Automobil

Brennende Leidenschaft made in Maranello

 

Zehn Jahre Entbehrung, ein Jahrzehnt voller Kompromisse, alles für diesen einen Moment: Der erste eigene Ferrari. Für den japanischen Musikproduzenten Honkon wird aus dieser vermeintlichen Krönung seines Lebenswerks binnen einer Stunde ein rauchendes Inferno. Auf Tokios Stadtautobahn bleibt von seinem frisch ausgelieferten Ferrari 458 Spider nur ein glühendes Wrack übrig – und eine Frage, die leiser brennt als der Motor: Wie konnte das passieren?

 

Honkon selbst schildert die Szene auf X in einem einzigen, bitter-ironischen Satz: «Ich wette, ich bin der Einzige in ganz Japan, dem so etwas passiert ist.» Eine Wette, die er hoffentlich verliert – denn was er erlebt, ist weniger Schicksal als technisches Versagen. Keine Kollision, kein Fremdverschulden, kein Hauch von Hollywood. Der Ferrari entzündet sich einfach so – aus dem Stand in die Flammen. 20 Minuten später: Totalschaden. Der Besitzer kann sich retten, der Traum nicht.

 

Besonders pikant: Das Modell, ein 458 Spider, wurde nach Juli 2010 gebaut. Genau zu dem Zeitpunkt also, ab dem Ferrari verspricht, das Feuerproblem im Griff zu haben. Der Coupé-Bruder musste zuvor wegen hitzeempfindlichen Klebstoffs in die Werkstatt – bei späteren Versionen, so die frohe Kunde aus Maranello, sei dieser Mangel «mechanisch gelöst». Offenbar hat man dabei ein kleines Detail übersehen: Hitze kennt keine Modelljahre.

 

Die Ursache ist offiziell noch unklar. Doch schon jetzt ist klar: Ein Auto, das mehr kostet als ein Reihenhaus, sollte sich nicht spontan selbst entzünden. Es sei denn, man bestellt «italienische Leidenschaft» wörtlich. In dem Fall: Gratulation, Ziel übererfüllt.

 

Honkon bleibt nur die Hoffnung auf Schadensregulierung – und vielleicht eine zweite Runde am Steuer. Ob er sich dann wieder für einen Ferrari entscheidet? Schwer zu sagen. Aber sicher ist: Ein Auto, das im Stand schon heiss aussieht, muss nicht auch noch in Flammen aufgehen. Oder doch?

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