wurde er jetzt auch gezielt aufgemöbelt.

 

Wow, es waren aufregende Fahrstunden, die wir mit dem Formentor verbracht haben. Kein Wunder: Schliesslich wird er von einem Zweiliter-Turbobenziner mit 333 PS in Verbindung mit Allradantrieb in Fahrt gebracht – was ihm eine Top-Traktion ermöglicht und das Tragen der Zusatzbezeichnung «VZ» erlaubt. Das Kürzel bedeutet «Schnell» (spanisch: Veloz), und darf nur am Blech von Cupras prangen, die mindestens 210 PS unter der Haube haben.

 

So befeuert, stürmt der Formentor schon aus dem Stand rasant nach vorne – im Innenraum untermalt von einem Soundgenerator, der jedem Sportfan die Mundwinkel nach oben zieht. Übrigens: Für den Turbobenziner im Testwagen haben die spanischen Ingenieure den Modus «Cupra» entwickelt: Er stellt für die Hatz auf der Rennstrecke eine optimierte Getriebe-Kalibrierung und ein höheres Drehmomentverhalten bereit.

 

Ein Knaller ist gleichzeitig das Fahrwerk mit Dämpfern, die sich in vielen Stufen adaptiv verändern lassen. Wer will, stellt auf «Komfort», wer durch Kurven fegen möchte, wählt die sportlich-straffe Einstellung inklusiv schärferer Lenkung. Ein Riesenspass, denn auch das Einlenkverhalten des relativ schweren viertürigen SUV-Coupés ist toll.

 

Als weiteres «Goodie» gibt es den sogenannten «Torque-Splitter»: Er verteilt das Drehmoment individuell und bedarfsgerecht an die Hinterräder, was sich positiv auf die Agilität in Kurven auswirkt (keine Lastwechselprobleme) – und ein Schuss Leichtfüssigkeit garantiert. Fürs Rennen auf abgesperrter Strecke empfiehlt sich der «Drift Modus» – ein technisches Schmankerl, das schon die Konzernschwestern Audi RS 3 und VW Golf R an Bord haben.

 

Optisch hat sich der Formentor «2024 Facelift» in Details verändert. An der Front zum Beispiel gibt es nun im Dreieck angeordnete Scheinwerfer und Tagfahrlichter sowie grössere Lufteinlässe. Und am Heck mit den neuen Rücklichtern leuchtet jetzt nicht nur die durchgehende Leiste, sondern auch das Markenlogo.

 

Kommen wir zum Schluss noch zum Thema «Finanzielles» – ein wichtiges Thema, das über «Mein» oder «Nichtmein» entscheidet. Zu haben ist der Formentor 2.0 TSI VZ für 56 450 Franken. Nimmt man die verschiedenen zusätzlichen Ausstattungsdetails dazu, die in unserem Testwagen verbaut waren und die jeder gern hat – zum Beispiel die Pedalerie in «Dark Aluminium» für 250 Franken, die 19-Zoll-Alufelgen «Artic» (1000.–),  «Intelligent Drive Lite 2» (u.a. Assistenten für Ausparken, Ausstieg, Spurwechsel, Notbremse) für 1350 Franken oder die Soundanlage «Sennheiser» mit 390 Watt, zwölf Lautsprechern und Subwoofer für 650 Franken – dreht sich die Preisspirale nach oben. Bis auf rund 64 000 Franken. Ein Halleluja auf all jene, die sich die Summe für dieses aussergewöhnliche Fahrzeug leisten können.




Cupra Formentor 2.0 TSI VZ 4Drive
Preis ab 56 450 Fr.
Zylinder / Hubraum R4 / 16V / 1998 ccm
Leistung 333 PS / 420 Nm
Antrieb 4x4, DSG, 7 Stufen
0 – 100 / Spitze 4,8 Sek, 250 km/h
Verbrauch (WLTP) 8,8 l / 100 km
Energieklasse F CO2 199 g/km
Länge / Breite / Höhe 4,45 / 1,84 / 1,52 m
Kofferraum 450 bis 1505 Liter

Neuste Artikel: Automobil