Automobil
Raumwunder mit Rückruf: VW muss beim ID.Buzz nachbessern
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Raumgefühl mit Sicherheitslücke: Von aussen ein Symbol für moderne Familienmobilität, innen ein Problemfall für amerikanische Vorschriften. Raumgefühl mit Sicherheitslücke: Von aussen ein Symbol für moderne Familienmobilität, innen ein Problemfall für amerikanische Vorschriften.
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Viel Platz, wenig Gurt: Die dritte Sitzreihe des ID.Buzz wirkt einladend – zu einladend für US-Vorgaben. Was nach Komfort aussieht, wird zum Rückrufgrund. Viel Platz, wenig Gurt: Die dritte Sitzreihe des ID.Buzz wirkt einladend – zu einladend für US-Vorgaben. Was nach Komfort aussieht, wird zum Rückrufgrund.
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Volkswagen muss in den USA sämtliche ausgelieferten ID.Buzz-Modelle zurückrufen – nicht wegen Technik, nicht wegen Software, sondern wegen ein paar Zentimetern Sitzbank. Die dritte Reihe ist schlicht zu breit. Was wie ein Luxusproblem klingt, wird zur Frage der Sicherheit. Drei Plätze suggeriert die Bank, zwei Gurte sind verbaut. Das widerspricht den US-Vorgaben, laut denen jeder Mitfahrer angeschnallt sein muss. Die Rückbank ist offiziell nur für zwei gedacht, aber inoffiziell ein stilles Versprechen auf Mitfahrgelegenheit. Ein gefährlicher Trugschluss, wie die NHTSA findet – die National Highway Traffic Safety Administration, also die US-amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde.
Volkswagen spricht von einem Missverständnis. Die Regeln seien klar, das Handbuch auch. Doch wer zählt Gurte, wenn der Platz nach mehr aussieht? Die Erkenntnis trifft VW bereits im Februar, externe Tests bestätigen das Problem im März. Am 1. April steht fest: Der Bus ist hinten zu grosszügig geraten. Unfälle gibt es keine, Beschwerden auch nicht – der Rückruf kommt trotzdem.
Die Lösung ist ebenso simpel wie sinnbildlich: Statt neuer Sitze gibt es Verkleidungsteile. Sie engen die Bank physisch ein, damit kein Dritter mehr Platz nimmt. Kein Hightech-Upgrade, kein komplexer Umbau – nur eine kleine Schrumpfkur fürs Sitzmöbel.
Offiziell betrifft der Rückruf unter 6000 Fahrzeuge. Praktisch gesehen: alle. Ende 2024 fahren 1162 ID.Buzz auf US-Strassen, im ersten Quartal 2025 kommen 1901 hinzu. Macht 3063 Fahrzeuge, der Rest wartet vermutlich in Ausstellungsräumen. Die gesamte US-Flotte muss nachgerüstet werden – wegen eines zu grosszügigen Designs, das zu sehr zum Einsteigen einlädt.
Das Fahrzeug, das für Raumgefühl und Familienfreundlichkeit steht, scheitert an seiner eigenen Geräumigkeit. Ausgerechnet der Platz, der verkaufen soll, wird zum Rückrufgrund. Eine ironische Fussnote in der Geschichte eines Autos, das zu viel will – oder einfach zu viel bietet.
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