Automobil
Cobra reloaded: Laut. Leicht. Rücksichtslos.
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«Kein Revival für die Vitrine: Die neue AC Cobra GT rollt nicht ins Rampenlicht – sie rammt es um. Ein Supersportwagen mit Haltung, kein Retro-Spielzeug für Instagram-Ästheten.» «Kein Revival für die Vitrine: Die neue AC Cobra GT rollt nicht ins Rampenlicht – sie rammt es um. Ein Supersportwagen mit Haltung, kein Retro-Spielzeug für Instagram-Ästheten.»
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«Carbon statt Chrom, Präzision statt Pathos: Die neue Cobra wird in Schweden gebaut – und verkörpert britisches Erbe ohne Shelby-Bonus, aber mit globaler Ansage.» «Carbon statt Chrom, Präzision statt Pathos: Die neue Cobra wird in Schweden gebaut – und verkörpert britisches Erbe ohne Shelby-Bonus, aber mit globaler Ansage.»
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Die AC Cobra ist zurück – und sie hat Haltung. Keine nostalgische Wiederbelebung, kein weichgespülter Retro-Quatsch, sondern ein Statement auf Rädern. Wer hier reflexhaft «Shelby» ruft, beweist vor allem eines: ein akutes Defizit an Geschichtsbewusstsein. Denn auch wenn der Anblick Erinnerungen an Carroll Shelbys brachiale Interpretation der britischen Leichtbaukunst weckt, ist die neue Cobra kein Abziehbild, sondern ein eigenständiger Charakter – ohne texanischen Segen, aber mit britischer Herkunft und internationalem Feinschliff.
AC Cars, eine der ältesten Marken des Königreichs, tritt nicht mit verklärtem Blick, sondern mit entschlossener Miene auf die Bühne zurück. Und zwar nicht irgendwo, sondern in Miami – dort, wo mehr Style als Substanz normalerweise das Sagen hat. Doch ausgerechnet in diesem Pastellparadies präsentiert sich der neue Cobra GT Roadster als brachiale Kampfansage an die langweilige Leistungseinheitskost. Kein Lifestyle-Gadget, sondern ein echter Supersportwagen, der auch ohne Shelby-Label zeigt, wo der Hammer hängt.
Gebaut wird er übrigens nicht etwa in der alten Werkshalle in Thames Ditton, sondern im hochtechnologischen Schweden. Klingt nach Identitätskrise, ist aber eine ziemlich clevere Fusion aus britischem Erbe, skandinavischer Präzision und chinesischer Kapitalmacht. T-Engineering, ein Spin-off aus der Saab-DNA, verantwortet die Produktion – und das Ergebnis ist alles andere als ein zusammengewürfeltes Exotenvehikel. Es ist vielmehr der Beweis, dass Globalisierung manchmal eben doch zu echten Produkten führen kann.
Unter der Haube? Kein Elektrokompromiss, kein Plug-in-Apokalytiker, sondern ein kerniger V8. Der 5,0-Liter-Coyote, bekannt aus dem Mustang GT, ist mehr als ein Motor – er ist eine Drohung an alle, die Leistung mit Lautlosigkeit verwechseln. Zwischen 454 und 663 PS, je nach Ausprägung des Wahnsinnsgrads. Dazu wahlweise ein manuelles Sechsganggetriebe von Tremec oder Fords bissige 10-Gang-Automatik. Wer hier nicht schwitzt, ist entweder taub oder tot.
Die Proportionen? Gewachsen, gestreckt, geschärft. 28 Zentimeter mehr Radstand, zehn Zentimeter länger, breitere Spur. Die neue Cobra will nicht mehr bloss gefallen – sie will dominieren. Die Karosserie besteht aus Carbon, das Leergewicht bleibt mit rund 1.450 Kilo erfreulich niedrig. Kein romantischer Rückblick, sondern ein zukunftsfester Angriff auf die Sportwagenwelt. Optisch bleibt die Silhouette dem Klassiker treu, aber die Haltung ist eine andere: mehr Predator, weniger Playboy.
Und trotzdem bleibt der Elefant im Raum: das Shelby-Trauma. Carroll Shelby hat einst aus einem britischen Roadster ein Symbol amerikanischer Kraft gemacht. Das war gross. Das war wichtig. Aber das war damals. Heute hat Shelby mit diesem Auto so viel zu tun wie Elvis mit Spotify. Wer also auf die neue Cobra das Shelby-Etikett klebt, begeht nicht nur semantischen Betrug, sondern auch kulturelle Enteignung. Der Name gehört Shelby. Das Auto gehört AC.
Bleibt die Preisfrage – und die ist sportlich. Rund 240.000 Dollar für den Roadster, 275.000 für das Coupé. Eine Summe, bei der viele wohl nach dem Shelby-Aufkleber suchen, um den Betrag zu rechtfertigen. Aber genau das ist der Punkt: Dieses Auto braucht keine Reliquienverklärung. Es steht für sich. Und es steht gut da.
Die AC Cobra ist zurück. Laut, leicht, kompromisslos. Kein Revival für die Vitrine, sondern ein echter Auftritt. Wer sie Shelby nennt, hat nichts kapiert – und verdient sie auch nicht.
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