Automobil
Pick-up für Peanuts: Bezos macht Ernst
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Jeff Bezos will es wieder wissen. Nicht mit Raketen, nicht mit Drohnen, sondern mit einem Pick-up. Elektrisch, zweisitzig, radikal günstig: 25.000 Dollar. Der Strippenzieher hinter dem fast unsichtbaren Startup Slate Auto ist niemand Geringerer als der Amazon-Gründer – und die Branche hat’s kaum registriert.
Das Projekt wirkt wie ein Fiebertraum für Traditionalisten: ein E-Truck zum Preis eines Kleinwagens. In einer Branche, die sich in teuren Lifestyle-Kisten verliert, plant Bezos offenbar den Gegenentwurf. Keine Spielerei, sondern eine Ansage. Während andere Milliarden verbrennen, um Reichweite und Touchscreens zu optimieren, setzt Slate auf das, was Tesla einst gross machte: Radikalität und Reduktion.
Ganz neu ist Bezos im E-Zirkus nicht. Über Amazon ist er schon lange Grossinvestor bei Rivian. Doch Slate Auto zielt auf ein Segment, das bislang niemand ernsthaft bespielt: den unteren Preisbereich. Zwei Sitze, vermutlich Heckantrieb, keine unnötigen Spielereien – aber mit einem Ziel, das historisch aufgeladen ist. Intern beruft man sich auf nichts Geringeres als den Ford Model T und den VW Käfer. Die Botschaft ist klar: Hier soll nicht nur ein Fahrzeug entstehen, sondern ein Massenmobilisierer.
Gegründet wurde Slate 2022 als Tochter von Re:Build Manufacturing – einem weiteren Projekt aus dem Bezos-Portfolio. Öffentlich bleibt man still, aber im Hintergrund läuft der Aufbau auf Hochtouren. Rund 500 Beschäftigte – darunter etliche Abgeworbene von Ford, GM, Stellantis, Fisker oder Harley – werkeln bereits im Grossraum Detroit. Das riecht nicht nach Experiment, sondern nach Generalmobilmachung.
Die Finanzierung? Solide. 111 Millionen Dollar in der Series A, angeblich bereits eine Series B abgeschlossen. 500 Millionen Vorzugsaktien sind autorisiert. Bezos hat schon Raketen und Roboter gebaut – an Kapital wird es ihm beim Bau eines einfachen Elektrotrucks nicht mangeln.
Die Produktion soll 2026 anlaufen, irgendwo in der Nähe von Indianapolis. Ob Neubau oder Reaktivierung: unwichtig. Entscheidend ist, dass Bezos nicht träumt – er rechnet.
Während andere in Studienfahrzeugen schwelgen, will Bezos liefern. Nicht das schnellste, schönste oder smarteste Fahrzeug. Sondern das simpelste – und vielleicht klügste. Ein elektrischer Pick-up für den Preis eines Mittelklasse-Fahrrads. Klingt absurd? Ja. Aber erinnern wir uns: Auch Amazon war mal nur ein Buchladen.
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